Nürnberg fügt Straubing dritte Heimpleite in Folge zu
Bayerisches Derby am Pulverturm: Die Nürnberg Ice Tigers gastieren bei den Straubing Tigers. Immer wieder ein Spektakel, wenn beide Teams aufeinander treffen, insgesamt 19 Tore fielen schon in den vorherigen 3 Partien dieser Spielzeit. Das letzte konnten die Niederbayern mit 2:5 in Nürnberg für sich entscheiden, hingegen das letzte Aufeinadertreffen in Straubing ging mit 1:4 an die Mannschaft von Mitch O’Keefe.
Nürnberg gewinnt erneut in Straubing – Evan Barratt trifft doppelt!
Straubing startet gut – Nürnberg besser
Straubing legte sofort los – Mike Connolly passierte die blaue Linie des Nürnberger Drittels und lies clever liegen für J.C Lipon, der aus eigentlich spitzer ungefährliche Position dann den Pfosten trifft. Doch auch die Gäste aus Franken hatten kurz danach ihre erste Gelegenheit, Hayden Shaw marschierte in die Offensivzone und spielte einen gefährlichen Pass vor das Tor von Florian Bugl, dort wartete als Stürmer spielende Verteidiger Constanzin Braun, doch Bugl war zu Stelle und konnte zunächst die Null halten.
Aber eben nur zunächst: Will Graber gewinnt einen Zweikampf in der neutralen Zone und überrumpelt die Mannschaft von Tom Pokel, welche gerade schon wieder auf dem Weg nach Vorne war. Durch die niederbayerische Unsortiertheit laufen Graber und DEL Topscorer Evan Barratt einen zwei auf eins Konter in Richtung Flo Bugl, mit einem präzisen Querpass findet Graber Barratt, der dann zum 0:1 Führungstreffer für die Gäste einschießt.
Und Nürnberg hatte nun Gefallen gefunden am Spiel. Owen Headrick spielt an der blauen Linie auf Hayden Shaw, der die Scheibe dann in Richtung Tigers Gehäuse beförderte, Florian Bugl musste den Versuch prallen lassen und hat dann Glück dass Cole Maier vor seinem Torraum die Scheibe knapp neben den Pfosten setzt.
Die Tigers fanden nach starker Anfangsphase nicht mehr so richtig zum eigenen Spiel, immer wieder war man gezwungen die Scheibe zum Tor bringen und auf Abpraller zu hoffen, diesen Gefallen tat ihnen Leon Hungerecker, der im Nürnberger Tor den Start bekam, jedoch nicht.
Und so kam es, wie es kommen musste – Die Ice Tigers gewannen das Anspiel rechts vor dem Tor der Straubing Tigers, Owen Headrick lief ein paar Schritte an der Bande und spielte die Scheibe halbhoch quer auf Evan Barratt, mit einer überragenden Hand-Augen-Koordinaten lenkt er die Scheibe zum 0:2 kurz vor der Pause in die Maschen der Gastgeber.
Hungerecker stoppt Straubing
Die Tigers waren also zu Beginn von Drittel Nummer zwei in der Bringschuld. Und man näherte sich dem ersten Treffer so langsam an, erneut in Person von J.C Lipon und erneut machte ihm das Gestänge einen Strich durch die Rechnung, diesmal war es der Querbalken den er klingeln ließ. Straubing versuchte es unnachgiebig – aus einem Zweikampf hinter Leon Hungerecker spielte Straubings Travis St. Dennis auf den Ex-Nürnberger Elis Hede, sein Versuch mit der Rückhand blieb aber letztendlich an Hungerecker hängen.
Das erste Überzahlspiel bekamen dann die Gäste aus Franken in der 31. Spielminute, Tim Brunnhuber musste nach einem Haken zwei Minuten auf der Strafbank verbüsen. Doch die Niederbayern ließen durch die nötige Aggressivität nichts anbrennen.
Und irgendwie war es nicht so ganz der Abend der Tigers, vorne trifft man nicht und fängt sich hinten die Tore. Wie auch in der 35. Minute: Hinter dem gegnerischen Tor gewann Roman Kechter das Spielgerät, Cole Maier übernahm und spielte vor den Kasten auf Charlie Gerad, der den Puck dann ohne viel Mühe unter die Latte bugsierte.
Eine unschöne und zugleich unnötige Szene gab es dann kurz vor der Pausensirene noch. Straubings JC Lipon fuhr hinter dem gegnerischen Tor einen überharten Check gegen den Kopf von Ice Tigers Kapitän Marcus Weber, der zunächst benommen liegen blieb, völlig zu recht erhielt er für diese Aktion ein 5 Minuten plus Spieldauer Strafe.
Mit diesem Spielstand ging es dann auch in den dritten und letzten Spielabschnitt am Pulverturm.
Kommt Straubing nochmal ran?
Nürnberg machte dass, was sie diesen Abend schon die ganze Zeit besser als Straubing machten – das Tore-Schießen. Verteidiger Hayden Shaw wirft die Scheibe einfach mal in Richtung Flo Bugl, vor dem Tor hält Thomas Heigl den Schläger Reim und fälscht ab zum 0:4.
Straubing fand trotz vieler Schüsse auf Leon Hungerecker nie so ganz den gefährlichen Platz vor dem Tor um sich selbst auf die Anzeigetafel bringen. Man war immer einen Schritt zu spät in den entscheidenden Momenten und der letzte Pass wollte auch nicht so recht gelingen. Joshua Samanski versuchte es zehn Minuten vor Schluss nochmal mit einem Abschluss auf das kurze Eck, Hungerecker war erneut mit der Fanghand auf dem Posten.
Die Mannschaft von Tom Pokel durfte dann auch noch in Überzahl ran – klappte es nun mit dem Ehrentreffer? Nein! Keiner der Niederbayern wollte so recht den Zug zum Tor suchen, es wirkte an diesem Abend alles ein wenig statisch in der Offensivzone.
Aber es sollte noch klappen: Noch 3:44 waren auf der Uhr, Neuzugang Joshua Melnick feuert auf die Stockhand von Leon Hungerecker, der prallen ließ und Mike Connolly die Scheibe auf dem Silbertablett servierte, Connolly drückte den Puck dann zum 1:4 über die Linie, dies sollte dann auch gleichzeitig der Endstand in diesem Derby sein. Oder? Nein, Straubings Adrian Klein stocherte den Puck 0,7 Sekunden vor dem Ende zum endgültigen 2:4 Endstand ein.
Nürnberg holt den zweiten Dreier in Straubing diese Saison und das völlig verdient. Über die gesamte Zeit setzte man die Tigers früh unter Druck und nutzte die Fehler des Gegners clever aus.
Alles positive bei den Ice Tigers, war negativ bei den Niederbayern. Zu wenig Druck in der Offensive waren der ausschlaggebende Grund für den zwischenzeitlichen Spielstand von 0:4.
Stimmen: folgen
Straubing Tigers – Nürnberg Ice Tigers 2:4
Tore:
0:1|5.|Evan Barratt (Will Graber, Jeremy McKenna )
0:2|18.|Evan Barratt (Owen Headrick , Will Graber)
0:3|35.|Charlie Gerard (Cole Maier , Roman Kechter)
0:4|43.|Thomas Heigl (Hayden Shaw, Roman Kechter)
1:4|57.|Mike Connolly (Joshua Melnick , Justin Scott)
2:4|60.|Adrian Klein
Zuschauer:5478
Bericht von: Luca Schindler | Foto: City-Press
Eishockey-Online Network
