Weißwasser und Ravensburg ziehen ins DEL2 Viertelfinale ein

9.März 2024DEL2

Die Towerstars Ravensburg und die Lausitzer Füchse konnten sich in den DEL2 Pre-Playoffs durchsetzen und stehen im DEL2 Viertelfinale. 

Das Spiel begann ähnlich wie die Partie am Mittwoch. Der EC Bad Nauheim begann sofort wieder mit druckvollen Aktionen und störte auch das Aufbauspiel der Gäste mit sehr aggressivem Forechecking. Die Roten Teufel hatte so optisch und spielerisch leichte Vorteile in den Anfangsminuten. Jonas Stettmer stand erneut bei den Lausitzern im Tor und konnte alle Schüsse auf das Gehäuse abwehren.

Erst kurz vor dem Powerbreak fanden die Füchse ihren Stil und konnten den gegnerischen Torhüter gleich mehrfach testen. Kurz zusammengefasst, es war eine Kopie des ersten Drittels vom Mittwoch. Kampf und Einsatz standen bei beiden Teams im Vordergrund. Und dann gab es doch noch den ersten feinen Unterschied. Die Füchse machten in der 19. Minute durch Ville Järveläinen den Treffer zum 1:0. Eine der wenigen Konterchancen reichte den Gästen, um hier dem Spiel die Richtung zu geben.

Das zweite Drittel begannen die Hausherren in Überzahl, da Clarke Breitkreuz in der 20. Minute noch eine Strafe erhielt und somit zu Beginn der zweiten Hälfte auf der Strafbank Platz nehmen musste. Das Powerplay spielten die Bad Nauheimer souverän runter und erzielten nach 38 Sekunden den Ausgleichstreffer zum 1:1 (21.). Die Füchse hätte in der 23. Minute bereits wieder in Führung gehen können, verspielten aber eine der seltenen Riesen Möglichkeiten. Das Drittel war von lupenreinem Playoff-Charakter geprägt. Viel Körpereinsatz und druckvolle Aktionen der Gastgeber. Die Füchse konnten im Gegenzug immer wieder Kontermöglichkeiten ausfahren. Beide Torhüter ließen keine weiteren Treffer zu.

Im letzten Drittel gab es die erste und größte Möglichkeit in der 45. Minute als Cody Sylvester urplötzlich vor Janas Stettmer frei zum Schuss kam. Der Goalie der Füchse blieb glücklicher Sieger dieses Duells. Im weiteren Verlauf spielten die Gastgeber druckvoller und hielten im Gegensatz zu Mittwoch die Laufleistung enorm hoch. Die Weißwasseraner suchten immer wieder einen Weg vor das gegnerische Tor zu kommen, aber auch defensiv arbeiteten die Gastgeber sehr effektiv. Auffällig war, sobald die Roten Teufel im Drittel der Füchse waren, brannte es lichterloh vor unserem Gehäuse.

Acht Minuten vor dem Ende klingelte es dann erneut im Gehäuse der Lausitzer Füchse. Die Gastgeber agierten in Überzahl und bei einer Angriffsaktion lag der Puck bereits vermeintlich auf der Torlinie. Die Füchse konnten diese Situation nur kurz klären, denn Kevin Schmidt bekam die Scheibe an die blaue Linie und zog direkt wieder ab. Unhaltbar für Stettmer, weil er die Scheibe überhaupt nicht sehen konnte. Der Matchplan der Füchse kam durch diesen Gegentreffer mächtig ins Wanken. In den letzten beiden Minuten setzte der Coach der Gäste alles auf eine Karte und nahm den Torhüter zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Lane Scheidl bedankte sich für das gesamte Team mit dem Ausgleichstreffer zum 2:2 (59.)

Erneut ging es in die Verlängerung und somit in den Modus „sudden death“. Das nächste Tor muss dieses Spiel entscheiden. Das glücklichere Ende hatten an diesem Abend nach 94. Minuten die Lausitzer Füchse. In der zweiten Verlängerung erzielte Lane Scheidl auf Vorlage von Roope Mäkitalo den Siegtreffer zum 3:2 und löste damit das Ticket für die Playoffs 2023/24. Unser Gegner im Viertelfinale sind auch in diesem Jahr wieder die Kassel Huskies. Die Serie im Modus “best of seven” beginnt am kommenden Mittwoch in Kassel. Das erste Heimspiel gibt es am Freitag, dem 15. März 2024.

EC Bad Nauheim – Lausitzer Füchse 2:3 n.2.V. (0:1, 1:0, 1:1, 0:0, 0:1)
Tore
: 0:1 (19.) Järveläinen, 1:1 (21.) Coffman, 2:1 (53.) K. Schmidt, 2:2 (59.) Scheidl, 2:3 (94.) Scheidl
Zuschauer: 4.013

Die Ravensburg Towerstars stehen im Viertelfinale der DEL2-Playoffs und dürfen gemeinsam mit den Fans weiter von der Titelverteidigung träumen. Das Team von Trainer Gergely Majoross ließ am Freitagabend in Freiburg den zweiten Sieg folgen und überzeugte trotz sieben fehlender Spieler mit einer taktisch entschlossenen Leistung.

Der Teambus der Towerstars war im Obergeschoss ziemlich überschaubar besetzt, als er sich am Freitagmittag um 14.30 Uhr in Richtung Freiburg in Bewegung setzte. Neben den Langzeitverletzten Julian Eichinger, Pawel Dronia, Oliver Granz und Lukas Mühlbauer sowie den gesperrten Louis und Nick Latta stand auch Förderlizenzspieler Noah Dunham aufgrund der Abberufung nach Ingolstadt nicht zur Verfügung.

Somit konnten nur 15 Feldspieler und 2 Torhüter in die Aufstellung geschrieben werden. Die Towerstars agierten in der Startphase äußerst konzentriert und setzten die Vorgabe, die Gastgeber vor 3265 Zuschauern in der „Echte Helden Arena“ von Beginn an nicht in Schwung kommen zu lassen, perfekt um. Optimal war neben dem Umstand, dass die Oberschwaben ihre eigene blaue Linie kompakt zustellten, auch eine frühe Führung.

Nach einem gewonnenen Anspielbully in der Freiburger Zone brachte Lukas Bender die Scheibe sofort zum Tor, den von den Beinschienen des Torhüters abgeprallten Puck drückte Charlie Sarault mit der Rückhand zum 0:1 über die Linie. Die Gastgeber wirkten durchaus geschockt und die Oberschwaben kontrollierten die Partie, auch wenn die wirklich hochkarätigen Torchancen ausblieben. Auch bei einem Überzahlspiel in der 9. Minute sprang offensiv nicht allzu viel heraus. In der 17. Minute bekam die Partie dann einen anderen Charakter.

Alles wurde ruppiger und auch in den Zweikämpfen ging es aggressiver zu.  Auswirkungen hatte das in der 17. Minute, denn an der rechten Bande kassierte Charlie Sarault für einen Stockcheck eine 2-Minuten-Strafe. Die Unterzahlformationen der Towerstars ließen hier allerdings nicht viel zu und einen verkrampften Querpass nutzten die Towerstars prompt zum Konter. Sam Herr bekam die Scheibe von Fabian Dietz aufgelegt und der Ravensburger Kapitän vollendete den Alleingang in Unterzahl wie schon am Mittwoch auf eigenem Eis trocken zum 0:2.

Im zweiten Spielabschnitt, der letztlich torlos blieb, war das Spiel optisch weitgehend ausgeglichen. Freiburg spielte nun aber deutlich druckvoller und die Ravensburger Defensive vor und um Torhüter Ilya Sharipov war deutlich öfter gefordert als noch in Abschnitt 1. Das wirkte sich auch auf das Schussverhältnis aus. Hatten die Towerstars im ersten Drittel ein Übergewicht von 7:4, kippte die Statistik in den zweiten 20-Minuten jetzt mit 12:7 auf die Seite der Breisgauer. Viel wichtiger auf Ravensburger Seite war allerdings, dass weiterhin die „Null“ bei den Gegentoren auf der Anzeigentafel stand.

Die rund 100 mitgereisten Ravensburger Fans entsandte ihr Team mit viel Beifall und Anfeuerungsrufen in die zweite Pause. Das war auch durchaus sinnvoll, denn 18,3 Sekunden vor Ende setzte es gegen Denis Pfaffengut noch eine Strafzeit wegen Beinstellens.

Dass das Ravensburger Team mit aufopferungsvollem Kampf und geblockten Schüssen die Strafzeit zu Beginn des Schlussdrittels schadlos überstand, war für den weiteren Verlauf des Spiels sicherlich ein Schlüsselmoment. Die Towerstars agierten mit verantwortungsvollem Risiko und spielten die Scheiben solide aus der eigenen Zone. Auch das Vorchecking war äußerst effektiv, was die Hausherren von Minute zu Minute auch mehr zermürbte.

Neun Minuten waren noch zu spielen, als sich die Towerstars einen zunächst verlorenen Puck im Freiburger Drittel wieder zurückholten und Matt Alfaro über eine Kombination an der blauen Linie letztlich im Nachschuss zum 0:3 traf. Als Ralf Rollinger viereinhalb Minuten später einen 2 gegen 1 Konter mit einem entschlossenen Handgelenkschuss in den linken Winkel zum 0:4 nutzte, war das Spiel entschieden. Der 1:4 Anschlusstreffer der Freiburger durch Simon Danner hatte dann nur noch statistischen, aber letztlich doch symbolischen Charakter. Das sprichwörtliche Urgestein der Wölfe beendete nach diesem Spiel seine Karriere und konnte sich so auf eigenem Eis würdig verabschieden.

Der Jubel bei den Towerstars und den Fans im Gästeblock war groß, als die Schlusssirene den zweiten und damit entscheidenden Sieg der Pre-Playoff-Serie bestätigte und das begehrte Ticket ins Viertelfinale perfekt war. Dort warten nun die Eisbären Regensburg, die aufgrund des 2. Tabellenplatzes im ersten von sieben möglichen Spielen das Heimrecht genießen.

„Ich bin sehr stolz auf die Jungs. Unser Kader war heute noch dezimierter, dennoch sind alle Jungs in ihrer individuellen Rolle zusammengestanden. Vom Führungstreffer haben wir natürlich profitiert, weil wir einen bissig agierenden Gegner zu erwarten hatten“, resümierte Towerstars Coach Gergely Majoross nach dem Spiel.

Spieltermine der Playoff-Viertelfinalserie:

Mittwoch, 13. März 2024., 20 Uhr: Eisbären Regensburg – Ravensburg Towerstars
Freitag, 15. März 2024, 20 Uhr: Ravensburg Towerstars – Eisbären Regensburg
Sonntag, 17. März 2024, 17 Uhr: Eisbären Regensburg – Ravensburg Towerstars
Dienstag, 19. März 2024, 20 Uhr: Ravensburg Towerstars – Eisbären Regensburg
Freitag, 22. März 2024, 20 Uhr: Eisbären Regensburg – Ravensburg Towerstars *
Sonntag, 24. März 2024, 18.30 Uhr: Ravensburg Towerstars – Eisbären Regensburg *
Dienstag, 26. März 2024, 20 Uhr: Eisbären Regensburg – Ravensburg Towerstars *

*) unter Vorbehalt der sportlichen Notwendigkeit

EHC Freiburg – Ravensburg Towerstars 1:4 (0:2, 0:0, 1:2)
Tore
: 0:1 (4.) Sarault, 0:2 (19.) Herr, 0:3 (52.) Alfaro, 0:4 (56.) Rollinger, 1:4 (59.) Danner
Zuschauer: 3.265

Bericht von: PM Clubs | Foto: Mario Wiedel

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