Kanada gewinnt Gold an der U18-WM / Schweden holt Bronze

6.Mai 2024International, U18

In der ausverkauften Metro Arena im finnischen Espoo gewann Kanada Gold gegen Vorjahressieger USA. MVP wurde James Hagens. Schweden gewinnt dank späten Toren verdient Bronze gegen kämpfende Slowaken.

Nach nur 35 Sekunden musste mit Charlie Elick der erste Kanadier wegen eines Beinstellens gegen Teddy Stiga raus. Elick hatte Glück, dass es für seine Aktion nur zwei Strafminuten gab. Einzig Cole Eiserman konnte einen gefährlichen Abschluss in Überzahl landen. Ansonsten verteidigten die Kanadier sehr geschickt. Die Startphase war allgemein ziemlich ausgeglichen und beide Teams versuchten, offensiv Akzente zu setzen.

Die USA waren dem ersten Treffer in der zweiten Hälfte des ersten Drittels nahe, L.J. Mooney und Will Skahan zeigten starke Einzelaktionen. Auch Max Plante zog auf und davon und im Gegenzug waren es die Kanadier, die Nicholas Kempf zu einem Big Save zwangen. Brendan McMorrow konnte in der 18. Minute eine Hereingabe von Will Skahan nicht verwerten. Dafür aber setzten sie sich vor der Pause erneut in der kanadischen Zone fest. Christian Humphreys erwischte Carter George nach einem Abpraller am nahen Torpfosten.

Die Startphase des Mittelabschnitts gehörte den Kanadiern. Ryder Ritchie wurde in der neutralen Zone bedient, zog los und versenkte den Puck trocken unter das Tornetz. Somit war auch Nicholas Kempf ein erstes Mal bezwungen. Porter Martone wurde in der 28. Minute wegen eines hohen Stocks bestraft. Die US-Boys zogen ihr Powerplay auf und bei den ersten Einschussmöglichkeiten verzogen sie noch. Beim nächsten Angriff ging es ganz schnell. Cole Hutson legte rüber auf seinen Namensvetter Eiserman, der die „Cole-Torproduktion“ vollendete.

Die USA drückte auch bei numerischem Gleichstand weiter und kam beinahe zum dritten Treffer. Humphreys hatte einen 100-prozentigen auf dem Stock. Kanada konnte befreien doch dann fuhren die US-Boys einen schnellen Konter. Shane Vansaghi legte auf Cole Hutson auf, der den Puck zum 3:1 einschoss. Gardiner MacDougall nahm sein Time-out, denn bei diesem Gegentreffer sahen die Kanadier nicht gut aus.

Die Kanadier waren gefordert und holten in der 35. Minute im Forechecking eine Strafe heraus. Gavin McKenna zog in den Slot und vernaschte Kempf backhand äußerst sehenswert. Damit waren die Kanadier wieder da. 15 Sekunden später kam es zu einer heißen Szene vor George, der mit einem Riesen-Save mit der Stockhand auf der Linie den Schuss von James Hagens abwehrte. Mit dem 3:2 ging es in die zweite Pause.

Die erste dicke Chance im Schlussabschnitt hatte Gavin McKenna in der 44. Minute, als er auf Kempf losziehen konnte. Sam Laurila nahm kurz darauf eine Strafe wegen Halten, das wäre die perfekte Gelegenheit für Kanada gewesen, ein weiteres Powerplay auszunutzen. Nicht nur George sondern auch sein Gegenüber Kempf packte aber den Save des Abends aus. Porter Martones Schuss wäre normalerweise im Tor gelandet.

In der 50. Minute wurde Trevor Connelly wegen Check gegen den Kopf unter die Dusche gestellt. Das fünfminütige Powerplay nutzten die Kanadier gleich drei Mal aus! Zuerst zog Gavin McKenna aus dem Slot heraus ab und bezwang Kempf zum Ausgleich. Nun kippte das Momentum. Cole Beaudoin brachte Kanada in der 54. Minute erstmals in Führung. Tij Iginla doppelte 39 Sekunden später nach und stellte auf 3:5. Was für ein verrücktes Spiel!

Die USA gab sich nicht kampflos geschlagen und kam durch Brodie Ziemer in der 56. Minute zum Anschlusstreffer. Der Treffer wurde nach der Video Review anerkannt. 2:45 vor Schluss nahm die USA bereits ihren Torhüter vom Eis. Lange ging es gut, doch der erst 16-jährige McKenna traf mit dem Hattrick ins leere Tor. 78 Sekunden waren noch zu spielen, die USA nahm das Time-out und erneut den Torhüter vom Eis. Weil die USA aber eine Strafe verursachte, ließen sich die Kanadier den Sieg nicht mehr nehmen.

Die Schweden erwischten den besseren Start und prüften in den Startminuten Torhüter Alan Lendak mehrmals. Melvin Fernstrom hatte die beste Chance vor offenem Tor, doch der slowakische Verteidiger störte rechtzeitig. Die Slowaken brachten bis zur siebten Minute keinen Schlittschuh vor den anderen. Plötzlich kamen sie aber einmal vors Tor und holten dabei gleich eine Strafe heraus. Die Slowaken zeigten ein gutes Überzahlspiel und es fehlte nicht viel, um die Führung herbeizuführen.

Das Powerplay tat den Slowaken allgemein gut, die damit im Spiel angekommen waren und auch bei numerischem Gleichstand diverse Chancen kreierten. In der 13. Minute setzten sich aber wiederum die Schweden fest. Jack Berglund verpasste nach einem wunderschönen Dribbling von Fernström und Pettersson in der 17. Minute. Das Drittel endete somit torlos.

Bisher war es ein Spiel beider Torhüter. Der Slowakische hatte im Mitteldrittel je länger je mehr zu tun. Die Schweden erhöhten den Druck und hätten längst führen müssen. Im Umschaltspiel waren die Schweden in der 32. Minute blitzschnell. Doch auch hier war es Alan Lendak im Tor, der erfolgreich abwehrte.

Die Slowakei war mehrheitlich in der Defensive beschäftigt, doch wenn sie mal aufs Tor ziehen konnten, wurde es gleich gefährlich. In der 37. Minute waren sie aber im Glück, als ein Schuss der Schweden das Metall streifte. Kurz vor der Pause eröffnete Lucas Pettersson das Score für die Schweden. Doch weil sich bereits Fernstrom in der Zone befand, zog Head Coach Martin Dendis die Coach’s Challenge und hatte Erfolg. Danach waren die Slowaken hellwach und kamen durch Adam Nemec mit der Pausensirene zu einem guten Abschluss. Es stand weiterhin 0:0.

Nach weniger als eine Minute im Schlussdrittel hatte Fernstrom zwei weitere Einschussmöglichkeiten, doch erneut rettete ein Stock der Slowaken. Kurz vor Drittelhälfte traf Lucas Pettersson dann doch noch. Die Slowaken versuchten zu reagieren und nach dem Schuss von Adam Belusko erklang die Torlatte.

Die Schweden nahmen in der 54. Minute bereits die vierte Unterzahl auf sich, die Slowaken waren brandgefährlich. Doch Harenstam ließ sich nicht bezwingen. Melvin Fernstrom nutzte kurz vor Schluss einen Abpraller von Lendak erfolgreich aus. Damit war das Bronze-Spiel entschieden. Alfons Freji und Victor Eklund setzten mit ihren beiden Treffern die Schlusspunkte.

Berichte von: Roman Badertscher | Fotos: Ronald Hansel

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