DEL2 Testspiele: Kassel gelingt Generalprobe – Selber Generalprobe misslingt
Bei sommerlich warmen Temperaturen empfingen die Kassel Huskies am heutigen Abend die Krefeld Pinguine zum letzten Vorbereitungsspiel vor Beginn der Hauptrunde 2024/25.
In seinem Heimdebüt schonte Neu-Coach Todd Woodcroft gleich eine Hand voll seiner erfahrenen Schützlinge, was jedoch Youngstern wie Christian Schiling (Förderlizenz der Hammer Eisbären), Clemens Sager oder Oleg Tschwanow zugutekam. Vor Spielbeginn wurde jedoch zunächst Hauptschiedsrichter Mischa Apel von Ligenleiter René Rudorisch und dem Leiter des DEL2-Schiedsrichterwesens Stefan Vogl verabschiedet. Der sympathische Schiedsrichter hatte die Huskies zwischen 2016 und 2024 insgesamt 58mal gepfiffen und verabschiedete sich in den Eishockey-Ruhestand.
Dann hatte das Warten endlich ein Ende. Pinguine und Huskies lieferten sich gleich zu Beginn ein munteres Spiel. Ausgerechnet Marco Müller hatte bereits früh die Führung auf der Kelle, doch der dienstälteste Husky scheiterte an KEV-Goalie Bick (2.). Und auch Bicks Gegenüber Brandon Maxwell schien gut aus dem Sommer gekommen zu sein. Gegen Vandane (5.) und Newton (6.) zeigte der US-Amerikaner sein Können und hielt die Null.
Und dann kreisten endlich wieder die Schals in der Nordhessen Arena. Joel Keussen hatte von der blauen Linie abgezogen, Bick nur prallen lassen und Clemens Sager war als erster am Rebound – 1:0 für die Huskies (7.). Die Partie blieb aber offen. Zunächst hatte Lessio den Ausgleich auf der Kelle (10.), ehe erneut Vandane an Maxwell scheiterte (13.). Und auch das zweite Drittel gestaltete sich ausgeglichen. Louis Brune hatte die frühe die
Möglichkeit aus dem Gewühl heraus zu erhöhen, doch der gebürtige Münchner scheiterte abermals an Bick. Die dickste Chance auf das nächste Tor ließ ausgerechnet Yannik Valenti liegen. Der Torjäger hatte die Scheibe am langen Pfosten ergattert, doch anstatt in das verwaiste Tor einzuschieben, traf er nur den Schlittschuh von Maxi Söll (23.). Doch die Huskies blieben am Drücker. Kurz darauf war es dann Neuzugang Dominic Turgeon, der den zweiten Treffer der Nordhessen erzielte (25.). Und der war durchaus nötig, denn auch die Gäste aus der Seidenstadt blieben gefährlich. Einen Konter über Max Newton erreichte den mitgeeilten Maxi Hops, der Maxwell mit einem flachen Handgelenkschuss zum 2:1 überwand (28.).
Im dritten Drittel zollten beide Mannschaften dem strammen Anfangstempo Tribut. Die Nordhessen zogen sich in die Defensive zurück. Die Krefelder taten ihr Bestes, doch trotz mehrerer Powerplay-Möglichkeiten, sollten keine weiteren Treffer fallen. Damit blieb es beim – aus Kasseler Sicht – erfolgreichen Ausklang der Vorbereitung. Um Punkte geht es dann kommende Woche, wenn die Huskies zunächst bei den Lausitzer Füchsen antreten, ehe sie am 15.09.2024 den Aufsteiger aus Weiden zum ersten Heimspiel der Saison empfangen.
Die Generalprobe missglückt
Die Selber Wölfe trafen in ihrem letzten Vorbereitungsspiel mit dem tschechischen Drittligisten HC Orli Znojmo auf einen starken Gegner. Letztendlich mussten sich die Porzellanstädter – auch aufgrund zweier unglücklicher Gegentreffer – knapp mit 2:3 geschlagen geben.
Grämen brauchen sich die Wölfe aber nicht, denn eine misslungene Generalprobe soll ja bekanntlich Glück für die Premiere bringen. Obwohl die Selber Wölfe gut ins Spiel starteten, waren es die Gäste aus Tschechien, die bereits in der fünften Minute in Führung gingen. Eine scharfe Hereingabe in den Slot fälschte Urban unhaltbar für Weidekamp zum 0:1 in die Maschen ab. Selb im weiteren Verlauf mit deutlich mehr Schüssen, etwas Zwingendes sprang dabei aber bis zur zehnten Minute nicht heraus. In Überzahl waren es erst Hördler und McNeill, die Synek forderten. Gegen Pflegers Schuss nach einem schönen Kurzpassspiel zum verdienten Ausgleich hatte aber auch der Goalie von Orli Znojmo das Nachsehen. Im Anschluss gab es Chancen auf beiden Seiten, ein Treffer fiel aber nicht mehr.
Im zweiten Spielabschnitt dauerte es gerade einmal 65 Sekunden, ehe die Selber Wölfe erneut jubeln durften. Campbell hatte von der blauen Linie abgezogen, Synek konnte die Scheibe nicht festhalten und Pfleger staubte zum 2:1 ab. Aufregung dann in der 28. Spielminute: Eine unübersichtliche Situation vor Weidekamp, das Tor aus der Verankerung und der Puck vermeintlich über der Linie. Das Schiedsrichtergespann beriet sich
lange, ein Videobeweis war nicht vorgesehen, und entschied schließlich auf Tor für Znojmo. Sechs Minuten später spielte sich Selbs Sturmformation um Miglio, McMillan und McNeill nach einer schönen Kombination eine hochkarätige Torchance heraus, doch McNeills Schuss knallte nur an den Pfosten.
Auch im letzten Spielabschnitt erarbeiteten sich die Selber Wölfe Chancen, um noch einmal in Führung zu gehen. Peter scheiterte am starken Malac, der mittlerweile bei den Tschechen im Tor stand. Und Hördlers Schüsse in der 48. Minute kamen ebenso nicht ins Ziel wie auch Gelkes Versuch bei zahlenmäßiger Überlegenheit. Unglücklich aus Selber Sicht kam dann der dritte Treffer für Znojmo zustande: Nach einem Bully in der Selber Verteidigungszone schlugen gleich zwei Wölfe über die Scheibe, ehe sie Bicha an Weidkamp vorbei zum 2:3 über die Linie bugsieren konnte. Eine mögliche Schlussoffensive für die Wölfe wurde durch eine fünfminütige Strafe gegen Hördler vereitelt, so dass sich die Porzellanstädter mit der knappen Niederlage zufriedengeben mussten.
Bericht von: PM | Foto: Mario Wiedel