Düsseldorf nach Sieg gegen Nürnberg mit großem Schritt im Keller

2.März 2025DEL

Es fühlt sich fast an, wie eine Playoff-Serie. Vier Tage zuvor waren die beiden Mannschaften aus Düsseldorf und Nürnberg bereits aufeinander getroffen. Der Endstand damals lautete 5:4 für die Mannschaft von Mitch O´Keefe aus Nürnberg.

Düsseldorf muss jetzt punkten, ansonsten ist ein Abstieg womöglich unausweichlich, wenn Augsburg bzw. Iserlohn ebenfalls Zähler einfahren sollten. Nürnberg kann sich mit einem Punkt die Pre-Playoff-Qualifikation sichern und sich immernoch die Chance auf Platz sechs geben, wenn die Kölner Haie mitmachen würden.

Düsseldorf holt Zusatzpunkt gegen Nürnberg – Branden O´Donnell mit der Entscheidung!

Duell auf Augenhöhe

Düsseldorf startete frischer in die Partie und versuchte es mit vielen Schüssen auf Niklas Treutle. Zum Beispiel gleich zu Beginn Ryan McKiernan, der versuchte es mit einem Handgelenksschuss von der blauen Linie, doch der Nürnberger Goalie ist mit dem Schoner sofort zur Stelle.

Nürnberg war dann das erste Mal in numerischer Überlegenheit, konnte die stark verteidigende Düsseldorfer Hintermannschaft aber nicht in Verlegenheit bringen. Die DEG versuchte von Beginn an agressiv und körperlich zu spielen, um die Franken unter Druck zu setzen. In der achten Spielminute war es dann um die starke Defensive der Rheinländer geschehen – Ryan Stoa störte den Düsseldorfer Aufbau in der neutralen Zone und brachte den Puck per Zufallsprodukt zu Nürnbergs Shootingstar Evan Barratt. Dieser hatte viel Platz und überwand Henrik Haukeland mit einem verdeckten Schuss über die Stockhandseite zum 0:1.

Das Team von Steven Reinprecht kam nicht drum herum Schüsse aus der Distanz zu nehmen und fast wurde es sogar belohnt. Bennet Rosmy zog von der blauen Linie ab und traf an Freund und Feind vorbei den Pfosten. Eine Sequenz, die perfekt zur Düsseldorfer Verzweiflung der Saison passte. Was aber auch zur Saison der DEG passt, ist ein überragender Alex Blank: Paul Postma trug die Scheibe aus der eigenen Zone ins fränkische Drittel und spielte auf die rechte Seite zu Alex Blank. Aus spitzen Winkel traf er zum umjubelten Ausgleich durch die Beine von Niklas Treutle.

Kurz vor dem Drittelende hatten die Mannen vom Rhein sogar die Gelegenheit noch zu erhöhen. In einem langen fünf gegen drei schaffte man es jedoch nicht das Hartgummi erneut über die Linie zu drücken.

Spiel gedreht

Die DEG startete deutlich wacher in den zweiten Spielabschnitt und erzielte dann sofort den zweiten Treffer – Laurin Brauen, der Bruder von Ice Tigers Routiner Constantin Braun, erkannte den Platz im Nürnberger Drittel und ging einige Schritte ehe er einen wuchtigen und platzierten Schuss im langen Eck unterbrachte. Spiel gedreht.

Düsseldorf machte auch nach der Führung weiter, in Überzahl. Kyle Cumiskey brachte die Scheibe vor das Tor von Niklas Treutle. Das Spielgerät rutschte durch die Beine des sehr unglücklich aussehenden Nürnberger Goalies und blieb kurz vor der Linie liegen.  Alex Ehl schaltete am schnellsten und bugsierte die Scheibe zum 3:1 in die Maschen.

Düsseldorf spielte verdammt fokussiert und führte verdient zu diesem Zeitpunkt. Den Ice Tigers hingegen wollte offensiv nicht mehr der entscheidende Moment gelingen, um sich wieder am Spielgeschehen zu beteiligen. Für den letzten Spielabschniit musste das wieder klappen.

​Nürnberg kämpft sich zurück

Zwei Minuten waren gerade einmal knapp vergangen im dritten Drittel und die DEG hatte erneut die Möglichkeit in doppelter Überzahlzu treffen. Nürnberg jedoch verteidigte erneut enorm clever und konnte hier ohne weiteren Gegentreffer fortfahren.

Aus dieser überstandenen Unterzahl-Situation schöpften die Lebkuchenstädter neue Kräfte und trafen in der 44. Spielminute zum Anschluss: Owen Headrick bekam die Scheibe vor dem Tor von Henrik Haukeland. Den ersten Schuss konnte der Norweger noch abwehren, jedoch beim Nachschuss auf das leere Tor von Jeremy McKenna war er dann machtlos.

Und es kam sogar noch besser für die Mannen von der Noris – Cody Haiskanen spielte die Scheibe in die Rundung zu Thomas Heigl, von dort aus brachte Heigl einen klasse Pass in den hohen Slot auf Youngster Roman Kechter, dessen trockener Schuss auf die Stockhandseite schlug genau im Winkel hinter Henrik Haukeland zum 3:3 ein.

Noch 1:55 war zu spielen, als Jakub Borzecki Nürnbergs Roman Kechter von den Beinen holte und für zwei Minuten auf die Strafbank musste. Düsseldorf verteidigte aber mit viel Kampf und sicherte sich die Verlängerung und zumindest mal einen Punkt.

Düsseldorf mit der Entscheidung

Die fortlaufende Unterzahl wurde auch in der Verlängerung von der DEG zunichte gemacht und selbst traf man dann entscheidend – Alex Ehl zog mit ordentlich Wille vor das Tor von Niklas Treutle und legte im letzten Moment quer auf Branden O´Donnell, der den Puck dann mit viel Dampf unter die Latte zum Game-Winner jagte.

Düsseldorf setzt sich mit diesem Sieg nun kurzzeitig drei Punkte vom Tabellenletzten aus Augsburg ab. Das Spiel ist als großes Auf und Ab auf beiden Seiten zu beschreiben. Verdientermaßen ging es letztendlich auch in die Overtime. Nürnberg holte den einen Punkt um sich sicher für die erste Playoff-Runde zu qualifizieren. Jetzt geht es für die Franken nur noch Heimrecht oder kein Heimrecht.

Stimmen:

Folgen

Düsseldorfer EG – Nürnberg Ice Tigers 4:3 n.OT

Tore:
1:0|8.|Evan Barratt (Ryan Stoa)
1:1|15.|Alex Blank (Paul Postma)
2:1|23.|Laurin Braun (Bernahrd Ebner, Jacob Pivonka)
3:1|25.|Alexander Ehl (Kyle Cumiskey, Brandan O´Donnell)
3:2|44.|Jeremy McKenna (Owen Headrick, Ryan Stoa)
3:3|52.|Roman Kechter (Thomas Heigl, Cody Haiskanen)
4:3 n.OT|62.|Branden O´Donnell (Alex Ehl)

Zuschauer:9631

Bericht von: Luca Schindler | Foto: Ralf Schmitt

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