Paukenschlag – Straubing Tigers stellen Headcoach Tom Pokel frei
Jürgen Klopp prägte einmal den Satz: “Es ist nicht wichtig, was die Leute über dich denken, wenn du kommst. Es ist wichtig, was sie von dir denken, wenn du gehst.” Dazu reicht es, sich in den Social Media Kanälen des Clubs die Reaktionen der Fans durchzulesen. Der 57-jährige US-Amerikaner war seit der Saison 2017/18 Trainer der Straubing Tigers und führte das Team in den vergangenen Jahren zu kontinuierlichen Erfolgen.
Tom Pokel zu seinem Abschied aus Straubing
Ich möchte mich bei der Clubführung, den Gesellschaftern, Sponsoren und allen Anhängern für acht tolle Jahre bedanken. Sechs mal in Folge in die Playoffs, fünfmal direkt ins Viertelfinale, einmal ins Halbfinale. Dreimal CHL-Qualifikation, zweimal Achtelfinal. Spengler Cup Vizemeister. Was für eine Reise! All die schönen Momente, Erinnerungen, Spiele, Erlebnisse und besonders die vielen Freunde in Straubing werde ich nie vergessen. Ein besonderer Dank gilt meinem Co-Trainer Rob Leask und allen Spielern, die in diesen acht Jahren mit vollem Einsatz, Hingabe und Opferbereitschaft für die Straubing Tigers gespielt haben. Es war ein Privileg, ein Teil der Geschichte der Straubing Tigers-Familie zu sein.”
Jason Dunham, sportlicher Leiter der Tigers äußert sich ebenfalls dazu
Tom hat über 8,5 Jahre hinweg eine großartige Arbeit für die Straubing Tigers geleistet. Er hat den Club mitgeprägt und einen großen Anteil an unserer Entwicklung. Dennoch sehe ich unsere sportliche Ziele gefährdet. Die aktuelle Richtung entspricht nicht meinen Vorstellungen und die Entwicklung ist nicht so verlaufen, wie ich es mir gewünscht hätte. Deshalb haben wir uns entschieden, eine Veränderung vorzunehmen. Ich danke Tom und seiner Familie für ihren unermüdlichen Einsatz und wünsche ihnen für die Zukunft alles Gute.”
Fans können den Schritt nicht nachvollziehen
Seitdem die Meldung von den Tigers raus ist, werden die Kommentarspalten auf Social Media von vielen Fans geflutet. Das auffälligste Wort der Fans ist dabei “Fehlentscheidung.” Kaum jemand kann diesen Zug von Jason Dunham nachvollziehen. Viele weisen darauf hin, dass Tom Pokel den Club in den letzten Jahren auf ein sehr hohes Niveau gebracht hat. Vielmehr werden die Spieler von den Fans in die Pflicht genommen. Die Meinung hier geht eindeutig in Richtung der AL-Lizenzen. In der Tat kann man mit Fug und Recht behaupten, dass die Leistungsträger in dieser Saison nicht so richtig in Fahrt kommen.
Hohe Belastung für das Team
Die Straubing Tigers leisten in dieser Saison ein Mammut-Programm. Derzeit befindet sich das Team in der DEL auf Platz acht. Rein vom Budget her wäre das eine entsprechende Platzierung in der Liga. Dennoch wäre man mit zwei Punkten weniger raus aus den Playoffs und dann wäre das Ziel der Niederbayern verfehlt. Von den zehn Punkten Rückstand auf Platz sechs, was zur direkten Teilnahme am Viertelfinale reichen würde, spricht in Straubing momentan niemand. Den 42 Ligaspielen bisher muss man die acht Spiele in der Champions League hinzufügen. Wegen der Teilnahme am Spengler Cup (6 Spiele) mussten die Tigers ihre Spiele bereits etwas vorziehen oder auch noch nachlegen. Das bescherte dem Team viele englische Wochen, während sich die Gegner immer wieder bis zum Wochenende ausruhen konnten.
Wer kommt nach Pokel
Die Analyse vom sportlichen Leiter ist daher richtig. Es geht momentan in die falsche Richtung. Im Jahr 2025 konnten die Tigers von 36 möglichen Punkten nur 13 holen. Vor allem der negative Lauf der letzten fünf Spiele dürfte bei Jason Dunham schwer im Magen liegen. Das eine sportliche Leitung dabei das Sentimentale hinten anstehen lässt, ist in so einer Phase der normale Verlauf. Neue Namen werden sehr bald gehandelt werden. Im Lostopf befinden sich neben den üblichen Verdächtigen auch neue Namen, die noch nicht in der Liga aktiv waren. Klar ist für den Nachfolger, dass die Fußstapfen groß sind. Ab wann die Führung einen neuen Coach präsentieren wird, ließ man offen.
Bericht von: Markus Altmann | Foto: Citypress