DEL2 am Sonntag – Regensburg erneut erfolgreich / Rosenheim bezwingt Steelers / Kassel souverän
Das 1. Auswärtssiel des Jahres 2024 fand für die Westsachsen in Regensburg statt und dabei mussten sie weiterhin auf Oleg Shilin und Colin Smith verzichten. Außerdem konnten auch Lucas Böttcher und Dominic Walsh die Reise in die Sparkassen-Donau Arena nicht mir antreten. Die Arena war mit 4.071 Zuschauern gut gefüllt und sie sahen ein spannendes und umkämpftes Spiel. Die Teams agierten auf Augenhöhe, brauchten allerdings auch Beide sehr viel Chancen um einen Torerfolg zu bejubeln. Am Ende entschied eine Strafe in der Overtime das Spiel zu Gunsten von den Eisbären.
Kein Team zeigt sich Überlegen
Das Team von Jussi Tuores wollte diesmal keinem Rückstand hinterherrennen und dafür versuchten sie erst einmal in der Abwehr stabil zu stehen. Wenn sich die Möglichkeit für einen Angriff bot, versuchten sie diesen auch möglich effektiv aufzubauen und abzuschließen. Regensburg zeigte sich auch nicht so pucksicher und machte immer wieder Fehler im Spielaufbau, doch diese konnten die Gäste einfach nicht nutzen. Regensburg machte es in der 8. Spielminute besser und konnten eine Lücke in der Abwehr zur Führung nutzen.
Die Eispiraten ließen sich davon aber nicht aus dem Konzept bringen. Das Spiel war von beiden Mannschaften sehr fair, sodass sich keine Powerplays ergaben. In die Pause ging es mit der knappen Führung für das Team von Max Kaltenhauser.
Viele Chancen, aber keine Tore
Crimmitschau agierte jetzt wesentlich offensiver und setzte die Abwehr der Eisbären mächtig unter Druck. Der Puck ging schnell durch die Reihe und auch Regensburg konnte sich weitere Chancen erspielen, die Christian Schneider aber alle halten konnte. Für Crimmitschau gab es in der 35. Spielminute eine kritische Phase, denn Hayden Verbeek und Tamas Kanya musste zeitgleich für 2 Minuten auf die Strafbank. Regensburg zeigte aber kein allzu druckvolles Powerplay und die Westsachsen standen mit 3 Leuten gut im Drittel.
Christian Schneider konnte zudem die Schüsse entschärfen, die doch durch seine Vorderleute kamen. Da die Gäste kein Angriff mehr erfolgreich abschließen konnten, hieß es auch nach 40 gespielten Minuten weiterhin 1:0.
Munteres Hin und Her und Torjubel auf beiden Seiten
Die ersten 10 Minuten des letzten Abschnitts vergingen ohne große Unterbrechungen und beide Torhüter konnten sich nicht über zu wenig Arbeit beschweren. Crimmitschau schaffte dann in einem Überzahlspiel endlich Jonas Neffin zu überwinden und bejubelte den Treffer von Thomas Reichel. Nun nahm das Spiel richtig an Tempo auf und als Ladislav wegen eines Stockschlags gegen den Eisbären Goalie vom Eis musste und das Bully vor Christian Schneider ausgeführt wurde, bekamen die Fans ein richtiges Bullytor zu sehen. Xaver Tippmann gewann das Bully und Andrew Yogan verwandelte direkt in die erneute Führung. Damit musste der Eispiraten gerade einmal 2 Sekunden auf der Strafbank verbringen.
Die Uhr tickte runter und dann bekam erneut Ladislav Zikmund eine Strafe. Jussi Tuores nahm gleich seine Auszeit und besprach die Taktik mit dem Team. Da nur noch 115 Sekunden auf der Uhr standen, wurde es nun hektisch. Die Eispiraten eroberten den uck, Christian Schneider verließ sein Tor und Gregory Kreutzer schaffte den verdienten Ausgleich. 34 Sekunden vor der Sirene gab es erneut eine Strafe gegen Regensburg, doch der späte Glückstreffer gelang den Gästen nicht. In die Overtime gingen die Westsachsen somit in Überzahl, aber der Siegtreffer konnte nicht bejubelt werden. Henri Kanninen wurde gehalten, doch ein Pfiff blieb aus. Als er direkt danach einen leichten Stockschlag ausführte ging der Arm der Unparteiischen nach oben und Regensburg nahm nun seinerseits die Auszeit. 8 Sekunden benötigten die Hausherren um den Treffer zum Sieg im Powerplay zu erzielen.
Crimmitschau zeigte Kampfgeist und Siegeswillen, doch so richtig konnten sie sich in den letzten Spielen nicht dafür belohnen. Die Ausfälle machen dem Team zu schaffen und die Stürmer sind nicht effektiv genug. Jussi Tuores und sein Co-Trainer Esjbörn Hofverberg haben und 5 Tage Zeit die letzten Spiele aufzuarbeiten und dann Freitag im Sahn gegen die Kassel Huskies mit neuer Energie in das Spiel zu gehen.
Eisbären Regensburg – Eispiraten Crimmitschau 3:2 n.V.
Tore:
1:0|08..|Andrew Yogan (Abbott Girduckis, Corey Trivino)
1:1|52..|Thomas Reichel (Henri Kanninen, Vincent Saponari)
2:1|54..|Andrew Yogan (Xaver Tippmann)
2:2|59..|Gregory Kreutzer (Tobias Lindberg)
3:2|63..|Abbott Girduckis (Corey Trivino)
Zuschauer:
4.071
Schon nach 37 Sekunden gelang Lukas Laub am späten Sonntagnachmittag gegen die Bietigheim Steelers der Rosenheimer Führungstreffer. Trotz einer Flut an hochkarätigen Torchancen blieb es der einzige Torerfolg der Starbulls in der regulären Spielzeit. Pech, fehlende Kaltschnäuzigkeit im Abschluss und ein glänzend aufgelegter Gästetorwart gaben den Ausschlag dafür, dass das Tabellenschlusslicht der DEL2 an diesem 35. Spieltag einen Punkt ins Ellental entführen konnte. Den 2:1-Siegtreffer vor 4.033 Zuschauern im ROFA-Stadion erzielte Maximilian Vollmayer mit Anbruch der zweiten Verlängerungsminute. Bemerkenswert war, dass die Starbulls in diesem Kellerduell keine einzige Strafzeit hinnehmen mussten.
Bei den Starbulls Rosenheim war Topscorer Reid Duke nach abgegoltener Fünf-Spieler-Sperre wieder mit dabei, für ihn musste Tyler McNeely weichen. Allerdings war die Partie für Dukes Sturmpartner Chris Dodero, der einen Schuss auf die Hand bekam, bereits nach fünf Minuten und zwei Wechseln beendet. Trotzdem konnten die Grün-Weißen mit vier Sturmreihen weiterspielen, zunächst Dominik Kolb und später Marius Möchel rückten in die vierte Offensivlinie.
Exakt 37 Sekunden waren gespielt, als die Starbulls-Fans den Rosenheimer Führungstreffer bejubeln konnten. C.J. Stretch fuhr mit Tempo hinter das Gästetor, legte per Rückhand zurück und Lukas Laub hatte keine Mühe, ins offene Eck zu vollenden, weil Gästekeeper Olafr Schmidt bereits in die andere Richtung unterwegs war. Ein zweites Mal ließ sich Schmidt in der regulären Spielzeit aber nicht überwinden. Stolze 43 auf sein Tor gekommene Schüsse hielt er, bei den weiteren ganz großen Rosenheimer Torchancen wäre er aber völlig machtlos gewesen. Shane Hanna traf den Pfosten (5.) und Lukas Laub zielte nach einer weiteren starken Vorarbeit von Stretch aus Nahdistanz ebenso am leeren Tor vorbei (8.) wie später Sebastian Streu nach einem Abpraller (12.).
Noch im ersten Drittel scheiterten Duke bei einem Alleingang und Streu nach einem Rückpass von Duke frei vor Torwart Schmidt, sodass es bei der knappen 1:0-Führung zur ersten Pause blieb. Allerdings hatten auch die mit knappem Kader und ohne die wichtigen Offensivkräfte Guillaume Naud, Brett Welychka und Ryan Gropp agierenden Gäste, meist mit Weitschüssen, ihre Möglichkeiten, bei denen Starbulls-Keeper Tomas Pöpperle aber auf dem Posten war.
Fast hätte Lukas Laub auch im zweiten Drittel für einen Rosenheimer Blitzstart gesorgt, der spritzige Angreifer traf bei einem schnellen Angriff aber nur den Pfosten (21.). Danach kamen die Steelers besser ins Spiel, während die Starbulls ein wenig die Ordnung verloren. Prompt fiel der 1:1-Ausgleichstreffer, als Gästekapitän Pascal Zerressen aus der Halbdistanz per Schlagschuss unhaltbar ins rechte obere Eck traf (25.). Allerdings befanden sich im Vorfeld bei der Bietigheimer Scheibeneroberung vor deren Spielerbank sieben statt der erlaubten fünf Feldspieler auf dem Eis, was von den Unparteiischen aber ungeahndet blieb.
In der zweiten Hälfte des zweiten Drittels lagen die Vorteile dann wieder auf Rosenheimer Seite und Steelers-Schlussmann Olafr Schmidt konnte sich erneut mehrfach auszeichnen. Unter anderem bügelte er Scheibenverluste seiner Vorderleute gegen Bastian Eckl (32.) und Dominik Kolb (37.) mit prächtigen Paraden aus. Auch bei je einer Rosenheimer Überzahlsituation im zweiten und dritten Spielabschnitt war der Gäste-Torwart ein sicherer Rückhalt für sein Team.
Dem phasenweise offenen Schlagabtausch im dritten Drittel entsprangen Chancen auf beiden Seiten. Die größte davon hatten die Starbulls knapp fünf Minuten vor Ende der regulären Spielzeit, als Shane Hanna nach einem perfekt gespielten Gegenstoß zentral ungehindert zum Abschluss kam, den Puck aber nicht an Schmidt vorbeibrachte. Erst nach 63 Sekunden Verlängerung war der Gästekeeper zum zweiten Mal geschlagen. Stretch spielte einen präzisen Rückhand-Querpass und Maximilian Vollmayer versenkte den Puck aus wenigen Metern kompromisslos unter die Latte.
Mit nun 46 Punkten stehen die Starbulls in der DEL2-Tabelle auf dem elften Rang. Der Rückstand auf den begehrten Pre-Playoff-Rang zehn, den aktuell die Wölfe vom EHC Freiburg belegen, beträgt nur einen Zähler.
Starbulls Rosenheim – Bietigheim Steelers 2:1 n.V. (1:0, 0:1, 0:0, 1:0)
Tore: 1:0 (1.) Laub, 1:1 (25.) Zerressen, 2:1 (62.) Vollmayer
Zuschauer: 4.033
Dresdner Eislöwen – EC Kassel Huskies 0:4 (0:1, 0:3, 0:0)
Tore: 0:1 (6.) Olsen, 0:2 (26.) Schwartz, 0:3 (26.) McMillan, 0:4 (38.) Korte
Zuschauer: 3.562
EC Bad Nauheim – Lausitzer Füchse 3:0 (2:0, 0:0, 1:0)
Tore: 1:0 (8.) C. Fischer, 2:0 (10.) Coffman, 3:0 (47.) Gerlach
Zuschauer: 3.121
ESV Kaufbeuren – Krefeld Pinguine 1:2 (0:1, 1:0, 0:1)
Tore: 0:1 (10.) Gotz, 1:1 (30.) Nifosi, 1:2 (54.) Lessio
Zuschauer: 2.684
EHC Freiburg – EV Landshut 4:1 (1:0, 1:0, 2:1)
Tore: 1:0 (6.) Hahn, 2:0 (32.) Master, 3:0 (55.) Bowles, 3:1 (58.) A. Schwarz, 4:1 (59.) Reisnecker
Zuschauer: 1.871
Ravensburg Towerstars – Selber Wölfe 2:1 (0:0, 2:0, 0:1)
Tore: 1:0 (27.) Rudkovski, 2:0 (30.) N. Latta, 2:1 (55.) McNeill’
Zuschauer: 2.434
Bericht von: Ellen Köhler | Foto: Ellen Köhler / Ludwig Schirmer