Löwen Frankfurt drehen enge Partie gegen ERC Ingolstadt

2.März 2025DEL

Am 50. Spieltag empfingen die Löwen Frankfurt in der heimischen Eissporthalle den Hauptrundenprimus aus Ingolstadt.

Die Löwen Frankfurt mussten nach der herben Pleite in Schwenningen zuhause gegen Ingolstadt unbedingt einen Sieg einfahren, um an dem letzten Pre-Playoff Platz hartnäckig dranzubleiben. Es war schon wieder ein Sechs-Punkte Match für die Mannschaft um Headcoach Tom Rowe, die aus den vergangenen fünf Partien nur einen Erfolg verbuchen konnten. Es galt ganz klar die Devise, mehr Fokus auf die Defensive zu legen, da zuletzt zu viele Gegentore kassiert wurden. Die bisherige positive Bilanz gegen Ingolstadt in dieser Saison ließ hoffen, und Trainer Tom Rowe appellierte vor allem an die Kleinigkeiten, die richtig gemacht werden mussten.

Als frischgebackener Hauptrundensieger reisten die Schanzer mit viel Selbstbewusstsein nach Hessen wollten ihren Punkterekord noch weiter nach oben schrauben. Sechs aufeinanderfolgende Siege zuletzt ließen keinen Zweifel mehr aufkommen, wer die Tabelle ganz oben anführte. Die Mannschaft um Headcoach Mark French demonstrierte bisher eine bärenstarke Vorrunde, in der alle Neuzugänge sich hervorragend integrierten. Insbesondere tat sich hier Alex Breton hervor, der eine sagenhafte Saison bis dato absolvierte. Daniel Schmölz, Daniel Pietta und Matt Bodie wirkten in diesem Match nicht mit.

Blitzstart für ERC Ingolstadt

Den Löwen Frankfurt machte Hoffnung, dass sie die letzten drei Heimspiele allesamt für sich entscheiden konnten. Vier Siege in Folge gab es bisher noch nie, Ansporn genug für diese Herausforderung gegen den Tabellenführer. Doch es kam erstmal ganz anders, denn in der fünften Spielminute markierte Austen Keating den frühen Ingolstädter Treffer. Der Torschütze, der seinen Vertrag bei den Audistädtern ohnehin verlängerte, setzte seinen beachtlichen Scoring Streak auch im neunten Match hintereinander nahtlos fort. Das war ein Schock für die Hessen, die schwer in die Partie fanden, obwohl sie doch so viel vor hatten und mächtig unter Druck standen. Fast hätte ein haarsträubender Fehler in der Ingolstädter Defensive zum Ausgleich geführt. Ein zwei Tore Konter der Gäste konnte danach nicht verwertet werden. Im ersten heimischen Powerplay gab es einen guten Distanzschuss zu verbuchen, doch letztlich verteidigten die Panther sehr solide. Die Gäste aus Bayern zeigten eine souverän Auswärtsleistung und waren ganz klar tonangebend. Vielleicht half das zweite Powerplay für die Löwen Frankfurt gegen Ende des ersten Drittels, doch es reichte nicht mehr, auch weil die Hausherren selbst eine Strafe hinnehmen mussten.

Keating: „Es war ein guter Start für uns. Es ist hier immer schwer zu bestehen. Jedes unserer bisherigen Spiele gegen Frankfurt war sehr schwierig. Wir müssen unser Spiel weiter einfach halten.“

ERC Ingolstadt legt nach, Löwen verkürzen

Erste Top Chance im Mittelabschnitt: Noah Dunham konnte im Alleingang den Hausherren Goalie Cody Brenner nicht überwinden und die Gäste kamen erneut in den Genuss eines Überzahlspiels: Powerplay und Unterzahlspiel hatten bei den Ingolstädtern noch Luft nach oben, aber das war Jammern auf hohem Niveau. Obwohl der ERC Ingolstadt nichts Zählbares hinzufügen konnte – das zweite Drittel war statistisch betrachtet das schlechteste der Gäste – blieben die Schanzer klar spielbestimmend und machten es den Hausherren schwer sich zu entfalten. Im Gegenteil, die Panther erwiesen sich stets als brandgefährlich. Dies bewahrheitete sich in der 29. Spielminute erneut, als Leon Hüttl mit der Rückhand erfolgreich einnetzte. Nun wurde es ein dickes Brett, das die Löwen zu bohren hatten. Die Fans jedenfalls feuerten ihre Protagonisten weiterhin unermüdlich an, und Ingolstadt kombinierte sich fast mühelos durch die Frankfurter Zone und kreierte drei Top Chancen.  Auch die Löwen bekamen ihre Gelegenheiten und die Begegnung war noch lange nicht entschieden, trotz der deutlichen Schussbilanz zugunsten der bayerischen Gäste. Dann war der Knoten endlich geplatzt, denn in der 35. Spielminute netzte Julian Napravnik zum vielumjubelten Anschlusstreffer ein. Jetzt bekam der gewohnte Tor Song „on the bright side of life” sofort wieder seine Bedeutung. Dieses Tor weckte neue Lebensgeister bei den Hessen. Die Panther haderten sicher mit ihrer mangelhaften Chancenverwertung bisher. Die Gastgeber drängten mittlerweile vehement auf den Ausgleich und Gäste Keeper Christian Heljanko konnte sich über fehlende Beschäftigung nicht beklagen.

Pfaffengut: „Wir müssen noch eine weitere Schippe drauflegen, mehr laufen, aggressiver agieren und gefährlicher vor deren Tor auftauchen.“

Löwen Frankfurt jubelt dank Brace und Froberg

Dank einer hessischen Leistungssteigerung im Mittelabschnitt war für Spannung gesorgt. Die Ingolstädter, für die es um nichts mehr ging, blieben weiterhin sehr agil und zielstrebig. Nichtsdestotrotz erarbeiteten sich die Löwen Frankfurt in Person von Cameron Brace dank eines genialen Zuspiels von Dominik Bokk in der 45. Spielminute den Ausgleich. Jetzt war die Halle in ihrem Element und in der Blitztabelle fehlte den Löwen nur noch ein Punkt auf Wolfsburg bei besserem Torverhältnis. Dramatischer konnte die Liga im Kampf um die heißbegehrten Playoff Ränge nicht sein.  Ingolstadt hatte das Momentum im zweiten Drittel verpasst und zu wenig aus seinen Möglichkeiten herausgeholt. Das Schussverhältnis lautete Mitte des Drittels aktuell sechs zu eins für die Gastgeber. Wann würde die Schlussoffensive seitens der Hessen eingeläutet? Das nächste heimische Powerplay könnte hierbei helfen: gesagt getan, denn nur neun Sekunden hatte es gedauert, bis die Scheibe hinter Christian Heljanko erneut einschlug. Torschütze war Linus Froberg in der 52. Spielminute. Die Hessen mussten gehörig auf die Konter der Bayern aufpassen, die eine Niederlage vermeiden wollten und nun in numerischer Überlegenheit agieren konnten: Frankfurt hielt sich aber schadlos und es blieben nur noch drei Minuten zu spielen. Ingolstadt ging All in und zog den Goalie, doch Frankfurt rettete den knappen Spielstand über die Zeit und sicherte sich wertvolle Zähler im Kampf um Platz zehn. Cody Brenner rettete mit dem Save des Spiels gute 11 Sekunden vor der Sirene den Sieg, was die Hessen auf Rang zehn vorrücken ließ.

Als Spieler des Tages wurden bei Ingolstadt Leon Hüttl und bei den Frankfurtern Linus Froberg ausgezeichnet.

Stimmen zum Schluss:

Hüttl: “Wir haben den ersten Gegentreffer viel zu leicht hergegeben. Wir müssen über 60 Minuten konstant spielen, das haben wir heute nicht geschafft.

Napravnik: „Erstes zweites Drittel sind wir etwas geschwommen. Gottseidank haben wir dann den Pusch gemacht und sind zurückgekommen. Jetzt müssen wir die letzten beiden Spiele genauso weitermachen und Punkte sammeln.

Löwen Frankfurt – ERC Ingolstadt 3:2 (0:1|1:1|2:0)

Tore:

0:1 |05.| Austen Keating (Preto)
0:2 |29.| Leon Hüttl (Ruopp, Sheen)
1:2 |35.| Julian Napravnik (Matushkin, Brace)
2:2 |45.| Cameron Brace (Bokk)
3:2 |52.| Linus Froberg (Rowney, Matushkin) PP1

Haupt-Schiedsrichter: Polaczek / Schadewaldt

Zuschauer: 6.990 (ausverkauft)

Bericht von: Hermann Graßl | Foto: City-Press (Archiv)

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