
Eisbären Berlin kämpfen Kölner Haie nieder
Am 48. Spieltag der PENNY DEL trafen in der Uber Arena die heimischen Eisbären Berlin auf die Kölner Haie.
Die Eisbären Berlin holten aus den vergangenen fünf Partien drei Siege und wollten den ersten Heimerfolg gegen den rheinischen Rivalen verbuchen. Der aktuelle amtierende Champion war bereits für die Playoffs qualifiziert und schielte noch auf den Platz an der Sonne, der durchaus in Reichweite lag. Leo Pföderl war zuletzt so richtig on Fire, denn er markierte bereits seinen 23. Saisontreffer.
Bei den Kölner Haien machte deren erstes erfolgreiches Auswärtsspiel in der Bundeshauptstadt Mut. Daran wollte die Mannschaft um Headcoach Kari Jalonen anknüpfen und weitere ‚big points‘ für die direkte Playoff Qualifikation sammeln, um den Platz sechs abzusichern. Zuletzt gewann Köln in Nürnberg, beste Voraussetzungen für einen erneuten guten Auftritt auswärts in Berlin.
Blitzstart der Kölner Haie, Ronning mit Ausgleich
Die Kölner Haie legten los wie die berühmte Feuerwehr und kamen rasant aus der Kabine. Schon nach 80 Sekunden veredelten die Gäste ihren furiosen Start mit dem frühen Treffer in Person von Brady Austin. Wegen eines Sanitäter Einsatzes auf der Tribüne war es zu Beginn verständlicherweise sehr ruhig in der ausverkauften Uber Arena. Es dauerte etwas, bis Leo Pföderl erstmals brandgefährlich in der Kölner Zone auftauchte. Der Spielstand gefiel den Haien, die stets mit einer strukturierten Abwehrarbeit dem Sturmlauf der Hausherren entgegenhielten. Justin Schütz visierte dann den Pfosten an nach einem tollen Move. Die Eisbären Berlin übten mehr Druck aus, doch Köln agierte souverän und demonstrierte bis hierher ein sehr solides Auswärtsmatch. Adam Almquist verbuchte eine gute Gelegenheit und die Haie nisteten sich etwas in der Berliner Zone ein. Doch in der 15. Spielminute erzielte Ty Ronning mit seinem 32. Saisontreffer den Ausgleich. Die Kölner Haie blieben davon jedoch unbeeindruckt und hielten an ihrem Game Plan weiter fest.
Fontaine: „Es ist ein sehr gutes Hockeyspiel. Wir fanden nach dem Rückstand gut ins Spiel zurück. Ich fühle mich wieder sehr gut, aber es dauert immer etwas. Wir müssen weiter intensiv dranbleiben und die Kleinigkeiten verbessern. “
Smith mit Debut Tor für Eisbären Berlin, die zwei Mal nachlegten
Früh im Mittelabschnitt musste Justin Schütz in der Kühlbox Platz nehmen: die Eisbären hatten Chancen im Sekundentakt, das Passspiel funktionierte hervorragend. Die Hausherren schnürten die Gäste regelrecht in deren Zone ein und zielten vehement auf den Führungstreffer. Berlin wurde tonangebender und Mo Müller setzte mal wieder ein Ausrufezeichen auf der Gegenseite, nachdem Josh Currie auch eine Top Möglichkeit verbuchte. Die Kölner Haie kam nun in den Genuss eines Powerplays, eine Disziplin, die noch viel Luft nach oben hatte. Es sah meistens sehr statisch aus, was die Gäste anboten. Letztlich war das Berliner PK sehr effektiv, und nachdem sie wieder komplett waren, drehten die Hausherren in Person von Adam Smith die Partie in der 29. Spielminute komplett. Gegen den abgefälschten Schlagschuss war Keeper Julius Hudacek machtlos. Laut Marcel Noebels „war es natürlich ärgerlich, die zwei Minuten zu kassieren, aber danach haben wir es gut gemacht mit dem Tor. Das Blatt hat sich ein wenig zu unseren Gunsten gedreht“. In der 32. Spielminute gelang Manuel Wiederer an diesem Wochenende bereits sein drittes Tor und brachte seine Farben weiter in Front. Die Eisbären Berlin hatten das Heft des Handelns mittlerweile übernommen und von den Haien kam wenig. In der 38. Spielminute legten die Eisbären durch Zach Boychuk nach. Berlin erwies sich im zweiten Drittel als höchst effektiv in der Torausbeute.
Glötzl: „Durch unsere Fehler haben wir die Berliner ins Spiel gebracht. Wir müssen wieder mehr Chancen kreieren und die Pucks nach vorne bringen. Wir müssen mehr Rushes schaffen.“
Kölner Haie reagieren früh und verkürzen, Boychuk mit Doppelpack
Bisher geizten die Kölner Haie mit Torschüssen und waren deshalb nun gefordert, auf den hohen Rückstand entsprechend zu reagieren. Gesagt getan, denn nach nur 39 gespielten Sekunden verkürzte Marco Münzenberger sehr früh; es war erst der achte Torschuss der Haie in dieser Partie und plötzlich kam wieder Spannung auf in dieser Begegnung der Giganten. In der 45. Spielminute markierten die Haie sogar ihren dritten Treffer und es wurde für die Eisbären wieder enger. Torschütze war in der 46. Spielminute Justin Schütz, der einen tollen Pass von hinter dem Gehäuse seitens Münzenberger eiskalt vollendete. Die Kölner Haie überstanden auch das nächste Eisbären Powerplay schadlos und es entwickelte sich wieder eine Partie auf Augenhöhe. Die Gäste witterten nun Morgenluft und agierten sehr druckvoll mit weiteren klaren Möglichkeiten zum Ausgleich. Es hatte sich mehr als gelohnt, Marco Münzenberger in die Schütz Reihe zu positionieren. Erstmals mussten die Kölner ein weiteres Unterzahlspiel überstehen, um dann die Schlussoffensive einzuläuten. Dies gelang mit viel Leidenschaft, und Erik Mik scheiterte danach mit seinem Hammer, denn er zielte zu hoch. Sechs Minuten vor der Schlusssirene schwächten sich die Haie dann selbst wegen einer Matchstrafe. Diese Undiszipliniertheit wurde von den Eisbären Berlin schnell mit dem fünften Tor bestraft: Zach Boychuk beförderte die Scheibe in der 55. Spielminute zum vielumjubelten Treffer und Doppelpack hinter die Linie. Da auch Jonas Müller eine Strafe absitzen musste, spekulierte Headcoach Kari Jalonen auf ein baldiges All in und briefte seinen Goalie, der allerdings noch warten musste. In Unterzahl verzeichnete Köln eine dicke Chance auf den vierten Treffer und ca. 80 Sekunden vor dem Ende konnten die Haie selbst in numerischer Überlegenheit mit sechs gegen vier spielen: es wurde im Slot hartnäckig gefightet. Es musste nun sehr schnell gehen, da die Sekunden verronnen, doch 31,5 Sekunden vor Schluss verkürzte Maxi Kammerer nochmals, aber es reichte nicht mehr.
Stimmen zum Schluss:
Kammerer: “Wir haben uns im dritten Drittel extrem stark zurückgekämpft. Berlin ist von der Qualität einfach sehr stark. Die vielen Strafzeiten haben uns geschadet. Wir haben die Reihen etwas umgestellt nach Abschnitt zwei. ”
Boychuk: „Es war nicht unser bestes Spiel aber wir fanden einen Weg, die Partie zu gewinnen. Wenn man etwas vom Gas geht, wird es immer noch eng. ”
Eisbären Berlin – Kölner Haie 5:4 (1:1|3:0|1:3)
Tore:
0:1 |02.| Brady Austin (Müller Mo.)
1:1 |15.| Ty Ronning (Fontaine)
2:1 |29.| Adam Smith (Bergman, Niemelainen)
3:1 |32.| Manuel Wiederer (Bergmann, Veilleux)
4:1 |38.| Zach Boychuk (Wissmann, Ronning)
4:2 |41.| Marco Münzenberger (MacLeod, Schütz)
4:3 |46.| Justin Schütz (Münzenberger, MacLeod)
5:3 |55.| Zach Boychuk (Veilleux, Ronning)
5:4 |59.| Maxi Kammerer (xx, xx) PP1
Zuschauer: 14.200 (ausverkauft)
Schiedsrichter: Hinterdobler K. / Moosberger
Bericht von: Hermann Graßl | Foto: City-Press
Eishockey-Online Network




