
Spannende Angelegenheit: Nürnberg holt Spiel eins gegen Schwenningen
Die heißeste Zeit des Jahres findet ihren Startschuss auch in der ARENA NÜRNBERGER Versicherung. Die Nürnberg Ice Tigers und die Schwenninger Wild Wings dürfen sich in einer kurzen ,,Best-of-Three” Serie messen. Die Ice Tigers haben hier den Heimvorteil durch die bessere Positionierung (Platz 8, Schwenningen Platz 9) in der Hauptrundentabelle.
Beide Mannschaften konnten jeweils zwei Partien während der laufenden Saison gegen den anderen gewinnen. Eine offene Serie also, viel Spannung und Härte vorprogrammiert.
Nürnberg holt Spiel eins – drei Tore innnerhalb einer Minute!
Wild Wings unter Druck
Die Franken starteten in heimischer Halle wie die Feuerwehr: Will Graber legte aus der Drehung ab für Jeremy McKenna, der aus guter Position knapp den Kasten verfehlte.
Nürnberg durfte dann auch nach nicht einmal zwei Minuten dass erste Mal in numerischer Überlegenheit aufs Eis und auch hier verzog Jeremy McKenna nach guter Vorarbeit von Evan Barratt nur knapp über die Latte.
Wie kamen die Wild Wings in Spiel? Um es vorsichtig zu beschreiben, abwartend und ungefährlich. Doch auch die Mannschaft von Steve Walker durfte nach fünf Minuten das erste Powerplay spielen. Doch auch in dieser Sequenz hatten die Nürnberger die bessere Geglegenheit. Evan Barratt spitzelte die Scheibe aus dem eigenen Drittel und kam mit viel Tempo in die gegnerische Hälfte, sein Schussversuch konnte gerade noch so von Joacim Erikson entschärft werden.
Aber machst du vorne die Dinger nicht, bekommst du sie hinten – zwölf Sekunden waren noch auf der Uhr in Überzahl und Tylor Spink spielte tief auf die Torlinie zu Brett Ritchie, dessen Schuss rutschte Leon Hungerecker irgendwie über die Fanghand und schlug ein zum 0:1 für die Gäste.
Die Ice Tigers ließen sich nicht beirren von diesem Gegentreffer und antworteten prompt. Owen Headrick nahm sich den Abschluss, nach Querpass von Eugen Alanov, von der blauen Linie den der Schwenninger Goalie prallen lassen musste, vor dem Tor musste Hühne Ryan Stoa die Scheibe nur noch zum Ausgleich über die Linie drücken.
Schwenningen dann mit einer Rießenchance – Tyson Spink bugsierte einen scharfen Pass vor das gegnerische Tor, in den Pass hielt der komplett freistehende Boasz Bassen die Kelle rein, im letzten Moment jedoch konnte Leon Hungerecker diese Aktion mit einem starken Save entschärfen.
Die Ice Tigers spielten sorglos im ersten Abschnitt und trafen dann auch verdient zur erstmaligen Führung: Owen Headrick bekam das Spielgerät von Youngster Roman Kechter, nach einer kurzen Slalom-Einlage durch die Wild Wings Hintermannschaft bezwang er Joacim Eriksson zum 2:1 Pausenstand in der kurzen Ecke.
Nervenaufreibend
Schwenningen startet mit neuer Energie in den zweiten Abschnitt. Nach gewonnen Bully kam Zach Senyshyn zum Abschluss, nur leider zu zentral auf das Tor von Leon Hungerecker. Auch die Ice Tigers schalteten sich wieder ins Spielgeschehen ein, obgleich der Versuch von Thomas Heigl pariert werden kann vom Schweden im Tor der Wild Wings.
Und es durfte erneut gejubelt werden. Wieder waren es die Gastgeber die die Scheibe ins Drittel des Gegners trugen. Samuel Dove McFalls sah den heraneilenden Charlie Gerard, die Abwehr überlaufen passte er vor das Tor auf Sturmkollege Cole Maier, der den Puck nur noch über die Linie passieren lassen musste.
In Person der Schwarzwälder hatte Mirko Höfflin die Chance direkt zum Anschluss zu treffen – dieser bekam einen klasse Steckpass in den Lauf und fuhr alleine auf Leon Hungerecker zu, trotz toller Bewegung von Höfflin konnte der Noris-Goalie sein Mannschaft vor dem zweiten Gegentreffer bewahren. Und auch danach hatten die Schwenninger Gelegenheiten im Überfluss, doch zur eigenen Verzweiflung bislang ohne Ertrag.
Dann ein kapitaler Fehler von Ice Tigers Verteidiger Hayden Shaw, bei seinem Passversuch versprang ihm die Scheibe und Mirko Höfflin konnte genau in den Passweg marschieren. Nach ein paar Schritten legte er quer auf Zach Senyshyn, der zog direkt ab und versenkte wuchtig zum Anschlusstreffer.
Danach dauerte es keine ganze Minute ehe die Ice Tigers wieder eine Antwort fanden: Hinter dem Tor spielte Samuel Dove-McFalls durch die eigenen Beine vor das gegnerische Gehäuse und fand den offen stehenden Cody Haiskanen, der die Scheibe zum 4:2 in die Maschen zu drücken wusste.
Es war ein wildes zweites Drittel, denn keine 30 Sekunden später waren die Schwarzwälder wieder erfolgreich. Der zweite Alleingang in diesem Spiel musste ja dann irgendwie sitzen. Kyle Platzer sah den mit Geschwindigkeit anlaufenden Alexander Karachun, nach angekommener Vorlage spitzelte Zweiterer die Scheibe frech durch die Beine von Leon Hungerecker zum 4:3.
Bekommt dieses Spiel eine Overtime?
Gleich zu Beginn des dritten Drittels versuchten die Wild Wings vermehrt Scheiben zum Tor zu bringen, um Verkehr vor dem Torraum von Leon Hungerecker zu generieren. Jedoch kam man selten zum Nachschuss oder gar an die zweite Scheibe.
Dann beinahe aus dem Nichts fast das 5:3 für die Nürnberg Ice Tigers: Verteidiger Cody Haiskanen tankte sich aus dem eigenen Drittel heraus bis ganz nach vorne, aus zentraler Position kam er zum Abschluss und ließ das Gestänge hinter Joacim Eriksson mal ordentlich klingeln.
Auch die Wild Wings versuchten es weiterhin munter in der Offensive – Alex Trivelatto lud einmal gewaltig auf an der blauen Linie, vor dem Tor stand dann Alexander Karachun zum abfälschen bereit, doch auch hier verfehlte das Spielgerät ganz knapp sein Ziel und es blieb weiterhin eng was den Spielstand anging.
Schwenningen kam dann über Brandon McMillan zu ihrer nächsten Großchance. Ein langer Flippass hinten raus fand den Stürmer und er kam relativ unbedrängt von der linken Seite zum Abschluss, aber Leon Hungerecker konnte er letztendlich nicht überwinden mit seinem Flachschuss.
Die Schwarzwälder versuchte alles, jedoch ohne profitable Gelegenheit gegen Ende hin, sogar der sechte Feldspieler und eine Auszeit halfen nichts mehr.
Den Nürnberg Ice Tigers um Cheftrainer Mitch O´Keefe gelingt es also gegen die Schwenninger Wild Wings und Steve Walker Spiel eins für sich zu entscheiden. Es war ein Spiel auf Augenhöhe, die Wild Wings versuchten es mit allen Mitteln konnten sich aber letztendlich nicht mehr belohnen.
Diese Kurze Serie verspricht noch ordentlich spannend zu werden und findet ihre Fortsetzung am kommenden Dienstag in der Helios Arena Schwenningen.
Stimmen:
Steve Walker (Schwenningen): ,,Nürnberg war heute giftiger als wir vor dem Tor und hat die Chancen genutzt, wir müssen einfach konsequenter umgehen mit unserer Chancenverwertung.”
Mitch O´Keefe (Nürnberg): ,,Schwenningen ist eine sehr hart spielende Mannschaft die uns das Leben sehr schwer gemacht hat. Ich erwarte auch im nächsten Spiel von meiner Mannschaft ein hartes und fokussiertes Spiel über 60 oder mehr Minuten.”
Nürnberg Ice Tigers – Schwenninger Wild Wings 4:3
Tore:
0:1|7.|Brett Ritchie (Tylor Spink)
1:1|8.|Ryan Stoa (Owen Headrick, Eugen Alanov)
2:1|17.|Owen Headrick (Roman Kechter)
3:1|28.|Cole Maier (Charlie Gerard, Samuel Dove-McFalls)
3:2|34.|Zach Senyshyn (Mirko Höfflin)
4:2|35.|Cody Haiskanen (Samuel Dove-McFalls)
4:3|35.|Alexander Karachun (Kyle Platzer, Brett Ritchie)
Zuschauer:7144
Bericht von: Luca Schindler | Foto: Birgit Eiblmaier
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