Heimdebut von Don Jackson gelungen: EHC Red Bull München schlägt Fischtown Pinguins

31.Januar 2025DEL

Am 42. Spieltag kam es zum vierten Duell zwischen dem EHC Red Bull München und den Fischtown Pinguins aus Bremerhaven im SAP-Garden.

Der EHC Red Bull München war nach der Übernahme durch Don Jackson sehr erfolgreich mit drei Siegen am Stück unterwegs. Der neue alte Headcoach hauchte dem Starensemble von der Isar neue Motivation ein, was sich an Platz vier der Tabelle widerspiegelt. Die Landeshauptstädter rangieren nun punktgleich mit Mannheim und hätten nun aktuell Heimrecht in den Playoffs. Erstmals stand Don Jackson vor heimischer Kulisse hinter der Bande. Bisher gab es zwei Niederlagen und einen Sieg gegen die Nordlichter.

Die Fischtown Pinguins mussten aufgrund des technischen Malheurs in der heimischen Eisarena weiterhin auswärts antreten und dort auf Punktejagd gehen. Im SAP-Garden fühlten sich die Seestädter sehr wohl, ergatterten sie beim ersten Aufeinandertreffen dort den Zusatzpunkt nach Penaltyschießen. Bremerhaven wollte unbedingt den Anschluss an die Top nicht vier abreißen lassen und vor allem nach vier Pleiten in den vergangenen fünf Partien wieder in die Erfolgspur zurückkehren. Die Pinguins traten wegen fünf Ausfällen mit einem dezimierten Kader an, u.a. musste Jenssen als Stürmer heute ran. Miha Verlic musste heute pausieren, sodass Headcoach Alex Sulzer zu einigen Umstellungen gezwungen war.

Sulzer: „Wir mussten zuletzt erst mal die Trainingszeit organisieren und uns auf die Basics konzentrieren. Wir wollen uns auf das Eishockey fokussieren trotz der sehr traurigen Nachricht vom Tod von Tobias Eder. Ich weiß, wie Don (Jackson) Eishockey lebt und ich habe mir viel von ihm abgeschaut. Seine Gabe, auf jeden Spieler einzugehen, ist unschlagbar.“

Starkes Powerplay des EHC Red Bull München, Pinguins bleiben dran

Im SAP-Garden wurde zunächst dem kürzlich verstorbenen Tobias Eder mit einer Schweigeminute und einer Würdigung als herausragender Mensch und begnadeter Spieler gedacht. Die Fans waren in der ersten 2:20 Minuten – in Memoriam seiner letzten Trikotnummer 22 – ruhig und die gesamte Halle schwieg im Gedenken an ihn. Ein recht frühes Powerplay für die Gäste blieb weitgehend wirkungslos bis auf den Pfostentreffer von Ziga Jeglic. Kurz danach absolvierten die Hausherren ihr erstes Überzahlspiel, was Markus Eisenschmid in der 4. Spielminute erfolgreich in die Führung veredelte. Ausgerechnet im Powerplay, eine Disziplin, in der sich der Gastgeber ligaweit auf der letzten Position befand, konnte man schnell jubeln. Tobi Rieder, der bereits seit 20 Spielen auf ein Tor wartet, hatte den zweiten Münchener Treffer auf seinem Schläger, verzog jedoch. Nach dem Treffer übernahm der EHC Red Bull München das Kommando auf dem Eis, doch in der 12. Spielminute glich Rayan Bettahar souverän aus, als er komplett frei vor Goalie Mathias Niederberger eiskalt verwertete. Die Fischtown Pinguins hatten durchaus ihre Gelegenheiten, aber Münchens Keeper erwies sich wie eh und je als zuverlässiger Rückhalt. Defensiv erlaubten sich die ansonst abwehrstärksten Seestädter so manche Nachlässigkeit in der Scheibenführung, was die Hausherren jedoch nicht in Zählbares ummünzen konnten. München verbuchte zuvor durch Maxi Daubner eine Doppelchance und auch Yasin Ehliz hätte kurz vor Drittelende fast vollendet. Auf der anderen Seite vergab Alex Friesen für die Gäste.

Jeglic: „Wir hatten zu viele Turnovers im ersten Drittel, aber wir sind über das Remis bis jetzt zufrieden. Wir haben heute eine kurze Bank, aber wir kompensieren dies bisher sehr gut. Wir müssen etwas schneller nach vorne agieren und mehr auf unserem Matchplan achten.“

Harose mit zweiter Führung für EHC Red Bull München

Der EHC Red Bull München verpasste es, aus seinem Chancenplus im ersten Abschnitt mehr Kapital zu schlagen. Die Fans im weiten Rund ehrten mit ihren Gesängen des Öfteren Tobias Eder. Hausherren Keeper Mathias Niederberger ließ kaum Rebounds zu. Bremerhaven bleib trotz der nötigen Reihenumstellungen gut in der Partie und stellte die Defensive der Red Bulls vor so einige Probleme. Die Gastgeber erwiesen sich nicht mehr als spielbestimmend, wobei der Spielfluss im Allgemeinen etwas verlorenging mit Mittelabschnitt. Ebenfalls waren Großchancen Mangelware. Die Partie wurde nickliger und physischer, doch das Schiedsrichtergespann hatte eine lange Leine und ließ viel laufen. Nun stand das zweite Überzahlspiel für München an gegen die ligaweit beste Unterzahlmannschaft. Chris DeSousa visierte die Latte an und die Hausherren zogen ein sehr ansehnliches Powerplay auf. Max Görtz scheiterte im Solo am aufmerksamen Mathias Niederberger. Knapp zwei Minuten vor dem Drittelende durfte München zum zweiten Mal am heutigen Abend jubeln, als Taro Hiroses Schuss unhaltbar abgefälscht wurde. Die Führung war mehr als verdient für die Bayern. Der EHC Red Bull München bat darum, keine Interviews in den Drittelpausen zu realisieren.

Special Teams des EHC Red Bull München bärenstark

Statistisch betrachtet hatte Bremerhaven mehr Puck Kontrolle. Nachdem bereits das erste Heimspiel von München gegen den heutigen Gegner denkbar knapp ausging, war im Schlussabschnitt für genug Spannung gesorgt. Max Görtz setzte das erste Ausrufezeichen mit seinem Durchmarsch. Der Abwehrverbund der Hausherren hatte sich nach der Übernahme durch Don Jackson sukzessive stabilisiert, was im heutigen Abendduell klar zum Ausdruck kam. Der EHC Red Bull München ließ den zielstrebigen Spielaufbau etwas schleifen und so kamen die Fischtown Pinguins zu ihrem nächsten Powerplay, was jedoch erfolglos blieb. Auf der anderen heimischen Seite markierte Chris DeSousa die zwei Tore Führung für München. Für den Torschützen war es sein 22. DEL Tor. Die Fischtown Pinguins konnten auch ihr nächstes Überzahlspiel nicht nutzen und so verronnen die Minuten zugunsten der Hausherren, die in Mathias Niederberger einen tollen Rückhalt hatten, auch wenn der Keeper mal das Glück des Tüchtigen hatte, als die Scheibe vor der Torlinie trudelte. Headcoach Alex Sulzer ging gute zwei Minuten vor der Schlusssirene All in und zog seinen Goalie zugunsten eines sechsten Feldspielers. Nach einer Strafe wegen Spielverzögerung spielte Bremerhaven 78 Sekunden vor dem Ende mit zwei Mann mehr auf dem Eis. Goalie Mathias Niederberger bewahrte seine Farben vor dem Anschlusstreffer dank einer grandiosen Rettungstat.

Stimmen zum Schluss:

Bettahar: “Die Special Teams waren heute ein Faktor. München hat es sehr gut gemacht und seine Chancen gut genutzt. Wir sind auf alles gewappnet mit den aktuellen Umständen. Wir freuen uns bald wieder in unserer Arena trainieren zu können.

EHC Red Bull München – Fischtown Pinguins Bremerhaven 3:1 (1:1|1:0|1:0)

Tore:

1:0 |04.| Markus Eisenschmid (Kastner, Butcher) PP1
1:1 |12.| Rayan Bettahar
2:1 |29.| Taro Hirose (Ehliz)
3:1 |50.| Chris DeSousa (Hirose, Blum) PP1

Haupt-Schiedsrichter: Gofman (RUS) / Rohatsch (GER)

Zuschauer: 10.796 (ausverkauft)

Bericht von: Hermann Graßl | Foto: City-Press

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