Drama pur: Nürnberg im Viertelfinale

13.März 2025DEL

Do or Die in der ARENA NÜRNBERGER Versicherung: Die Nürnberg Ice Tigers empfangen die Schwenninger Wild Wings zu einem alles entscheidenden Spiel 3 um den Einzug ins Playoff-Viertelfinale. Das erste Spiel ging knapp an die Mannen von Mitch O´Keefe mit 4:3. Spiel zwei konnten die Schwarzwälder nach starker Vorstellung mit 3:1 für sich entscheiden.

Nürnberg zieht gegen Schwenningen ins Viertelfinale ein – Jeremy McKenna mit dem Game Winner!

 

Nürnberg macht den ersten Schritt

Die Franken setzten sofort in der Offensive Zeichen und machten gewaltig Druck auf das Tor von Joacim Eriksson. Jeremy McKenna gewann das Laufduell gegen den ebenfalls sehr flinken Sebastian Uvira und zögerte keine Sekunde. Sein wuchtiger Schlagschuss aus guter Position konnte gerade noch vom Schweden im Gehäuse der Schwäne mit der Schulter abgewehrt werden.

Dann die Mega-Chance zur Führung für die Gäste: Nach einem schönen Spielzug der Wild Wings entstand ein Gewühl vor dem Tor, aus diesem kam die Scheibe direkt auf den Schläger von Alex Trivellato. Dieser hatte nur noch das leere Tor vor sich, schaffte es aber nicht, den Puck in die Maschen zu drücken.

Und da war es dann, das erste Tor dieses enorm wichtigen Spiel 3 – und wieder war Nürnbergs Jeremy McKenna beteiligt. Er brachte die Scheibe von hinter dem Tor zu Verteidiger Julius Karrer. Wuchtig schoss der Hühne den Puck zum Tor und traf perfekt den Schläger von Ryan Stoa. Das Spielgerät trudelte dann langsam über die Torlinie zur umjubelten Führung der Ice Tigers.

Nürnberg hatte auch in der Folge die besseren Gelegenheiten. Owen Headrick wurde in einer Kontersituation fein bedient von Evan Barratt, doch scheiterte bei seinen drei Schussversuchen drei Mal am starken Schwenninger Schlussmann Joacim Eriksson.

 

Schwenningen scheitert knapp

Die Schwenninger konnten sich zu Beginn des zweiten Spielabschnitts lange im Nürnberger Drittel festsetzen. Trotz gut durchdachter Spielzüge gelang es ihnen jedoch nie, den finalen Pass für eine gute Chance zu kreieren, und so blieb es zunächst bei der Führung für die Ice Tigers.

Die nächste gute Möglichkeit für die Schwarzwälder: Kyle Platzer nutzte Leon Hungereckers Schoner als Bande und zwang den Goalie so zum Rebound. Der Abpraller sprang Brett Ritchie direkt auf die Kelle, doch unter Bedrängnis schob dieser die Scheibe nur am Kasten vorbei.

Bei der nächsten Chance klingelte das Metall: Tylor Spink spielte nach einem Fehler der Ice Tigers einen guten Doppelpass mit seinem Zwillingsbruder Tyson. Letzterer scheiterte dann, nachdem er den Rückpass bekommen hatte, nur knapp am rechten Pfosten.

Die Franken konnten im zweiten Spielabschnitt immer wieder kleine Chancen in Druckphasen und ungenutzte Kontergelegenheiten aufweisen, die offensichtlich auch nicht von Erfolg gekrönt waren.

Buzzerbeater

Nürnberg machte wieder in der offensiven Zone Alarm. Ryan Stoa fing einen Befreiungsschlag der Wild Wings ab und spielte einen scharfen Querpass auf den freistehenden Eugen Alanov. Dessen Direktschuss konnte Joacim Eriksson mit einem starken Save gerade noch entschärfen.

Nürnberg hatte Mitte des Schlussabschnitts die zwei Tore Führung auf dem Schläger. Unter Bedrängnis spielte Eugen Alanov einen Rückhandpass auf den heraneilenden Roman Kechter. Der Youngster löffelte die Scheibe jedoch knapp über die Latte des Schwenninger Tors.

Dann war es aber soweit mit dem 2:0: Charlie Gerard bekam den Puck an der blauen Linie und feuerte in Richtung Tor. Sein Schuss wurde so abgefälscht, dass Joacim Eriksson die Übersicht verlor und nicht sah, dass Cole Maier die Scheibe aus der Drehung nur noch über die Linie schieben musste.

Schwenningen setzte alles auf eine Karte: Steve Walker musste sich nun einiges einfallen lassen, um dieses Spiel noch zu drehen, beziehungsweise erstmal auszugleichen. Der Anschluss gelang zumindest einmal: Die Ice Tigers verloren hinter dem eigenen Tor die Kontrolle über die Scheibe und spielten Boaz Bassen genau auf die Kelle. Dieser bugsierte das Spielgerät wuchtig über die Stockhandseite ins Netz der Franken.

Und tatsächlich, kurze Zeit später konnten die Wild Wings ausgleichen und das Spiel auf Null stellen. Tyson Spink gewann seinen Zweikampf in der rechten Ecke hinter dem Tor und spielte einen überlegten Pass auf Jordan Murray. Der Verteidiger fackelte nicht lange und überwand Leon Hungerecker zum dramatischen Ausgleich zwischen Stockhand und Schoner.

Geht es noch dramatischer? Ja! Nürnberg ging 1:56 vor Ende wieder in Führung und wie: Will Graber trug den Puck ins Drittel der Schwarzwälder und legte für Sturmpartner Jeremy McKenna auf. Mit einem von der ganzen Liga gefürchteten Handgelenkschuss traf er in die lange Ecke zur erneuten Führung für Nürnberg.

Schwenningen ging All-in und wurde bestraft: Steve Walker musste dann kurz vor Schluss Joacim Eriksson ziehen, um einen sechsten Feldspieler auf das Eis zu schicken und genau das wurde dann bestraft. Torschütze zum 1:0 Ryan Stoa bekam die Scheibe im eigenen Drittel und beförderte diese über die halbe Eisfläche ins leere Tor der Schwarzwälder.

Fazit
Die Nürnberg Ice Tigers gewinnen ein dramatisches Spiel 3 und eine noch dramatischere Serie um den Einzug ins Viertelfinale mit 4:2. Es war ein unfassbarer Auftritt beider Mannschaften mit vielen Auf und Abs. Schwenningen muss nun für die nächste Saison planen, während die Franken nun im Playoff-Viertelfinale auf den Ligaprimus aus Ingolstadt treffen werden.

Stimmen:
Steve Walker (Schwenningen): ,,Es war eine sehr physische Serie. Wir haben beim 3:2 ein wenig die Deckung verloren, das war nicht gut verteidigt. In so einer kurzen Serie kommt es dann auf so einen kleinen Moment kurz vor Schluss an.”

Mitch O’Keefe (Nürnberg): ,,Es wurde um jeden Millimeter auf dem Eis gekämpft. Es war eine unfassbare Achterbahnfahrt. Nach dem Ausgleich mussten wir uns erst wieder sortieren und haben das gut umgesetzt”

Nürnberg Ice Tigers – Schwenninger Wild Wings 4:2

Tore:
1:0|12.|Ryan Stoa (Julius Karrer, Jeremy McKenna)
2:0|48.|Cole Maier (Charlie Gerard, Cody Haiskanen)
2:1|51.|Boasz Bassen (Alexander Karachun)
2:2|55.|Jordan Murray (Tyson Spink)
3:2|59.|Jeremy McKenna (Will Graber, Owen Headrick)
4:2|59.|Ryan Stoa (Cole Maier)

Zuschauer:6314

Bericht von: Luca Schindler | Foto: Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur

Eishockey-Online Network

Medidaten | Kontakt | Impressum | copyright 2008-2024 eishockey-online