
Kölner Haie holen sich dank Shutout Erfolg in Ingolstadt den Heimvorteil zurück
Am 06. April 2025 kam es in der Saturn-Arena zum Halbfinalspiel Nummer drei zwischen dem ERC Ingolstadt und den Kölner Haien.
Der ERC Ingolstadt wollte seine Heimstärke erneut unter Beweis stellen und in der Serie wieder in Führung gehen. Lange Zeit hielt man in der Lanxess Arena die Partie offen, konnte aber in der Endphase nicht mehr entscheidend herankommen.
Die Kölner Haie zeigten eine starke Reaktion vor heimischer Kulisse und glichen die Serie auch dank zweier Empty netter durch Alexandre Grenier aus. Die Gäste vom Rhein waren gewarnt ob der Klasse der Panther zuhause und mussten von Anfang an hellwach auftreten.
Kölner Haie beißen zum ersten Mal
Spiel drei und ab nun wurde es eine best of five Serie: beide Mannschaften legten gleich furios los und die Kölner Haie waren darauf bedacht, die ersten Minuten schadlos zu überstehen, um nicht die gleichen Fehler wie im Auftaktmatch zu machen. Dies gelang jedenfalls, doch dann bekam Ingolstadt das erste Powerplay zugesprochen: die Gäste hielten sich schadlos und hatten danach selbst die erste Top Gelegenheit, was mit einer Strafe gegen die Hausherren belohnt wurde. In diesem Überzahlspiel gingen die Haie in Person von Josh Currie in der 8. Spielminute erstmals in Führung auf fremdem Terrain und erzielten ihr erstes Auswärtstor. Dieses Erfolgserlebnis gab Köln Selbstvertrauen und ihre mitgereisten Fans waren begeistert ob der Performance ihrer Protagonisten. Im Gegensatz zu Spiel eins präsentierten sich die Gäste weitaus stabiler und torgefährlicher.
Der ERC Ingolstadt zeigte danach eine starkes Penalty Killing und verhinderte einen höheren Rückstand. Frederik Storm verbuchte eine weitere Top Chance, scheiterte jedoch am Slowaken Christian Heljanko, dem gewohnten Meister Goalie in verschiedenen europäischen Ligen. Noah Dunham erwies sich als quirliger Aktivposten bei den Schanzern, doch Keeper Julius Hudacek brillierte wie immer, insbesondere beim Solo von Wojtek Stachowiak, der mit einem genialen Move einnetzen wollte. Kurz vor dem Pausentee verzeichneten die Hausherren noch eine dicke Möglichkeit, als Sennhenn für seinen Goalie in höchster Not rettete. Der ERC Ingolstadt nahm bisher zu viele Strafen, was die eigenen Bemühungen
Krauß: „Es macht Spaß wieder zurück auf dem Eis zu sein. Wir wissen, dass sie hart rauskommen. Wir brauchen zu lange, um die Pucks zu transportieren. Wir müssen geduldiger sein und von der Strafbank fernbleiben.“
Kölner Haie verderben Ingolstadts Spiellaune
Kölns Headcoach Kari Jalonen hatte offenbar sein Team sehr gut eingestellt auf den Gegner und ging mit einer hauchdünnen Führung ins Mitteldrittel. Insbesondere bei der Zweikampfquote lagen die Haie deutlich in Front. Köln war bislang wacher und bissiger und startete das zweite Drittel mit einem Powerplay, welches richtig gut aufgezogen wurde von den Gästen, die weiterhin eine starke Partie absolvierten. Keeper Julius Hudacek parierte dann nach einem Wechselfehler der Haie großartig. Der ERC Ingolstadt schaffte es bislang nicht, sein bewährtes High Speed Eishockey aufs glatte Parkett zu zaubern, weil Köln sehr aufmerksam und kompakt auftrat. Es fehlte noch die gewohnt spielerische Leichtigkeit, welche die Hausherren im Auftaktmatch auszeichnete. Morgan Ellis resümierte im Powerbreak, man müsse halt nur seine eigenen Chancen in Tore ummünzen.
Die Gastgeber versuchten gradliniger und schnörkelloser zu agieren, doch irgendwie war immer ein Schläger der Haie dazwischen oder die Zuspiele kamen zu unpräzise an. Auf der anderen Seite ließen die Kölner Haie beste Gelegenheiten liegen. Und schon wieder hatte Noah Dunham die große Chance zum Ausgleich. Köln machte die Schussbahnen bisher sehr gut zu und verhinderte dadurch Abschlüsse auf Hudacek. Wenn Ingolstadt gefährlich vor dem Kölner Keeper auftauchte, wurde meistens ein Pass zu viel gespielt. Dann war Köln gegen Ende des Drittels erneut im Powerplay, konnte jedoch keine entscheidenden Akzente setzen. So blieb es weiterhin bei der knappen Führung der rheinischen Gäste, die im Schlussabschnitt in Unterzahl beginnen mussten, weil Mo Müller eine Strafe aufgebrummt bekam.
Tuomie: „Es ist hier in dieser Halle ein hartes Stück Arbeit. Wir müssen auf deren Konter besser aufpassen. Wir wollen die Kleinigkeiten besser machen. Wir zeigen hier ein sehr gutes Spiel.“
Kölner Haie mit Effizienz und viel Leidenschaft zum Auswärtssieg
Der ERC Ingolstadt hatte gleich die Gelegenheit bei einfacher numerischer Überlegenheit den Ausgleich herzustellen: konnten die Schanzer die Partie drehen und sich reißen? Die Hausherren gingen geduldig vor, doch die vielbeinige Abwehr der Haie stand einem Treffer im Weg. Goalie Lukas Hudacek blieb cool und gelassen und schien unüberwindbar zu sein. Die Kölner Haie blieben bei ihren wenigen Kontern stets brandgefährlich, überließen aber mit zunehmender Dauer den Gastgebern das Heft des Handelns auf dem Eis. Dieser Schachzug konnte durchaus schiefgehen, wenn sich die Gäste nur aufs Verteidigen konzentrierten. Es war noch viel Eiszeit zu absolvieren und die Haie mussten ihrem Game Plan treu bleiben, um Ingolstadt nicht zu sehr aufzubauen. Köln war immer nah am Gegenspieler dran und hielt die Schanzer meistens außen. Es wurde nun ein Geduldsspiel für die Gastgeber, die dann einen Pfostentreffer verbuchten durch Wojtek Stachowiak. Der ERC Ingolstadt übte kontinuierlich mehr Druck aus, es gab viele Schüsse zu verzeichnen und die Zeit verrann im Sinne der Gäste, welche sich auf ihren Keeper verlassen konnten.
Wann würde Headcoach Mark French All in gehen und seinen Goalie ziehen? Die Haie blockten leidenschaftlich viele Schüsse und die Crunch Time brach an. Auch Daniel Schmölz verzweifelte am bärenstarken Kölner Torwart. Mit 14 zu 2 Torschüssen waren die Hausherren klar tonangebend und die Latte war erneut der beste Freund von Julius Hudaccek. Christian Heljanko ging zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis und die Spannung war zum Knistern in der Saturn-Arena. Köln war sich nicht zu schade, viele Icings in Kauf zu nehmen, um die Sekunden von der Uhr zu bringen. Die Schanzer kombinierten sich flüssig durch die Haie Box, doch beim Kölner Teufelskerl im Gehäuse war Endstation. 1,8 Sekunden vor der Schlusssirene machen die Kölner Haie dank eines Empty Netters den Deckel drauf. Torschütze war Frederik Storm. Es war eine taktische Meisterleistung der Kölner Haie.
Simpson: „Wir wussten, dass es heute schwer werden würde. Es war ein sehr enges Spiel, in dem wir ihnen das Powerplay Tor gaben. Wir spielten manchen Pass zu kompliziert. Nach Niederlagen sind wir bisher stark zurückgekommen.”
Storm: „Wir haben heute gut verteidigt. Ingolstadt hat eine sehr gute Qualität und wir brauchten heute viel Geduld. Wir haben nicht nur verteidigt, aber es hat heute gereicht. Wir wollen natürlich mehr Puck Besitz haben. ”
ERC Ingolstadt – Kölner Haie 0:2 (0:1|0:0|0:1)
Tore:
0:1 |08.| Josh Currie (Rantakari, Tyrväinen) PP1
0:2 |60.| Frederik Storm (Vittasmäki) EN
Haupt-Schiedsrichter: Ansons (LAT) / Frano (CZE)
Zuschauer: 4815 (ausverkauft)
Bericht von: Hermann Graßl | Foto: City-Press GmbH
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