EV Landshut Derbysieger gegen ESV Kaufbeuren
Derby zweier Traditionsclubs in der Fanatec Arena: der EV Landshut empfing den ESV Kaufbeuren zum Kampf um die begehrten Playoff-Ränge.
Bisher entschieden die Drei-Helme-Städter alle drei Begegnungen knapp für sich und auch heute war ein enges Match zu erwarten, da beide Clubs die Untermauerung ihrer aktuellen Top Sechs Positionen anstrebten. Der EV Landshut hatte kürzlich mit Robin Drothen einen neuen Stürmer nachverpflichtet, um mehr Tiefe im Kader zu erhalten. Andererseits musste Headcoach Heiko Vogler weiter auf die verletzten Samir Kharboutli, Nick Pageau sowie John Rogl verzichten. Tyson McLellan war wieder an Bord, was der Offensive sehr guttat. Mit der aktuell drittbesten Defensive wollten die Landshuter punkten. Die Allgäuer wollten ihren Negativlauf von nur einem Sieg aus den letzten acht Spielen beenden und zumindest punktemäßig mit Landshut gleichziehen.
Traumstart für den EVL, Joker kommen heran
Landshut startete ins erste Drittel gewohnt rasant und kam schnell in den Genuss eines Powerplays, das bereits in der 2. Spielminute zur Führung für die Hausherren in Person von David Stieler führte. Der ESV Goalie Daniel Fießinger sah dabei etwas unglücklich aus, weil die Scheibe ihm durch die Hosenträger rutschte. Die Gastgeber blieben druckvoll und erspielten sich gute Chancen, bis der ESV Kaufbeuren zu ersten Gelegenheiten kam. In der 9. Spielminute markierte Top Scorer Brett Cameron im zwei auf eins Konter den zweiten Landshuter Treffer. Keeper Fießinger wurde dabei erneut getunnelt. Dann musste auch Jonas Langmann sein Können unter Beweis stellen, weil Kaufbeuren etwas besser in die Partie kam. Alex Tonge hatte im nächsten Konter den dritten Landshuter Treffer auf seinem Schläger, doch Daniel Fießinger parierte grandios. Die Joker übten nun viel Druck aus und nisteten sich länger in der Hausherren Zone ein, was letztlich im Anschlusstreffer durch Phillipp Bidoul in der 15. Spielminute resultierte, dessen Schuss ins Gehäuse trudelte. Bislang war Landshut klar tonangebend, doch der ESV kämpfte sich heran. Schon wieder wurde das Videostudium bemüht, als sich die Scheibe wieder hinter Langmann befand. Die on Ice Entscheidung lautete auf kein gutes Tor, was auch bestätigt wurde. Dies war sehr knifflig für die Referees.
Brückner: „Wir haben sehr gut Druck gemacht, es gab ein Chancenplus für uns. Der ESV kam mit einem guten Wechsel zurück, sie geben nie auf. Wir müssen weiter konzentriert spielen.“
ESV gleicht aus, Camerons 20. Saisontor
Der ESV Kaufbeuren kam motiviert aus der Kabine, doch die Gastgeber setzten die ersten Akzente. Die Gäste waren nun zum ersten Mal mit einem Mann mehr auf dem Eis: Jonas Langmann war gleich gefordert. Landshut hielt sich zwar schadlos, doch bei fünf gegen fünf verwertete Thomas Heigl in der 26. Spielminute den Rebound zum Remis. Dieser Spielstand war nun auch verdient, da die Gäste weitaus präsenter agierten. Es entwickelte sich mittlerweile eine Partie auf Augenhöhe, in der Kaufbeuren inzwischen konzentrierter wirkte. Das zweite Powerplay für den EVL stand an: David Zucker hätte fast die erneute Führung erzielt. Dann waren die Gäste wieder mit einem Mann mehr unterwegs, doch Landshut ließ nichts anbrennen. Ganz im Gegenteil, in der 35. Spielminute schnürte Brett Cameron seinen Doppelpack beim Breakaway. Es war schon sein sechstes Tor im vierten Match gegen den heutigen Derbygegner. Der Torschütze avancierte schon jetzt zum Trauma für den ESV. Goalie Daniel Fießinger packte dann einen Monster Save aus. Nun wurde es wild vor dem Gehäuse von Jonas Langmann, als sich ein Spielerknäuel bildete. Und das nächste Getümmel gab es vor dem EVL Keeper. Die Physis nahm merklich zu in diesem hitzigen Derby.
Krauss: „Verschlafen waren wir zuletzt öfters. Wir haben uns zurückgekämpft und geben Gas im letzten Drittel. Niemand schenkt einen Millimeter her in diesem Derby.“
Doppelschlag des ESV Kaufbeuren, EVL kann Rückstand
Der EV Landshut begann dynamisch im Schlussabschnitt, doch Kaufbeurens Top Scorer Sami Blomqvist egalisierte in der 43. Spielminute mit seinem perfekten Sonntagsschuss von der blauen Linie diese Begegnung. Auch Blomqvuist verbuchte seinen 20. Saisontreffer. Es dauerte nur 103 Sekunden und Thomas Heigl netzte bei angezeigter Strafe gegen den EVL zur erstmaligen Führung für die Gäste ein, die wacher wirkten, viele Scheiben eroberten und auf Konter lauerten. Keeper Daniel Fießinger wurde nun zum Turm in der Schlacht und bewahrte sein Team vor dem Ausgleich. Es sollte noch eine spannende Schlussphase werden, zumal das nächste Powerplay der Hausherren stach: in der 51. Spielminute erzielte der Finne Jesse Koskenkorva den hochverdienten Ausgleich in diesem packenden Derby. Brett Cameron war on Fire und wählte geniale Pässe. Die Crunch Time begann und der EV Landshut wollte das Momentum zu seinen Gunsten final nutzen. David Zucker und Luca Zitterbart vergaben hochkarätige Gelegenheiten. 5 Sekunden vor der Schlusssirene hatte Brett Cameron schon den Jubel auf seinen Lippen, als es vor Daniel Fießinger erneut hoch herging. Kaufbeuren war froh, immerhin einen Zähler schon auf dem Konto zu haben.
Es ging in die Verlängerung, in der es bereits nach fünf Sekunden eine Strafe gegen die Gäste gab. Der EV Landshut spielte diese Überzahl sehr überlegt und strukturiert mit dem glücklichen Ende für die Hausherren, als Tyson McLellan den vielumjubelten Siegtreffer markierte.
Dank einer bärenstarken Schlussphase verdiente sich der EV Landshut den Zusatzpunkt und hielt damit den ESV Kaufbeuren weiter in Schach im Kampf um den begehrten sechsten Rang in der Tabelle.
Stimmen zum Spiel:
McLellan: „Es fühlt sich gut an wieder zurück zu sein. Wir sind glücklich zurückgekommen zu sein in diesem wilden Spiel. Ich dachte wir waren weitgehend spielbestimmend, wir brauchten diese Punkte für die Playoffs. Jedes Match ist nun wichtig, wir machen so weiter.“
Spiel vom 11.02.2024
EV Landshut – ESV Kaufbeuren 5:4 n.V. (2:1|1:1|1:2|1:0)
Tore:
1:0 |02.| David Stieler (Bergman, Koskenkorva) PP1
2:0 |09.| Brett Cameron (Zitterbart, Kornelli)
2:1 |15.| Phillipp Bidoul (Thiel, Schütz)
2:2 |26.| Thomas Heigl (Spurgeon, Krauss)
3:2 |35.| Brett Cameron (Zitterbart, Zientek)
3:3 |43.| Sami Blomqvist (Lewis)
3:4 |45.| Thomas Heigl
4:4 |51.| Jesse Koskenkorva (Stieler, Bergman) PP1
5:4 |61.| Tyson McLellan (Zitterbart, Tonge ) PP1
Zuschauer: 3.600
Bericht von: Hermann Graßl | Foto: Mario Wiedel