Drothen verlängert in Landshut – Pfleger wechselt nach Selb
Der EV Landshut ist bei seiner Personalplanung einen weiteren Schritt vorangekommen: Robin Drothen hat seinen Vertrag am Gutenbergweg verlängert und wird auch in der DEL2-Saison 2024/25 das rot-weiße Trikot überstreifen.
Der 22-jährige Stürmer war Ende Januar während der laufenden Spielzeit 2023/24 von den Bayreuth Tigers zum EVL gewechselt und hatte sich rasch als „Glücksgriff“ entpuppt, wie Heiko Vogler feststellt. „Robin kam zur richtigen Zeit an den richtigen Ort“, ergänzt der Cheftrainer und spielt damit auf die zum damaligen Zeitpunkt überaus angespannte Personalsituation an. Vom ersten Tag an profilierte sich der gebürtige Solinger als echter
„Energizer“ und eroberte mit einer prägnanten Mischung aus Tempo, Dynamik und körperlicher Präsenz sofort die Herzen der Fans.
„Robin“, so Heiko Vogler, „ist ein starker Zwei-Wege-Stürmer mit Top-Mentalität, nimmt seine Rolle im Team voll an und ist mit seiner Physis immer unangenehm für die Gegenspieler.“ Der Angreifer bestätigt dies ausdrücklich: „Ich sehe mich als harten Arbeiter, der seine Checks gerne zu Ende fährt.“ Er freue sich „riesig“, betont Robin Drothen, nun eine komplette Saison lang für den EVL aufs Eis und „die nächsten Schritte in meiner Entwicklung“ gehen zu können. Mannschaft, Trainer und Fans – in Landshut stimme einfach das Gesamtpaket, sagt der Stürmer und fügt optimistisch hinzu: „Ich denke, wir können viel erreichen!“
Im Unterschied zur Schlussphase der abgelaufenen Saison, als er mit der Rückennummer 86 für den EVL über das Eis wirbelte, wird Robin Drothen künftig mit der Nummer neun auflaufen. „Das ist meine Wunschnummer“, betont er. „Ich hatte sie schon in der Jugend und auch 2022/23, als ich in Ravensburg spielte.“ Dass die Towerstars in dieser Saison die DEL2-Meisterschaft holten, dürfte das Faible des Stürmers für seine neue Nummer noch verstärkt haben.
Offensive „Waffe“ für die Selber Wölfe
Die Selber Wölfe verpflichten mit Marco Pfleger einen erfahrenen deutschen Flügelstürmer, der in der DEL2 Jahr für Jahr zu den stärksten Scorern zählt und auch reichlich Erfahrung aus dem deutschen Oberhaus mitbringt.
1,21 Punkte pro Spiel über sechs DEL2-Spielzeiten hinweg sprechen eine deutliche Sprache: Über Jahre hinweg ist Marco Pfleger einer der besten und beständigsten Scorer im deutschen Unterhaus. In der Saison
2020/2021 avancierte der Rechtsschütze gar zum ligaweiten Topscorer und besten Vorlagengeber. In seinen Clubs führte er die Rangliste der punktbesten Spieler vier Jahre hintereinander an, dreimal war er mannschaftsintern der Top-Torjäger. Bereits als 17-Jähriger setzte sich Marco Pfleger im Seniorenbereich bei seinem Heimatverein TSV Peißenberg in der Bayernliga durch. In der Saison 2011/2012 erfolgte für ihn dann
der erste Wechsel weg von seinem Ausbildungsclub. Bei den Tölzer Löwen in der Oberliga Süd machte der Flügelstürmer auch DEL-Clubs auf sich aufmerksam und lief schließlich für die Nürnberg Icetigers sowie die
Straubing Tigers 272-mal im deutschen Oberhaus auf. Von dort aus ging es zurück zu den Tölzer Löwen, die zwischenzeitlich in die DEL2 aufgestiegen waren. Egal ob in Bad Tölz oder in Landshut – in der DEL2 fühlt
sich der bullige Angreifer pudelwohl und taucht immer ganz weit oben im Scorer-Ranking auf.
Die Einstellung stimmt Wölfe-Headcoach Craig Streu zeigt sich sichtlich begeistert über den Neuzugang im Wolfsrudel: „Marco ist die „offensive Bedrohung“, die wir in unserem Kader brauchen. Er ist für uns ein echter Glücksgriff. Als sein Name auf meiner Liste auftauchte, habe ich ihn sofort angerufen und mit ihm über unsere Pläne für die kommende Saison gesprochen. Zwei Wochen später waren wir uns einig, worüber wir sehr glücklich sind. Marco ist bereit, alles dafür zu tun, unsere Mannschaft nach vorne zu bringen. Das ist genau die Einstellung, die wir brauchen.“
Mit Marco Pfleger stößt ein Stürmer ins Rudel, der schon seit Jahren auf der Wunschliste der Verantwortlichen der Selber Wölfe stand, wie uns auch der gebürtige Peißenberger bestätigt: „Die Selber Wölfe bemühten sich
schon vor Jahren, bevor ich nach Landshut gewechselt bin, um mich. Seitdem ist der Kontakt nie abgerissen und wir standen im regelmäßigen Austausch.“ Zuletzt wurden freilich die Gespräche intensiviert. Vor allem
Headcoach Craig Streu stand in Kontakt mit dem Rechtsschützen: „Die Gespräche verliefen sehr positiv und ehrlich. Craig Streu ist ein absoluter Fachmann, der über viele Jahre hinweg hervorragende Arbeit geleistet
hat. Nach einer schwierigen letzten Saison möchte ich jetzt wieder Spaß am Eishockeyspielen haben und wieder an meine alten Stärken anknüpfen. Craig und die ganze Organisation haben mich herzlich empfangen
und mir ein positives und ehrliches Gefühl gegeben.“ Eine Verletzung aus der vergangenen Saison hat der 32-Jährige indes vollständig auskuriert und steht aktuell voll im Sommertraining, um topfit in die anstehende
Saison starten zu können: „Die Mannschaft steht bei mir an erster Stelle. Mein wichtigstes Ziel ist daher, der Mannschaft beim Erreichen ihrer Ziele zu helfen. Dabei möchte ich vorangehen und eine Leader-Rolle
übernehmen.“ Für den Wechsel nach Selb sprachen natürlich noch andere Punkte als die Gespräche mit Craig Streu: „Als Außenstehender bekommt man die Entwicklung in Selb schon mit, dass die Eisfläche und
das ganze Drumherum erneuert wurde und noch wird. Nach und nach erscheint alles in einem neuen Glanz.
An sich kenne ich den Standort schon ganz lange. Bereits als Jugendlicher im Nachwuchsbereich und auch später als Profi hatte ich viele Gastspiele in Selb. Die Stadt und die gesamte Gegend leben für das Eishockey.
Die Fans stehen lautstark hinter der Mannschaft und verwandeln das Stadion immer wieder in einen Hexenkessel.“ Mit Marco Pfleger werden die Selber Wölfe „einen kreativen Offensivspieler, der als Spielmacher versucht, das Spiel gut zu lesen und seine Nebenleute gut in Szene zu setzen, und darüber hinaus noch über einen guten Schuss mit ordentlicher Abschlussqualität verfügt“ bekommen. So beschreibt sich der Angreifer selbst und freut sich schon darauf, Teil eines Teams mit einem „guten Mix aus jungen und erfahrenen Spielern“ zu sein.
Bericht von: PM | Foto: Mario Wiedel