IIHF WM 2024 – 19 NHL Spieler bei den USA zu stark für Deutschland
Beide Mannschaten starteten gestern mit unterschiedlichen Ergebnissen in das erste WM Spiel. Während das Kreis Team nach hartem Kampf als Sieger aus dem Duell gegen die Slowakei heraus ging, mussten die USA eine Niederlage gegen Schweden einstecken.
Beim US Team war definitiv noch Luft nach oben. Das deutsche Team sollte insbesondere defensiv noch besser stehen. Im Lineup gab es zwei Änderungen. Klar war, dass heute Mathias Niederberger für Philipp Grubauer ins Tor rückte. Etwas überraschend dagegen war der Wechsel von Maxi Kastner für Nico Sturm. Daneben fehlten Fabio Wagner und Maksymillian Szuber, die beide angeschlafen waren. Dafür rückte Colin Ugbekile in die Mannschaft.
USA eiskalt
Das deutsche Team benötige etwas, um ins Spiel hinein zu kommen. Nach zwei guten Paraden von Mathias Niederberger gegen Cole Caufield und Luke Hughes, war nach sechs Minuten auch Alex Lyon das erste Mal gefordert. Beim Pfostentreffer von Woytech Stachowiak nur Sekunden später, konnte Lyon nur hinter her schauen und hoffen. Deutschland übernahm danach das Spiel. Wie schon gegen Schweden, war die Intensität der USA nicht wirkloch auf dem Eis. Es folgte das erste Überzahl nach einem Foul gegen JJ Peterka. Trotz einiger guter Torschüsse wollte der erste Treffer in Überzahl nicht fallen.
Etwas überraschend fiel dann der Führungstreffer der USA. Brady Tkachuk fälschte einen Schuss von Michael Kesselring unhaltbar ab. Das deutsche Team war keinesfalls geschockt und verfolgten weiter ihr Spiel. Drei Minuten vor der Pause rettete Niederberger gegen Matt Boldy mit einer spektakulären Parade, nur um wenig später doch noch hinter sich zu greifen. Einen Konter schloss Michael Kesselring erfolgreich ab. Hier war die ganze Klasse der Nordamerikaner zu sehen, die läuferisch exzellent ausgebildet sind. In den letzten Minuten des Drittels zeigte sich das immer wieder und so fand das US Team immer mehr zu ihrem Spiel.
USA nutzt jede Gelegenheit
Ugbekile und Niederberger waren kurz nach Wiederbeginn die entscheidenden Spieler, die gemeinsam das dritte Gegentor verhinderten. Kurz darauf eine ähnliche Szene vor dem US Tor, nachdem dort im Aufbau ein Fehlpass produzuiert worden war. Alex Lyon musste danach das Eis verlassen, da er an der Fanghand blutete. Der 19-jährige College Torwart Trey Augustine war fortan der Goalie des US Teams. Sofort konnte dieser sich bei einem Alleingang von Yasin Ehliz auszeichnen. Ein offenes Spiel sahen die Zuschauer in dieser Phase. Harold Kreis wird sich geärgert haben, dass seine Mannschaft in dieser Phase zu viele gute Torchancen liegen ließ. Zumal auch JJ Peterka seinen Alleingang nicht erfolgreich abschließen konnte.
Wie man es besser macht, zeigte das US Team in Überzahl. Über Umwege landete der Puck auf der Kelle von Johnny Gaudreau, der den Puck im Tor versenkte. Es dauerte allerdings nicht lange, ehe das deutsche Team endlich auf dem Scoreboard landete. Pföderl und Ehliz brachten den Puck in den Torraum. Aus dem anschließenden Gewühl heraus bugsierte Trey Augustine den Puck unglücklich über die eigene Linie. Dieser Treffer setzte noch einmal einiges an Energie frei. Sie wollten unbedingt noch den zweiten Treffer vor der Pause nachlegen. Doch es trat das Gegenteil ein. Drei Sekunden vor dem Ende traf NHL Star Luke Hughes mit einem Handgelenkschuss.
USA baut Vorsprung weiter aus
Im letzten Drittel ging es natürlich darum noch den einen oder anderen Treffer zu erzielen. Zwischenzeitlich waren es die Nordamerikaner, die einem weiteren Treffer näher waren. Während ein Überzahl ungenutzt blieb, war der starke Matthias Niederberger auch bei seiner spektakulären Parade der Fels in der Brandung. Es folgte mitte des Drittels eine weiteres Powerplay der USA. Edeltechniker Trevor Zegras legte hier den fünten Treffer nach. Die Luft war nun merklich raus. Es galt nun weitere Gegentreffer zu verhindern und Kräfte für das schwere Spiel gegen Schweden zu schonen. Auch das gelang zunächst einmal nicht. Michael Eyssimont war der Torschütze zum 6:1. Die USA nutzte die restliche Spielzeit, um sich weiter einzuspielen. Am Ende blieb es am deutlichen und verdienten Sieg der USA, der sicher um ein oder zwei Tore zu hoch ausfiel.
Die beiden besten Spieler waren Yasin Ehliz auf deutscher Seite und Kapitän Brady Tkachuk auf Seiten der USA.
Stimmen zum Spiel
Kapitän Moritz Müller: “Ich denke das Ergebnis fiel ein wenig zu hoch aus. Wir haben es der USA etwas zu einfach gemacht. Die Qualität ist trotz der Ausfälle hoch genug um das anders zu gestalten.”
Bundestrainer Harold Kreis: “Wir hatten heute ein wenig Mühe mit unsere Balance zwischen Offensive und Defensive. Wir haben viel Energie verbraucht um der Scheibe hinterherzulaufen. Niederberger hat sechs Tore kassiert, aber trotzdem sehr gut gespielt. Wir haben diese Deckung nicht gehabt und die Amerikaner haben oft in unseren Rücken hinein gespielt. “
Deutschland – Team USA 6:1 (2:0;2:1;2:0)
Tore:
1:0 |13.| Brady Tkachuk (Kesselring, Leonard)
2:0 |18.| Michael Kesselring (Nelson, Gaudreau)
3:0 |33.| Johnny Gaudreau (Boldy, Caufield) PP
3:1 |35.| Yasin Ehliz (Pföderl, Michaelis)
4:1 |40.| Luke Hughes (Caufield, Pinto)
5:1 |51.| Trevor Zegras (Pinto, Jones) PP
6:1 |53.| Michael Eyssimont (Kunin, Jones)
Zuschauer: 9109
Bericht von: M_H | Foto: Guntis Läzdans