Deutschland-Cup: Titelverteidiger Deutschland unterliegt zum Auftakt gegen Dänemark nach Penaltyschießen

7.November 2024Nationalmannschaft

Das Abendspiel in der FANATEC Arena bestritten die Mannschaften von Deutschland als amtierender Titelverteidiger und Dänemark, das bereits zum vierten Mal bei diesem etablierten Turnier teilnahm, welches erneut in Landshut stattfand. Den Anfang machte die Slowakei, die gegen Österreich im Mittagsmatch antrat.

Torfestival: sieben Treffer und Führung für Deutschland

Als Schmankerl für die heimischen Fans lief heute ein neues Maskottchen für den DEB auf. Die Zuschauer freuten sich auf Stefan Loibl, Fabio Wagner und Luis Schinko mit lokalem Eishockey Bezug, die sogar in der Starting-Six ihre Wertschätzung erhielten. Bei den Dänen wirkten „alte“ Bekannte wie z.B. Mathias From mit. Die Gastgeber starteten furios und beschäftigten den dänischen Goalie sofort. Die DEB-Auswahl legte wie die Feuerwehr los mit etlichen Abschlüssen in den ersten beiden Spielminuten. Doch wie aus dem Nichts ging Dänemark in der 3. Spielminute in Person von Lucas Andersen; es war ein kurioser Treffer als Andi Eder beim Spielaufbau ein höchst unglücklicher Lapsus unterlief, mit der Konsequenz, dass die Scheibe am verdutzten Maxi Franzreb vorbei hinter die Linie trudelte. Die deutsche Auswahl blieb davon unbeeindruckt, während die Gäste dank dieses Treffers Morgenluft witterten und besser in die Partie kamen. From visierte dann den Pfosten an und in der 8. Spielminute erhöhte Dänemark gar auf 0:2; der Torschütze lautete Jacob Schmidt-Svejstrup, wobei Maxi Franzreb dabei nicht so gut aussah. Deutschland zeigte eine schnelle Reaktion mit dem Anschlusstreffer in der 9. Spielminute durch Justin Schütz. Doch es dauerte nur 11 Sekunden, bis die Dänen den alten Abstand herstellten in Person von David Madsen. Dänemark zeichnete sich bislang durch exzellente Effizienz aus. Im Rahmen des ersten deutschen Powerplays markierte Daniel Schmölz den zweiten heimischen Treffer zum erneuten Anschluss. Den Zuschauern wurde ein Torfestival im ersten Drittel geboten, wohingegen die Trainer über diese Torflut nicht so begeistert waren. Dem Ingolstädter Stürmer Daniel Schmölz blieb es dann vorbehalten, mit seinem Doppelpack in der 18. Spielminute den Ausgleich zu markieren, als er nach toller Puck Eroberung seiner Mitspieler und kurzer Drehung die Scheibe versenkte. Es dauerte nur knapp eine Minute, bis Patrick Hager auf den Knien rutschend sogar die erste deutsche Führung gelang.

Schütz: „Ein echt verrücktes Spiel, beide Teams hatten defensiv paar Probleme. Es ist schön anzuschauen, aber wir haben zwei blöde Tore kassiert. Wir sind gut zurückgekommen, haben es am Ende gut gemacht und die Chancen genutzt.“

Früher dänischer Ausgleich – Shorthander von Loibl

Ins zweite Drittel startete die DEB-Auswahl noch mit einem Rest-Powerplay, was jedoch nichts Zählbares einbrachte. Man war gespannt, wie die Coaches ihre Kabinenansprache gewählt hatten, um die Defensive wieder mehr zu stärken. Dänemark gelang in der 24. Spielminute der Ausgleich mit einem Fernschuss von Nick Olesen. Olesen steht aktuell bei Budweis in der tschechischen Extraliga unter Vertrag. Mittlerweile lag der Fokus weniger auf der Offensive und die Dänen agierten nun auf Augenhöhe. Die Gäste lauerten auf brandgefährliche Konter, welche der deutschen Hintermannschaft Probleme bereitete. Tom Kühnhackl verzeichnete eine gute Gelegenheit und danach bekam Dänemark nach Videostudium das erste Powerplay zugesprochen: Leon Bergmann musste deswegen eine große Strafe (5 plus Spieldauer) absitzen nach seinem Check an die Bande. Zum Glück konnte der dänische Akteur wieder selbst aufstehen. Dies war nun die große Möglichkeit für Dänemark, erneut in Front zu gehen in dieser wilden Partie. Weit gefehlt, denn in der 33. Spielminute gelang dem agilen Stefan Loibl ein Shorthander nach hervorragender Vorarbeit von Tom Kühnhackl. Die ersten drei Minuten liefen schnell von der Uhr und die DEB-Auswahl zeigte ein solides effektives Penalty Killing, ohne allzu viel zuzulassen. Mit diesem bärenstarken Unterzahlspiel sammelte die deutsche Mannschaft neue Motivation für den weiteren Spielverlauf. Kurz vor Ende des Mittelabschnitts spielte sich Deutschland vor dem dänischen Tor lange fest und erarbeitete sich Top Chancen, nur das Außennetz stand im Weg. Ehliz und Daubner zauberten vor dem dänischen Tor und die Hausherren nahmen eine knappe Führung mit in die Kabine.

Loibl: „Ich war lange Zeit hier, DNL, zweite Liga. Es ist immer schön zurückzukommen, vor den Fans zu spielen, das macht richtig Spaß. Das Spiel hat sich nun etwas beruhigt, auf beiden Seiten gibt es mehr Struktur. Dafür, dass wir erst kurz zusammen trainieren hat das Über-, und Unterzahl bisher richtig gut funktioniert.“

Dänen bleiben hartnäckig und siegen nach Penalty Schießen

Den Schlussabschnitt eröffnete die deutsche Auswahl mit einem Powerplay, doch beinahe hätten die Dänen mit einem Konter Erfolg gehabt. Dänemark hielt sich schadlos und konzentrierte sich wieder auf den Vorwärtsgang. Dominik Bittner musste nun in der Kühlbox Platz nehmen und die Gäste agierten mit einem Mann mehr auf dem Eis. Keeper Maxi Franzreb hielt was zu halten war, doch in der 46. Spielminute erzielten die Dänen in Person von Nick Olesen den Ausgleich, der sich damit über seinen zweiten Treffer des Abends freuen konnte. Es war eine ausgeglichene schnelle Partie und die Dänen durften nicht unterschätzt werden bei ihren Vorstößen. Das Team um Headcoach Harold Kreis suchte den schnellen Torabschluss und strahlte viel Spielfreude aus. Luis Schinko erhielt viel Eiszeit und fühlte sich sichtlich wohl in der Landshuter Reihe mit Loibl und Kühnhackl. Yasin Ehliz demonstrierte gute Defensivarbeit und die Crunchtime begann mit der Schlussoffensive der Hausherren. Es sah nach einer Verlängerung aus, die dann tatsächlich spruchreif war. Jetzt galt es über Puck Besitz den entscheidenden Punch zu setzen. Es konnte sich keine Mannschaft so richtig vor dem gegnerischen Gehäuse festsetzen. Justin Schütz hatte das Siegtor auf seinem Schläger und das Penalty Schießen musste die endgültige Entscheidung herbeiführen. International traten jeweils fünf Schützen an: letztlich sorgt Nick Olesen mit seinem verwandelten Penalty für den Sieg gegen den Titelverteidiger und Gastgeber Deutschland. .

Hager: „Es hat Spaß gemacht, es war keine so große Umstellung. Es war ganz ordentlich fürs erste match. Es geht noch um die Feinabstimmung. Hinten dürfen wir nicht so viel Raum lassen, vorne hatten wir genug Chancen zum Gewinnen. Mit fünf Toren sollten wir das match gewinnen. Die Kleinigkeiten in der neutralen Zone waren heute entscheidend. Wir müssen konsequenter in den Zweikämpfen sein, dann siegen wir auch am Wochenende.“

Schinko: „Natürlich war es cool, dass alle Landshuter das Spiel eröffnen durften. Die Dänen nutzten anfangs jeden unserer Fehler aus. Wir analysieren dies, haben aber ganz solide gespielt. Unsere Reihe ergänzt sich sehr gut und hat viel Spaß gemacht.“

Kreis (HC): „Es war schon ein außergewöhnliches Spiel. Beide Teams wollten hier Hockey spielen. Wir hatten unsere Anpassungsschwierigkeiten. Über 60 Minuten hatten wir nicht zu viel hergegeben. Ein Punkt ist suboptimal, aber die Jungs haben gut gespielt. Wir haben eine erfahrene Mannschaft, die unerschrocken agiert. Wir haben die fünf Minuten überstanden. Zwar Punkte abgegeben aber auch einiges richtig gemacht. Wir waren stark an der Bande. Olesen hat es sehr gut gemacht am Ende.“

Deutschland_Cup, 09.11.2024

Deutschland – Dänemark 5:6 n.P. (4:3|1:1|0:1|0:0|0:1)

Tore:

0:1 |03.| Lucas Andersen
0:2 |09.| Jacob Schmidt-Svejstrup (Andersen)
1:2 |09.| Justin Schütz (Pfaffengut)
1:3 |09.| David Madsen (Aagaard)
2:3 |12.| Daniel Schmölz (Pfaffengut, Ugbekile) PP1
3:3 |18.| Daniel Schmölz (Schinko, Ehliz)
4:3 |19.| Patrick Hager (Ehliz, Kastner)
4:4 |24.| Nick Olesen
5:4 |33.| Stefan Loibl (Kühnhackl) SH1
5:5 |46.| Nick Olesen (From) PP1
5:6 |65.| Nick Olesen (Penalty)

Best Player of the game:

Team Deutschland:         # 25 Daniel Schmölz
Team Dänemark:            # 95 Nick Olesen

Haupt-Schiedsrichter: Björk (DEN) / Neutzer (GER)

Slowakei entscheidet torarme Partie gegen Österreich

Im Auftaktmatch zum diesjährigen Deutschland-Cup, der erstmals in Landshut stattfand, trafen die Teams aus Österreich und der Slowakei am frühen Nachmittag aufeinander. Die Slowaken waren mit bisher 23 Auftritten Dauergast beim Cup und gegen den heutigen Kontrahent trat man schon zum 35. Mal an.

Das erste Drittel wurde mit einer knappen Führung für den Favoriten aus der Slowakei beendet. Peter Cehlarik netzte für seine Farben in der 14. Spielminute ein, nachdem die Alpenrepublik gut in die Partie gestartet war. Die Slowakei erwies sich als effektiver in der Chancenverwertung. Auch im Mittelabschnitt hielt Österreich gut dagegen, ohne selbst jedoch ein Erfolgserlebnis zu verbuchen. Die Slowaken hatten genügend Möglichkeiten, die Begegnung früher zu ihren Gunsten zu entscheiden. Eine Schlussoffensive der Österreicher blieb aus und somit fuhr die Slowakei den ersten Sieg ein. Goalie Ratislav Elias belohnte sich bei seinem Debut mit einem Shutout und wurde folgerichtig als Spieler des Tages bei den siegreichen Slowaken geehrt.

Deutschland_Cup, 07.11.2024

Österreich – Slowakei 0:1 (0:1|0:0|0:0)

Tore:

0:1 |14.| Peter Cehlarik (Cingel, Mudrak)

Bericht von: Hermann Graßl | Foto: DEB / City-Press GmbH

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