Jubel bei den Eisbären Regensburg – Zwei Verlängerungen, Kälble verlässt Crimmitschau

1.Mai 2024DEL2

​Ein Urgestein stürmt weiter für Eishockey-Zweitligist Eisbären Regensburg: Kapitän Nikola Gajovský verlängert seinen Vertrag.

Reichlich Grund zum Feiern hatten die Anhänger des Eishockey-Zweitligisten Eisbären Regensburg am Dienstagabend: Bei der großen Saisonabschlussfeier des Klubs im Prüfeninger Schlossgarten wurde nicht nur die sensationelle DEL-2-Meisterschaft der Oberpfälzer gebührend begangen – es gab auch Kadernews. Kapitän Nikola Gajovský hat seinen Vertrag verlängert und bleibt bei den EBR. Der inzwischen 37-jährige Stürmer aus Tschechien geht damit in seine zehnte Saison in der Donaustadt. Für seinen Klub kommt er bisher auf 242 Tore und 411 Assists für unglaubliche 653 Punkte – und das in „nur“ 457 Einsätzen (die drittmeisten in der Historie der Domstadt). Damit belegt er Platz eins der ewigen Scorerliste des Regensburger Eishockeys vor „Magic“ Mike Martens (593 Zähler).

Die jüngste Zweitliga-Meisterschaft bedeutet viel für Gajovský: „Ich habe schon nach dem Aufstieg gesagt, dass ich jetzt auch die DEL 2 gewinnen will. Jeder hat gelacht – aber wir haben es geschafft. Es ist der Lohn für unsere harte Arbeit.“ Der Führungsspieler, der seit 2015 für Regensburg spielt und dabei seit Frühjahr 2022 mit deutschem Pass nicht mehr unter das Ausländer-Kontingent fällt, will sich weiter hohe Ziele setzen: „Wenn jeder so denkt, können wir alles schaffen.“

Für EBR-Coach Max Kaltenhauser ist es eine besonders wichtige Personalentscheidung, wie er betont: „Ich arbeite seit meinem ersten Tag als Trainer mit Gajo zusammen und ich bin sehr dankbar, dass er da ist. Er ist einer der absoluten Führungsspieler und hat mich am Anfang eine Chance gegeben, mich unterstützt, als ich noch nichts vorzuweisen hatte. Das werde ich ihm nie vergessen.“ Gajovský sei seit fünf Jahren „eine absolute Vertrauensperson. Er macht das auch als Kapitän überragend, stellt seine sich und seine Spielweise voll in den Dienst der Mannschaft und verzichtet da dann auch auf persönliche Statistiken. Für mich ist es ein Traum, Spieler wie ihn zu haben. Es ist mir wahnsinnig wichtig, dass er bleibt – deswegen habe ich die Verlängerung auch absolut forciert.“ Es sei kaum in Worte zu fassen, wie wichtig der Routinier für Mannschaft und Klub sei.

Der Mann mit der Rückennummer 69 selbst freut sich auf die nächste Saison: „Es freut mich sehr, dass der Klub dieses Vertrauen in mich setzt. Ich habe schon öfter gesagt, dass ich in Regensburg meine Karriere beenden will. Die Stadt ist meine Heimat geworden, meine ganze Familie fühlen uns sehr wohl hier.“ Er habe deswegen nie einen Gedanken daran verschwendet, die Eisbären oder Regensburg zu verlassen, unterstreicht der Angreifer. „Hier ist es so schön, für mich ist hier alles perfekt. Deswegen war es für mich eine sehr einfache Entscheidung, hier zu bleiben und meinen Vertrag weiter zu verlängern“, sagt er. Solange er der Mannschaft helfen könne, wolle er auch bleiben und „mit den Jungs kämpfen“. Eines ist ihm aber besonders wichtig: „Dass wir nie zufrieden sind und uns nicht auf dem Erfolg ausruhen. Wir müssen weiter hart arbeiten, jede Mannschaft ist jetzt fokussiert auf uns. Das war kein Glück, kein Zufall, dass wir den Titel geholt haben – aber dafür mussten wir auch viel investieren. Wir müssen dranbleiben. Aber das Ziel ist erstmal wieder der Klassenerhalt.“

Worte, die bei seinem Coach Kaltenhauser gut ankommen dürften: „Nikola ist ein erstklassiger Spieler, Charakter und Mensch. Er ist einfach total am Boden geblieben – und das macht ihn auch zum perfekten Kapitän für uns. Er hat unglaublich viel für diese Organisation geleistet.“

Jubel brandete im Prüfeninger Schlossgarten auf, als auf der Meisterfeier des Eishockey-Zweitligisten Eisbären Regensburg verkündet wurde: Torhüter Jonas Neffin bleibt bei den Domstädtern. Der 23-jährige Goalie, der die Rückennummer 75 trägt, hat seinen Vertrag bei den EBR verlängert und geht damit in seine zweite Saison an der Donau. In der jüngst abgelaufenen Titelsaison stand der gebürtige Iserlohner insgesamt 13 Mal für die Rot-Weißen zwischen den Pfosten und überzeugte dabei sowohl Fans als auch Entscheidungsträger mit einer Fangquote von über 91 Prozent.

Der ehemalige Junioren-Nationalspieler stammt aus dem Iserlohner Nachwuchs und schaffte über das dortige DNL-Team auch den Sprung in den Erstliga-Kader. In diesem kam er in sechs Spielzeiten insgesamt fünf Mal zum Einsatz (Fangquote knapp 90 Prozent). Per Förderlizenz ging es einst unter anderem nach Weiden und Herne in die Oberliga, in der Zweiten Liga bringt er es inzwischen auf 48 Spiele für Regensburg, Dresden und Kassel.

Ich fühle mich seit dem ersten Tag sehr wohl hier. Ich mag die Atmosphäre in der Organisation: Mir wird Vertrauen geschenkt und ich habe hier das Gefühl, meine besten Leistungen bringen zu können“, sagt Neffin. Den Titel mit den Eisbären wird er wohl in ganz besonderer Erinnerung behalten: „Die Meistersaison war unglaublich. Wir sind auch trotz ärgerlichen Niederlagen immer ruhig geblieben, weil wir wussten, was wir als Team können. Wir haben uns immer weiterentwickelt – und am Ende haben wir verdient gewonnen.“

EBR-Coach Max Kaltenhauser freut sich, den jungen Torsteher halten zu können: „Jonas war mehr als ein Backup. Er hat in allen seinen Spielen wirklich super gehalten. Ich bin sehr froh, dass er bleibt. Wir wollen ihn perspektivisch auch zur Nummer eins aufbauen, weil wir glauben, dass er das Zeug dazu hat. Wir hoffen, dass er sich weiter so stark entwickelt. Er ist ein toller Torwart und ein super Typ!“

Eispiraten und Jannis Kälble gehen getrennte Wege

Die Eispiraten Crimmitschau werden zur Spielzeit 2024/25 nicht mehr auf die Dienste von Jannis Kälble bauen können. Der Stürmer und die Verantwortlichen des Eishockey-Zweitligisten einigten sich darauf, die Zusammenarbeit nicht fortzusetzen. Der 22-jährige Rechtsschütze wird sich einem Club aus der Oberliga anschließen.

Jannis Kälble wechselte während er Spielzeit 2022/23 von den Dresdner Eislöwen nach Crimmitschau. Dabei kam der gebürtige Mannheimer, der immer wieder mit Verletzungen und langwierigen Infekten zu kämpfen hatte, auf 48 DEL2-Spiele mit den Pleißestädtern, in denen ihm ein Assist gelang. Darüber hinaus sammelte Kälble drei Scorerpunkte bei den KSW IceFighters in der Oberliga Nord.

Wir danken Jannis Kälble für seinen Einsatz im rot-weißen Jersey und wünschen ihm für die Zukunft, ob sportlich oder privat, nur das Beste. Tschüss und Tschau aus Crimmitschau, Jannis!

Goalie Christian Schneider bleibt ein Eispirat

Die Eispiraten Crimmitschau haben eine weitere wichtige Personalentscheidung für die Spielzeit 2024/25 getroffen und den auslaufenden Vertrag mit Torhüter Christian Schneider verlängert. Der 24-jährige Schlussmann wird also auch in der kommenden Saison gemeinsam mit Oleg Shilin das Torhüterduo der Westsachsen bilden und in seine mittlerweile vierte Saison mit den Crimmitschauern gehen.

„Ich freue mich riesig, weiterhin ein Teil der Eispiraten sein zu können. Ich bin wirklich froh, dass ich in der vergangenen Saison so viele Spiele absolvieren und dem Team zu vielen Siegen verhelfen konnte, ein Teil der Halbfinal-Geschichte und des Derbys in Klingenthal sein durfte. Die Stadt und die Fans sind mir mittlerweile sehr ans Herz gewachsen. Umso mehr freue ich mich auf eine weitere Saison in Crimmitschau“, sagt Christian Schneider. „Nach der Verpflichtung von Oleg wollten wir unser bewährtes Torhüter-Duo weiter als sicheren Rückhalt unserer Mannschaft wissen und haben dann auch ‚Snaydz‘ für ein weiteres Jahr an uns binden können“, ergänzt Eispiraten-Teammanager Ronny Bauer.

Der in Altötting geborene Christian Schneider kam 2021 vom SC Riessersee aus der Oberliga Süd nach Crimmitschau und begleitet seitdem die Position des Backup-Torhüters. Gerade in der abgelaufenen Spielzeit stellte der 1,87 Meter große Schlussmann eindrucksvoll unter Beweis, dass er ein verlässlicher Rückhalt seiner Mannschaft ist. Aufgrund der verletzungsbedingten Ausfälle von Oleg Shilin kam Christian Schneider in insgesamt 30 Haupt- und Endrundenpartien zum Einsatz und erreichte dabei einen Gegentorschnitt von 3,47 und eine Fangquote von 89 Prozent.

Bericht von: PM | Foto: Melanie Feldmeier/arSito

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