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Packendes Spiel in Nürnberg – Ice Tigers bezwingen DEG
Gleiche Jagd, ungleiches Ziel – Die Nürnberg Ice Tigers empfangen die Düsseldorfer EG und wollen wichtige Punkte im Kampf um die Pre-Playoffs einfahren, die Gäste aus dem Rheinland brauchen die Punkte jedoch ebenfalls um sich vom drohenden Abstieg zu retten. Nürnberg geht in dieses Spiel mit zwei Niederlagen in Serie, aber auch drei Siegen aus den letzten fünf Partien. Düsseldorf reist vermutlich mit viel Selbstvertrauen in die Lebkuchenstadt, am vergangen Sonntag holte man wichtige Zähler beim wilden 4:8 in Frankfurt.
Also beide brauchen die Punkte um sich so langsam in Sicherheit zu wiegen, trotz dem Wissen dass die DEG nicht mehr um die Playoffs mitspielen wird, konnten sich die Zuschauer auf eine Begegnung mit Playoff-Charakter freuen.
Wild West Hockey in Franken – Roman Kechter und Paul Postma mit Doppelpack!
Düsseldorf brutal effizient
Nürnberg startete gleich mal mit einer Großchance – Charlie Gerard lieferte sich mit Routiner Sinan Akdag ein intensives Laufduell, welches der Nürnberger für sich entscheiden konnte, unmittelbar spielte er blind vor das Tor auf Neuzugang Mark Rassell, dieser scheiterte nach starken Save jedoch an Henrik Haukeland.
Düsseldorf hielt dem Nürnberger Druck in der Anfangsphase gut stand und konnte so auf eigene Konter lauern, mit Erfolg. Tyler Angle spielte klasse auf Laurin Braun, dieser konnte sich mit viel Tempo an der Nürnberger Hintermannschaft vorbeischleichen und den Querpass in die Mitte auf den freien Paul Postma spielen, leichtes Spiel dann für den enteilten Verteidiger vor dem verwaisten Tor zum 0:1 für die DEG.
Die Franken rannten nach dem frühen Rückstand gewaltig an und hatten ettliche Gelegenheiten um den Ausgleich zu erzielen und es sollte auch gelingen. Top-Scorer Evan Barratt gewann seinen Zweikampf in der linken Ecke und brachte die Scheibe in Richtung Tor, über Umwege gelangte sie dann zu Ryan Stoa, der nicht lange fackelte und die Scheibe zum 1:1 im Düsseldorfer Tor, wenn auch ein wenig glücklich, versenken konnte.
Doch Düsseldorf war einfach sehr abgeklärt vor dem gegnerischen Tor und so erzielten die Rheinländer auch ihren zweiten Treffer: Alec McCrea zog einfach mal von der blauen Linie ab und zwang Hungerecker den verdeckten Schuss prallen zu lassen, im Nachsetzten war es dann Drake Rymsha der die Scheibe am Nürnberger Goalie vorbei über die Linie drücken konnte.
Wild West Drittel
Es war ein wildes Hin und Her in der Arena Nürnberger Versicherung, wild war dann ebenfalls der Ausgleich von Roman Kechter in der 25. Spielminute. Verteidiger Justus Böttner kommt von der blauen Linie frei zum Schuss, zieht aber weit am Tor vorbei, über die Bande hinter dem Düsseldorfer Tor prallt die Scheibe zurück ins Spiel und genau auf die Kelle von Roman Kechter, aufgrund der fehlenden Orientierung von Henrik Haukeland musste Kechter aus spitzen Winkel nur noch locker einnetzen.
Aber wie sollte es auch anders kommen in diesem Spiel, die DEG kam mit der passenden Antwort – und dieses Tor lässt sich kurz beschreiben, Düsseldorf behauptete das Spielgerät im gegnerischen Drittel, Kyle Cumiskey legte auf für Paul Postma, Direktschuss, Hungerecker hatte den Puck nicht sicher und sie flog im hohen Bogen über seinen Kopf zur erneuten Führung für die Gäste.
Dann das erste Überzahlspiel für die Franken in dieser Partie und na klar auch hier fiel der Ausgleich wieder. Hayden Shaw und Roman Kechter spielten sich die Hartgummischeibe diversere Male zu ehe der richtige Zeitpunkt für letzteren gekommen war, mit einem gut platzierten Handgelenksschuss über die Stockhand von Haukeland tat er es Paul Postma gleich und traf zum zweiten Mal in diesem Spiel.
Düsseldorf hatte kurze Zeit später ebenfalls ihr erstes Powerplay, wobei dieses ohne wirklich nennenswerte Chance ungenutzt blieb. Im Gegenzug die Ice Tigers dann fast mit der erstmaligen Führung gegen stark spielende Düsseldorfer, Evan Barratt fuhr Coast to Coast in Richtung Hendrik Haukeland und ließ die Zuschauer staunen, erst im aller letzten Moment kann der Slalomläufer mit vereinten Kräften gestoppt werden.
Dem Spielverlauf nach müsste die DEG nun wieder einen Treffer erzielen, aber nein, diesmal nicht. Josef Eham brachte das Spielgerät zu Neuzugang Mark Rassell, dieser hatte ein wenig zu viel Platz zum Schießen, ebenfalls wieder mit ein wenig Glück rutschte die Scheibe zur ersten Ice Tigers Führung über den Schoner von Henrik Haukeland ins Netz.
Die Franken machen alles klar
Die DEG hatte ihren Kopf anscheinend noch in der Kabine gelassen – Charlie Gerard profitierte beinahe von einem Fehlpass der DEG, komplett frei vor dem Tor konnte der bis dato starke DEG-Goalie Henrik Haukeland vor dem fünften Gegentreffer bewahren. Kurz danach wachten die Rheinländer wieder auf und hatten durch Moritz Wirth die nächste gute Gelegenheit, entschieden gegen den Querpass nahm er Mass und traf, wichtig hierbei – nur die Stockhand von Ice Tigers Torhüter Leon Hungerecker.
Haukeland hatte den ersten Versuch zum 5:3 verhindert, beim zweiten war er dann machtlos – Wieder holte sich Evan Barratt das Spielgerät im Eck des gegnerischen Drittels und sah seinen Sturmpartner Jeremy McKenna frei vor dem Tor stehen, es brauchte dann kein Hexenwerk für Jeremy McKenna um Haukeland mt einem trockenen Schuss zum 5:3 zu überwinden.
Düsseldorf musste nun ordentlich investieren, der Anschlusstreffer war auch zum greifen nahe als Tyler Angle einen Fehlpass im fränkischen Aufbauspiel abfangen konnte, eigentlich eine klare Angelegenheit für den Stürmer, nicht aber in dieser Sequenz, Hungerecker parierte schlussendlich glänzend mit der Fanghand. Es kam nochmals ein Funken Hoffnung auf für die DEG als Alex Ehl einen Schuss von Kyle Cumiskey durch die Beine von Leon Hungerecker zum Anschlusstreffer abfälschen konnte. Es sollte aber leider nicht mehr reichen für die abstiegsgefährdeten Rheinländer.
Düsseldorf lieferte hier eine Partie auf Augenhöhe und konnte sich am Ende dennoch nicht mit Punkten belohnen, die Kaltschnäuzigkeit blieb nach dem 2:3 leider komplett aus. Man muss es aus DEG-Sicht aber positiv sehen, mit dieser Leistung sind aufjedenfall noch Punkte drin, um sich ans rettende Ufer zu schwingen. Die Mannschaft von Mitch O´Keefe tat sich ordentlich schwer gegen die Mauer Henrik Haukeland und kann letztendlich von einem glücklichen Punktgewinn im Kampf um Platz sieben/acht reden.
Stimmen:
Steven Reinprecht (Düsseldorf): Mir hat unser erstes Drittel gefallen, da haben wir gut gespielt. Im zweiten Drittel hat Nürnberg im Gegensatz zu uns das Tempo angezogen. Da haben sie uns Zeit und Raum weggenommen und uns zu Fehlern gezwungen. Im letzten Drittel hat Nürnberg weiter Tempo gemacht, wir sind ein bisschen besser reingekommen, aber am Ende war es einfach zu spät.
Mitch O’Keefe (Nürnberg): Düsseldorf hatte einen guten Start ins Spiel, da waren wir noch nicht so bereit. Wir haben mit dem Puck etwas zu viel versucht. Im zweiten Drittel haben wir das Spiel einfacher gehalten, sind besser in den Forecheck gekommen und konnten die Verteidiger gut unter Druck setzen. Unser zweites Powerplay hat ein wichtiges Tor geschossen. Wir waren heute ein wenig dünn besetzt und viele Spieler haben heute Verantwortung übernommen und die Chance genutzt.
Nürnberg Ice Tigers – Düsseldorfer EG 5:4
Tore:
0:1|8.|Paul Postma (Laurin Braun , Tyler Angle)
1:1|15.|Ryan Stoa (Jeremy McKenna, Evan Barratt)
1:2|19.|Drake Rymsha (Brendan O´Donnell, Alec McCrea)
2:2|25.|Roman Kechter (Justus Böttner, Josef Eham)
2:3|27.|Paul Postma (Kyle Cumiskey, Brendan O´Donnell)
3:3|30.|Roman Kechter (Hayden Shaw, Charlie Gerard)
4:3|40.|Mark Rassell (Josef Eham, Owen Headrick)
5:3|49.|Jeremy McKenna (Evan Barratt, Ryan Stoa)
5:4|60.|Alex Ehl (Kyle Cumiskey, Tyler Angle)
Zuschauer:4644
Bericht von: Luca Schindler | Foto: Birgit Eiblmaier
Eishockey-Online Network
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