Dresdner Eislöwen sind Champion der DEL2 – Düsseldorf steigt ab!

29.April 2025DEL2

Am 29. April 2025 kam es in der CHG-Arena zum ultimativen Showdown zwischen den Ravensburg Towers und den Dresdner Eislöwen.

Die Ravensburg Towerstars zeigten zuletzt beeindruckende Comeback Qualitäten: sie wehrten beide Match Pucks ab und haben nun selbst die einmalige Gelegenheit, vor heimischer Kulisse das entscheidende Match für sich zu entscheiden und als Meister der DEL2 vom Eis zu gehen. Ihr Top Scorer Mathew Santos erwies sich in Dresden als Matchwinner mit seinen beiden Powerplay Treffern und einem Assist. Auch Robby Czarnik heimste gleich drei Scorerpunkte ein. Ihre sagenhafte PP Quote von knapp 67% sprach Bände zugunsten der Towerstars.

Die Dresdner Eislöwen haderten zuletzt mit ihrer Chancenverwertung, und vor allem mit ihrem ineffektiven Powerplay bei acht Gelegenheiten konnten sie sich nicht belohnen. Dabei sprang nur ein Treffer heraus, das war viel zu wenig in einer Finalserie. Es kam heute Abend auch auf Führungsspieler wie Travis Turnbull oder Drew LeBlanc und einen Dane Fox an, um doch noch die begehrte Trophäe am Ende in die Höhe zu stemmen.

Temporeiche Partie auf Augenhöhe

Wer hätte das gedacht vor einer Woche? The Final Countdown stand nun an in der bis auf den letzten Platz ausverkauften CHG-Arena zu Ravensburg. Bei den Eislöwen spielte in der Verteidigung ein ehemaliger Ravensburger, Oliver Granz mit, der sicher hochmotiviert war und den pausierenden Jacob Friend kompensierte. Eine junge Sopranistin intonierte die deutsche Nationalhymne und dann konnte es losgehen mit dem obligatorischen Puck Kind von der U7, der kleine Elias.

Ravensburg startete furios und wollte gleich die ersten Akzente setzen, bevor die Gäste erstmals auf sich aufmerksam machten. Eine Führung wäre in so einem ‚Do or Die‘ Match eminent wichtig. Beide Goalies waren sofort gefordert und nach ca. 5 Minuten musste der erste Eislöwe in die Kühlbox. Würde das heimische Powerplay genauso effizient zuschlagen wie noch vor zwei Tagen? Gäste Keeper Dany aus den Birken parierte hervorragend und Dresden überstand diese knifflige Situation.

Es entwickelte sich bislang eine temporeiche Begegnung mit wenig Unterbrechungen. Dresden blockte viele Schüsse und die Hausherren verpassten es eine drei auf eins Konstellation besser auszuspielen. Dann erhielt Dany aus den Birken wegen Spielverzögerung eine Strafe, weil er den Torraum hinter seinem Gehäuse knapp überschritt bei seinem Rettungsversuch. Bisher konnten sich die Hausherren noch nicht festsetzen und das Dresdner Bollwerk hielt erneut stand. Es bleib torlos, aber es war eine sehr ansehnliche finalwürdige Partie.

Hadraschek: „Was zuvor passierte, spielt heute keine Rolle. Wir müssen heute unser Spiel zeigen und uns an den Game Plan halten. Wir müssen konzentriert bleiben und weitere Chancen herausspielen.“

Dresdner Eislöwen mit Traumstart

Primär stand die Defensive im Fokus. Die Ravensburg Towerstars kamen im ersten Drittel besser aus der Kabine, gestalteten jedoch ihre beiden Überzahlgelegenheiten bisher zu kompliziert mit zu vielen Pässen, ohne den besonderen Überraschungsmoment. Zu Beginn des Mittelabschnitts saßen jeweils ein Akteur von beiden Teams in der Kühlbox. Die Dresdner Eislöwen gingen in der 22. Spielminute nach einer cleveren Passstaffage in Person von Bruno Riedl in Führung.

Wie würden die Towerstars diesen Schock verdauen? Die Fans der Düsseldorfer EG waren darüber sicherlich nicht begeistert. Die Gäste von der Elbe hatten nun das Momentum auf ihrer Seite und die Towerstars suchten nach Lösungen. Die Fans spürten dies und feuerten ihre Protagonisten entsprechend an, nachdem die Halle recht ruhig wurde nach dem Gegentor. Dann hatten die Gäste eine tolle Möglichkeit, ihre Führung auszubauen und kamen in den Genuss ihres ersten Powerplays. Ravensburg demonstrierte ein gutes Penalty Killing und hielt sich schadlos.

Es wurde nun ein offener Schlagabtausch, in dem die Puzzle Städter den Ausgleich forcierten. Chancen dafür ergaben sich durchaus, doch die vielbeinige Abwehr der Eislöwen im Verbund mit einem bärenstarken Goalie erwies sich bislang als unüberwindbar. Dresden war stets gefährlich mit seinem Konterspiel. Headcoach Niklas Sunblad hatte seine Jungs bis dato sehr gut eingestellt. Nun agierte Ravensburg zum dritten Mal im Powerplay: die Eislöwen standen gut und ließen wenig zu.

Turnbull: „Die Jungs sind sehr stark, wir sind bereit, dürfen aber nicht nachlassen. Wir müssen stark kämpfen und alles tun für die Meisterschaft. Es ist ein typisches Spiel sieben.“

Ravensburg Towerstars mit spätem Ausgleich

In diesem finalen Finalmatch war kein Torfestival zu erwarten und die Dresdner Eislöwen erwiesen sich als routiniert, stabil und kauften im zweiten Drittel den Hausherren den Schneid ab. Welches Rezept hatte der heimische Headcoach Bo Subr im Köcher, um die Partie noch zu drehen? Ravensburg musste darauf achten, den Gästen nicht zu viel Raum im Slot zu lassen und an das gute erste Drittel anzuknüpfen.  Das Torschussverhältnis war bislang ausgeglichen und spiegelte die Performance der bisherigen beiden Drittel wider.

Die Atmosphäre in der Halle war beeindruckend und jetzt galt es, noch mal alle Kräfte und Reserven zu mobilisieren für den Titel. Die Hausherren wirkten etwas nervös und leisteten sich so manche Ungenauigkeit im Spielaufbau. Die Eislöwen waren konsequent eng am Gegner dran und die Oberschwaben konnten sich nicht entfalten. Es fehlte auch das nötige Scheibenglück bei den Hausherren, die immer mehr den Blick auf die Uhr richteten.

Dresden verwaltete den hauchdünnen Vorsprung bislang recht gekonnt und Niklas Sundblad gab seiner ersten Reihe viel Eiszeit. Dann wurde es tumultartig vor Dany aus den Birken, der die Scheibe unter seinem Körper sicherte. Die Puzzle-Städter verzeichneten durchaus gute Gelegenheiten und die Eislöwen nahmen auch mal ein Icing in Kauf. Auch bei seltenen Rebounds des Gäste Keepers fehlte der nötige Abnehmer in der Zone der Eislöwen. Langsam brach die Crunch Time an und die Fans wurden leicht unruhig ob des weiterhin bestehenden Rückstands.

Vielleicht half nun den Towerstars ein weiteres Powerplay, um spät auszugleichen: tatsächlich gelang es Robby Czarnik, die Scheibe in der 56. Spielminute im Gehäuse unterzubringen. Nun brach Hektik aus, die Partie wurde nickliger und die Düsseldorfer EG hoffte wieder. Es knisterte und die Dramatik war förmlich zu spüren in der Eissporthalle.

Erstmals ging es in dieser Finalserie in eine Verlängerung: mittlerweile lag Ravensburg bei den Torschüssen statistisch weit vorne. Der nächste Treffer musste die ultimative Entscheidung bringen. Dafür galt es, jede Scheibe vors Tor zu bringen, um Gefahr heraufzubeschwören. Dresden war die ersten Minuten spielbestimmend und prüfte Keeper Ilja Sharipov etliche Male. Zu allem Ungemach befanden sich die Eislöwen nun im Powerplay: nun waren die special teams der Gäste der Party Crasher in der CHG-Arena. Matchwinner war in der 67. Spielminute Tomas Sykora. Damit stand fest, dass die Düsseldorfer EG der sportliche Absteiger aus der PENNY DEL war.

Ravensburg Towerstars – Dresdner Eislöwen 1:2 n.V. (0:0|0:1|1:0|0:1)

Tore:

0:1 |22.| Bruno Riedl (Turnbull, Fox)
1:1 |56.| Robby Czarnik (Santos, Eichinger) PP1
1:2 |67.| Tomas Sykora PP1

Haupt-Schiedsrichter: Hinterdobler K. / Schadewaldt

Zuschauer: 3.418 (ausverkauft)

Bericht von: Hermann Graßl | Foto: Mario Wiedel

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