Große Erleichterung bei der U20-Nationalmannschaft
Die U20-Nationalmannschaft musste am 2. Januar 2025 nach vier verlorenen Gruppenspielen das Relegationsspiel gegen Kasachstan bestreiten. Nach einem 3:1-Rückstand brachten Maxim Schäfer und Edwin Tropmann mit den Toren zum 3:2 und 3:3 Deutschland zurück ins Spiel. Julius Sumpf erzielte im Schlussabschnitt der Game-Winner.
Das deutsche Team hatte keine leichte Aufgabe an dieser U20-WM im kanadischen Ottawa. Zuerst mussten sie gegen die USA gleich eine 10:4-Niederlage über sich ergehen lassen, ehe sie im Spiel gegen Finnland gut mithielten, trotzdem aber mit 1:3 unterlagen. Im Spiel gegen Kanada merkte man den Kampf des DEB-Teams und es wäre vielleicht auch mehr drin gewesen.
Weil das letzte Gruppenspiel gegen Lettland unglücklich in der Overtime verloren ging, musste die Truppe von Headcoach Tobias Abstreiter ins einzige Relegationsspiel gegen Kasachstan. Trotz eines 1:3-Rückstands bis zur 23. Minute brach das deutsche Team nicht ein. Es gelang ihnen die beiden Powerplay-Möglichkeiten auszunutzen und innert Kürze das Score auf 3:3 zu stellen. Im Schlussabschnitt gelang Julius Sumpf das Game-Winning-Goal. Es war ein harter Kampf, die Erleichterung war aber groß.
So resümierte Maxim Schäfer, der Torschütze des 1:1 und 2:3 nach dem Spiel: “Im ersten Drittel waren wir alle wahrscheinlich sehr nervös. Da müssen wir besser die Scheibe zum Tor bringen und hinten besser stehen. Das war unser Problem im ersten Drittel. Das Powerplay war auf jeden Fall eine Spezialität von uns. Wir brachten die Scheiben zum Tor und nutzten die Abpraller. Allgemein war es ein gutes Turnier von uns.”
Headcoach Tobias Abstreiter sah es ähnlich: “Es ist uns eine riesige Last von den Schultern gefallen. Im Entscheidungsspiel hat man eine außergewöhnliche Drucksituation, mit der sich die Jungs auch zurechtfinden müssen. Man merkte, dass die ersten eineinhalb Drittel sehr schwierig waren. Wir haben nicht gut ins Spiel gefunden. Vielleicht dachten wir, dass wir das Spiel machen müssen oder haben zu kompliziert gespielt. Das Einfache fehlte wie in der Gruppenphase. Nach dem 1:3 sind wir ganz gut in die Partie zurückzukommen. Das Powerplay hat uns zurückgebracht. Auch das Unterzahlspiel war sehr stabil, zusammen mit einer guten Defensivleistung haben wir die Führung gut verteidigt.”
Weiter fügt Abstreiter hinzu: “Wir haben ein gutes Turnier gespielt. Im zweiten Drittel im ersten Spiel gegen die USA waren wir nahe dran – es stand aus unserer Sicht 2:3 und wir hatten Powerplay – kassierten aber dann ein paar schnelle Tore. Im zweiten Spiel gegen die Finnen hatten wir mehrere Chancen auszugleichen. Gegen Kanada war es auch sehr eng. Im entscheidenden Spiel gegen die Letten waren wir in Führung, konnten diese aber nicht über die Runden bringen, was natürlich sehr enttäuschend war. Diese mentale Situation und Hürde hat die Mannschaft mit dem Sieg in der Relegation sehr gut gemeistert.
Ein kurzer Ausblick auf die nächste U20-WM in Minnesota (USA) und die Jahrgänge 2006 und 2007 sagt Abstreiter: “Wir hatten an dieser WM die Hälfte der Mannschaft (2006er und 2007er Jahrgänge) dabei. Es war somit eine sehr wichtige Erfahrung für die Jungs, die dabei waren. Daraus müssen wir lernen, uns stabilisieren und unser Spiel für die Zukunft verbessern.” Der Klassenerhalt war auch für das deutsche Nachwuchseishockey im Allgemeinen sehr wichtig. “Es ist wichtig, dass wir in der Top-Division bleiben und das ist auch immer unser primäres Ziel. Hier in Ottawa war der Jahrgang (2005er), der bei der U18-WM 2023 abgestiegen ist. Nochmals höchsten Respekt an die älteren Spieler. Sie haben sich das verdient, dass sie nun das Gegenteil bewiesen haben, in der Top-Division bleiben können und fürs deutsche Nachwuchseishockey einen ganz wichtigen Schritt gemacht haben.”
Bericht von: Roman Badertscher | Foto: imago