
Ingolstadt gewinnt heiße Schlacht in Nürnberg
Nach dem nervenaufreibenden Overtimekrimi in Spiel 1 der Viertefinal-Serie zwischen dem ERC Ingolstadt und den Nürnberg Ice Tigers, möchten die Schanzer natürlich sofort nachlegen und auch die zweite Partie für sich entscheiden. Dagegen stemmen sich stark aufspielende Ice Tiger die ihrerseits die Serie auf heimischen Eis natürlich wieder ausgleichen wollen.
Ingolstadt ringt Nürnberg nieder – Kenny Agostino mit dem Doppelpack!
Tempo und viel Hitze
Nürnberg legte los wie die Feuerwehr und war die aktivere Mannschaft in den ersten Atemzügen der Partie. So konnte Ingolstadt die Franken nur regelwidrig stoppen und die Ice Tigers hatten direkt nach zwei Minuten die erste numerische Überlegenheit. Doch die Panther verteidigten diese Sequenz sehr solide und konnten ungestraft davon kommen.
Die Gäste waren nun auch am Spielgeschehen beteiligt und hatten durch Kenny Agostino die erste Mega-Chance. Zuvor hatte Nürnbergs Verteidiger Cody Haiskanen die Scheibe verloren und musste den Schanzer passieren lassen, doch nach starkem Save von Leon Hungerecker konnte er die Scheibe nicht im Tor unterbringen.
Es war bislang das wie erwartete temporeiche Spiel und wenn einmal unterbrochen war, dann wurde natürlich nicht nur nett gekuschelt miteinander.
Ingolstadt nutze dann eine ihrer Chancen in der 13. Spielminute: Leon Hüttl brachte die Scheibe von der blauen Linie mit einem wuchtigen Schuss in Richtung Leon Hungerecker. Vor dem Tor war dann Kenny Agostino perfekt positioniert und fälschte den Schuss vorbei am Goalie gegen dessen Laufrichtung ab. Kurz danach hatten die Oberbayern die Chance in Überzahl zu erhöhen, jedoch blieb es ohne nennenswerten Abschluss beim 0:1.
Die Mannschaft von Mitch O´Keefe war bis zur ersten Pausensirene die offensiv auffälliger spielende Mannschaft, konnten sich jedoch noch nicht auf der Anzeigetafel eintragen.
Nürnberg belohnt sich und wird bestraft
Nürnberg war auch zu Beginn des zweiten Drittels die deutlich wachere Mannschaft und forderte die Ingolstädter immer wieder mit starken Abschlüssen aus guten Positionen. Man könnte sagen: ,,Der Ausgleich lag in der Luft.”
Und doch gab es auch für die Panther gute Gelegenheiten – Abott Girduckis erkannte den freien Raum vor dem Nürnberger Kasten und spielte einen klasse Flippass auf Youngster Johannes Kraus, der scheiterte dann aber an der Fanghand von Leon Hungerecker.
Constanin Braun hatte die nächsten Möglichkeit für Nürnberg. Von hinter dem Tor bekam er den Pass von Eugen Alanov, sein Handgelenkschuss flog auch auf das Gäste-Tor, letzendlich hatte aber immer wieder Christian Heljanko den Körper zwischen Puck und Netz.
Dann Überzahl Nürnberg und der Bann war gebrochen: Nürnberg spielte es sehr geduldig, über Ryan Stoa und Owen Headrick gelangte das Spielgerät zu Jeremy McKenna, der lud einmal bis unter das Hallendach auf und traf im langen Eck zum Ausgleich in der 32. Spielminute.
Die Gastgeber hatten dann ordentlich Druck auf dem Kessel und wollten unbedingt die Führung erzielen. Nach unendlich vielen Chancen und einem Lattentreffer verlor man die Scheibe und ließ Noah Dunham alleine auf Leon Hungerecker zulaufen. Der junge Stürmer versuchte es mit einem schnellen Abschluss und wurde obgleich von Hungereckers Fanghand in die Schranken gewiesen.
Kurz darauf dann Überzahl für die Schanzer und auch die waren erfolgreich – Kenny Agostino bekam die Scheibe auf Torlinien Höhe und sah die kleine Lücke unter der Latte des fränkischen Kasten. Ohne lange zu fackeln traf er zum zweiten Mal an diesem Abend und das sehenswert.
In der Ruhe liegt die Kraft
Wojciech Stachowiak nutze in der 45 Spielminute den Platz vor sich und tankte sich durch die gesamte Nürnberger Hintermannschaft, erst bei seinem Rückhandversuch blieb der Erfolg aus.
Zehn Minuten vor dem Ende die Mega-Chance zum Ausgleich: Cole Maier schnappte sich den Puck hinter dem Ingolstädter Tor und schb die Scheibe per Bauerntrick frech an den rechten Pfosten. Sturmkollege Charlie Gerard musste die Scheibe eigentlich nur noch in die Maschen drücken, doch wieder parrierte Christian Heljanko überragend.
Miles Powell wanderte dann kurz vor dem Ende wegen Beinstellen auf die Strafbank und gab Nürnberg erneut die Geglegenheit im Powerplay erfolgreich zu sein. Doch der Panther-Stürmer konnte die Eisfläche beruhigt wieder betreten, denn seine Mannschaft verteidgte auch die Unterzahl-Situation mit viel Leidenschaft.
Und dann die Entscheidung: Ingolstadt nutzte das verwaiste Nürnberger Tor und traf durch Riley Sheen zum 1:3.
Nürnberg machte über die gesamten 60 Minuten ein überragendes Spiel und kassierte dann doch in den falschen Momenten die Gegentore. Einzig und allein Jeremy McKenna war erfolgreich für die Franken.
Ingolstadt hielt dem Nürnberger Druck überwiegend stand und konnten sich auf einen extrem starken Christian Heljanko verlassen.
Weiter geht es am Freitag um 19:30 mit Spiel 4 in der Saturn Arena.
Stimmen:
Mark French (Ingolstadt): Im ersten Spiel haben wir ein bisschen gebraucht, um die Playoff-Intensität zu bekommen. In der zweiten Hälfte des Spiels wurde es besser und das hat sich heute fortgesetzt. Beide Teams waren von Anfang an physisch involviert. Das erste Drittel war ziemlich ausgeglichen, im zweiten Drittel ist das Spiel komplett in Richtung Nürnberg gekippt. Heljanko hat sehr gut gehalten. Es war ein hart umkämpftes Spiel, ein Powerplaytor hat uns die Führung gegeben. Beide Teams können mit ihrer Arbeitseinstellung sehr zufrieden sein.
Mitch O’Keefe (Nürnberg): Das war heute wieder ein sehr enges Spiel. Mit unserem Start ins Spiel war ich nicht so glücklich, da haben wir Ingolstadt mit ihrer Geschwindigkeit ein wenig diktieren lassen. Im zweiten Drittel haben wir unsere Intensität deutlich gesteigert. Ich bin sehr glücklich, wie wir ab diesem Zeitpunkt gespielt haben. Es wird um jeden Zentimeter hart gekämpft, da müssen wir sicherstellen, dass wir mit den Pucks ein wenig smarter umgehen. Wir haben viele Pucks aufs Tor gebracht, ihr Torhüter hat sehr gut gespielt.
Nürnberg Ice Tigers – ERC Ingolstadt
Endstand 1:3
Tore:
0:1|13.|Kenny Agostino (Leon Hüttl)
1:1|32.|Jeremy McKenna (Owen Headrick, Ryan Stoa)
1:2|39.|Kenny Agostino (Riley Sheen, Alex Breton)
1:3|59.|Riley Sheen
Zuschauer:7672 (ausverkauft)
Bericht von: Luca Schindler | Foto: Birgit Eiblmaier
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