Adler Mannheim bezwingen München erneut im SAP Garden und ziehen ins Halbfinale ein

28.März 2025DEL

Am 28. März 2025 empfing der EHC Red Bull München im SAP-Garden die Adler Mannheim zum ‚Do or Die‘ Heimspiel der Viertelfinalserie.

Der EHC Red Bull München stand mit dem Rücken zur Wand: zuhause war das Team um Headcoach Don Jackson zum Siegen verdammt, wollte man die spannende Serie wieder ausgleichen und den ultimativen Show Down nach Mannheim verlagern. Es gab Änderungen im Line-Up: Varejka und Abeltshauser pausierten, wohingegen Eder und Butcher zurückkehrten.

Nach einer hochdramatischen Partie entschieden die Adler Mannheim das Spiel fünf zu ihren Gunsten und hatten nun Matchpuck in München. Dank zwei Siegen in Folge fuhren die Kurpfälzer mit großem Selbstvertrauen in die Landeshauptstadt und wollten den Einzug ins Halbfinale sicherstellen.

Adler Mannheim treffen früh

Im ausverkauften SAP-Garden kam es bei der Heimmannschaft vor allem darauf an, dass die Leistungsträger besser abliefern und zielführend zu einem Erfolg beitragen mussten. Mit den Umstellungen wollte Don Jackson neue Energie aufs Eis bringen und dem Schachzug von Gäste Coach Dallas Eakins, zuletzt mit zwei ‚Strech Men‘ an der gegnerischen blauen Linie zu agieren, Paroli zu bieten. Das erste Ausrufezeichen setzte indes Mannheim mit einem Pfostentreffer. Vom Puck Einwurf an waren hohe Geschwindigkeit und Physis angesagt. In der 4. Spielminute brachte Kristian Reichel mit seinem platzierten Hammer die Adler Mannheim in Führung.

Durch diesen frühen Schock wurde die Mission München definitiv nicht einfacher. Der EHC Red Bull München tat sich in den ersten zehn Minuten sichtlich schwer, gegen die kompakt und präzise spielenden Gäste Akzente zu platzieren, welche einen guten Forecheck betrieben und besser durch die neutrale Zone gelangten. Maxi Kastner verbuchte die erste Top Gelegenheit für München. Zuvor verpassten die Kurpfälzer ihren zweiten Treffer nur knapp. Vielleicht half nun das erste heimische Powerplay für mehr Gefahr zu sorgen: Arno Tiefensee hielt mit tollen Paraden seinen Kasten bisher sauber und die Adler hielten sich schadlos. Danach visierte Mannheim erneut das Gestänge an beim pfeilschnellen Konterspiel. Die Adler Mannheim schienen stets einen Schritt schneller zu sein und sie waren giftiger in ihren Bemühungen.

Reichel: „Wir wussten, dass München stark beginnen würde. Wir zeigten eine tolle Leistung und hielten uns an unseren Game-Plan: smart und einfach zu spielen. Die Führung hilft natürlich, aber es ist noch viel Eishockey zu spielen.“

Adler Mannheim legen nach

Der EHC Red Bull München war gefordert und musste sich was einfallen lassen gegen eine bislang auswärts bärenstark auftrumpfende Mannheimer Mannschaft, die sich anfangs des zweiten Drittels noch im Powerplay befand. Die Adler behielten ihren erfolgreichen Match Plan bei und ließen wenig zu., konnten aber in Überzahl nicht nachlegen. Die Hausherren mussten geradliniger agieren, um die sehr reif und besonnenen Gäste stärker zu fordern. Zuerst aber netzten die Adler in Person von Marc Michaelis nach Sahnepass von Mathias Plachta in der 28. Spielminute zum 0:2 ein.

Man merkte den Gästen ihr großes Selbstvertrauen deutlich an. Das krasse Gegenteil war der nicht genommene Schuss in bester Position von Les Lancaster zuvor. Auch ein Penalty von Chris DeSousa konnte nicht genutzt werden, weil Arno Tiefensee lange wartet und am Ende Sieger bleibt in diesem Duell. War dies ein vorentscheidendes Signal für den Spielverlauf? Mannheim bewegte sich agiler auf den Kufen und war smarter in seinen Entscheidungen. Die Begegnung erinnerte ein wenig an Spiel drei als die Adler mit einem Shutout für ihren Keeper vom Eis gingen.

Yasin Ehliz vergab dann eine Top Möglichkeit und München haderte wieder mit seiner Chancenverwertung. Die Gastgeber verzweifelten schier an Arno Tiefensee, der dank seiner Größe und Coolness unüberwindbar schien. München benötigte unbedingt einen Treffer, um dann den Schlussabschnitt mit so einem Erfolgserlebnis einzuläuten. Die Red Bulls drängten zwar vehement, fanden jedoch keinen Weg durch die vielbeinige Abwehr der Gäste.

Hirose: „Wir bringen mehr Pucks vor das Netz und halten das Spiel einfach. Der Berg ist immer noch genauso groß wie nach dem ersten Drittel.“

Adler Mannheim verteidigen clever, Anschluss für München zu spät

Welches Rezept hatte der EHC Red Bull München noch im Köcher, um endlich aufs Scoreboard zu kommen? Die Hausherren starteten furios in den Schlussabschnitt, doch immer war bei Arno Tiefensee Endstation.  München konnte machen was sie wollten, irgendwie schien alles wie verhext zu sein. Auch Taro Hirose vergab nach genialer Vorarbeit, es fehlte einfach an der Kaltschnäuzigkeit und Effektivität. Defensiv demonstrierte Mannheim eine vorbildliche Partie! Der Gäste Goalie blieb der Turm in der Schlacht und fischte bisher alles raus, was auf ihn zukam.

Mannheim musste nicht mehr und München schaffte es nicht mehr entscheidende Akzente zu setzen. Vier Minuten vor der Schlusssirene ging Don Jackson All in und zog seinen Keeper Fitzpatrick. München bemühte sich zwar redlich, was im Puck Besitz auch deutlich zum Ausdruck kam, doch gegen den kompakten Abwehrverbund war heute einfach nichts auszurichten trotz bester Gelegenheiten. Nichtsdestotrotz schaffte es Andy Eder in der 59. Spielminute, das erste heimische Tor zu markieren. Nun war wieder für Spannung gesorgt, doch Mannheim blockte jeden Schuss weg und warf sich hinein. Die defensive Zweikampfstärke bei den Kurpfälzern war im ganzen Spiel beachtlich.

Mit einer sehr reifen und durchdachten Performance ziehen die Adler Mannheim hochverdient zum 17. Mal ins Halbfinale der PENNY DEL ein. Für den EHC Red Bull München war es zum dritten Mal ein frühes Ausscheiden aus den Playoffs.

Stimmen zum Schluss:

Hager: “Die Chancenverwertung war ausschlaggebend, das bricht dir das Genick in so einer Serie. Trotz viel Druck fanden wir keinen Weg, die Scheibe ins Tor zu befördern. Kompliment an den Arno, der eine super Serie gespielt hat.

Eakins: „Wir haben uns sehr gut entwickelt über diese Saison, vor allem unser junger Goalie war überragend. Wir sind sehr stolz auf Arno. Unser Team war sehr gut eingestellt. Ich verehre Don Jackson über alles.

Jackson: „Die entscheidenden Spiele waren Spiel 4 und 5. Wir waren überlegen, konnten aber unsere Chancen nicht verwerten. Wir müssen alles nun analysieren und die richtigen Entscheidungen treffen. Ich gratuliere Mannheim zum Einzug ins Halbfinale. Ich war sehr stolz hinter der Bande zu stehen und schätze es sehr.“

Winkler: „Ich möchte den Adlern gratulieren. Wir rissen die Serie erst zu uns und sind nun sehr enttäuscht über das frühe Ausscheiden. Wir belohnten uns zuletzt nicht für unseren hohen Aufwand.“  

EHC Red Bull München – Adler Mannheim 1:2 (0:1|0:1|1:0)

Tore:

0:1 |04.| Kristian Reichel (Hännikainen)
0:2 |28.| Marc Michaelis (Plachta)
1:2 |59.| Andy Eder (Butcher)

Haupt-Schiedsrichter: MacFarlane / Frano

Zuschauer: 10.796 (ausverkauft)

Bericht von: Hermann Graßl | Foto: City-Press

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