Don Jacksons Comeback gegen Berlin mit Sieg nach Shootout geglückt
Am 39. Spieltag der PENNY DEL trafen in der Uber Arena die heimischen Eisbären Berlin auf den EHC Red Bull München.
Bei den Eisbären Berlin wechselten sich zuletzt in schöner Regelmäßigkeit Sieg und Niederlage ab. Anstelle vom etatmäßigen Goalie Jake Hildebrand stand Jonas Stettmer gegen die Oberbayern im Gehäuse.Headcoach Serge Aubin nahm einige Veränderungen in den jeweiligen Formationen vor.
Paukenschlag in München: Interimscoach Max Kaltenhauser bat aus persönlichen Gründen um Freistellung und die langjährige Ikone und Meistermacher Don Jackson übernimmt bis zum Saisonende das Zepter hinter der Bande. Der langzeitverletzte Ben Smith agierte weiterhin als Stütze des Trainerstabs. Rang fünf in der aktuellen Tabelle wird Münchens Anspruch in keiner Weise gerecht und man wollte den Anschluss an die Top vier nicht verlieren. Hierzu musste ein Sieg in der Bundeshauptstadt her, ausgerechnet an seiner früheren Wirkungsstätte, was der Partie eine besondere Brisanz verlieh! Hinzu kam als zusätzliches Sahnehäubchen die Ehrung von Don Jackson, dessen Name samt seinen legendären Erfolgen für die Eisbären an diesem historischen Abend unter das Hallendach der Uber Arena platziert wurde.
Jackson: „Es ist sehr aufregend, ich bin nervös und wir werden dies hier genießen. Ich war sofort bereit für die Rückkehr, ich habe tolle Unterstützung neben mir. Wir wollen das Niveau im Team optimieren. Ich stand mit Max (Kaltenhauser) in Kontakt, er ist ein toller Mensch. Es gibt ein paar Aspekte, die ich verbessern will. Es gibt nur ein Ziel für München, das ist ganz klar die Meisterschaft. Ben Smith wird wieder die Timeouts managen.“
Tiffels mit Führung für Eisbären Berlin
Beide Teams konnten aus den letzten fünf Partien nur zwei Siege verbuchen und bisher gab es jeweils einen Auswärtserfolg für beide Kontrahenten. Würde München dank der Extra Motivation durch den bisherigen „Head of Coaching Development“ erneut jubelnd die Heimreise antreten können? Nach einer sehr emotional gefärbten Ehrung mit dem Aufziehen des Banners in der Arena fand der offizielle Puck Einwurf verständlicherweise etwas verspätet statt.
Yasin Ehliz kehrte beim EHC Red Bull München ins Line Up zurück und Markus Eisenschmid feierte heute Geburtstag. Abtasten fand nicht wirklich statt, beide Teams legten gleich den Vorwärtsgang ein. Die Zuschauer verhielten sich anfangs noch recht verhalten mit ihrer Anfeuerung, es war ungewöhnlich ruhig in der Halle. Die Eisbären Berlin kassierten die erste Strafe und München bekam die Gelegenheit, seine bescheidene Powerplay Quote zu verbessern. Die Gäste agierten sehr nervös und leisteten sich viele leichte Fehler. Die Eisbären verbuchten die besseren Chancen und Mathias Niederberger musste hellwach sein.
Laut Maxi Kastner lautete die primäre Devise von Don Jackson, rausgehen, einfach spielen und mit Selbstbewusstsein auftreten. Auch Berlin konnte aus seiner ersten Überzahl kein Kapital schlagen. Nichtsdestotrotz gingen die Hausherren in der 19. Spielminute durch Freddy Tiffels verdient in Führung.
Müller: „Wir haben es bisher ganz gut gemacht, es war sehr ausgeglichen bislang, es gab noch nicht so viele Chancen. Es ist für Don Jackson eine große Ehre. Er gehört zu Recht da nach oben. Wir müssen die Zweikämpfe gewinnen und mehr Zug zum Tor entwickeln. “
Daubner sorgt für Remis für EHC Red Bull München
Das erste Drittel bestimmten laut Torschussstatistik ganz klar die Gastgeber aus Berlin. Der EHC Red Bull München musste das Fehlen eines Tobias Rieder und auch eines Trevor Parkes verkraften und kompensieren. Die Gäste von der Isar setzten das erste Ausrufezeichen gleich zu Beginn des Mittelabschnitts und kamen schnell zu einem weiteren Powerplay, was jedoch erfolglos blieb. Eisbären Keeper Jonas Stettmer demonstrierte sein Können in brenzligen Situationen.
Die Partie wurde offener, intensiver und schneller geführt und auch Berlin kam zu guten Chancen. Es wurde von beiden Seiten hart an den Banden gearbeitet und viel Wert auf das Back Checking im Rückwärtsgang gelegt. Trotz eines solide geführten zweiten Powerplays von den Eisbären Berlin konnte München kurz vor Ablauf der Strafe gegen Hager einen Shorthander in Person von Maxi Daubner in der 37. Spielminute markieren. Die Eisbären Berlin verzeichneten gute Möglichkeiten und kassierten dennoch den Ausgleich. Beide Teams agierten in taktischer Hinsicht vorbildlich.
Abeltshauser: „Kein schlechtes Ergebnis mit einem Remis in die Drittelpause zu gehen, das gibt ein gutes Gefühl, gerade hier in Berlin. Don ist kein Mann der vielen Worte, seine Aura spricht für sich. Wir wollen zurück zu unseren alten Strukturen finden, von Drittel zu Drittel besser spielen.“
Ehliz dreht Partie für EHC Red Bull München, Ronning gleicht aus – Shootout entscheidet
Den Schlussabschnitt begannen die Eisbären Berlin noch mit fast zwei Minuten in Überzahl: Ty Ronning verzog in aussichtsreicher Position und war mächtig sauer auf sich. Die Eisbären bewegten die Scheibe zwar sehr kombinationssicher, doch die Box der bayerischen Gäste stand kompakt.
Yasin Ehliz drehte dann die Partie komplett, als er in der 43. Spielminute Keeper Jonas Stettmer clever umkurvte und einnetzte. München zeigte bislang ein sehr gutes Stellungsspiel und setzte auf seine gefährlichen Konter. Die Eisbären Berlin versäumten es im Mitteldrittel, ihre Führung auszubauen und rannten nun einem Rückstand hinterher. Ty Ronning konnte dann aber doch in der 49. Spielminute über sein 23. Saisontor jubeln, als er dank des genialen Zuspiels von Leo Pföderl vollendete. Keeper Jonas Stettmer glänzte gegen Nico Krämmer hervorragend und vermied Schlimmeres. Kurz danach fuhr Maxi Daubner allein auf den Eisbären Goalie zu und verzog knapp.
In diesen Momenten stimmte die Zuordnung in der Hausherren Defensive überhaupt nicht. Zu allem Ungemach musste nun Jonas Müller in die Kühlbox: der EHC Red Bull München zog ein sehr gutes Überzahlspiel auf, doch die Gastgeber wehrten sich erfolgreich und konnten sich auf ihren jungen Goalie verlassen, dem dann der Pfosten zu Hilfe kam. Die letzten beiden Minuten brachen an: wem gelang der Lucky Punch?
Es ging in die Verlängerung im beliebten drei gegen drei Modus: die Eisbären waren lange im Scheibenbesitz, doch München verteidigte leidenschaftlich und blockte viele Schüsse. Hirose hatte den Siegtreffer auf seinem Schläger, doch zielte zu genau, denn die Latte hatte was dagegen und das Penalty Schießen musste den finalen Sieger ermitteln: Liam Kirk verzog, Chris DeSousa traf, Ty Ronning scheiterte, Veit Oswald vergab, Leo Pföderl musste treffen, doch Niederberger parierte. Somit nahm Don Jackson in seinem ersten Match zwei Zähler aus Berlin mit an die Isar. Chris DeSousa avancierte zum Matchwinner.
Stimmen zum Schluss:
Jackson: “Mit zunehmender Spieldauer wurde es immer besser. Wir sind glücklich über den Sieg am Ende. Wir haben gute Coaches. Während des Spiels blickte ich gar nicht hinauf zu meinem Banner. ”
Aubin: „Wir begannen gut im ersten Drittel, im zweiten Drittel war unser Puck Management nicht so optimal, aber wir kämpften uns zurück. Wir hatten heute viele junge Spieler im Kader. Es ist immer eng gegen München. Leo ist ein sehr cleverer Spieler. ”
Eisbären Berlin – EHC Red Bull München 2:3 n.P. (1:0|0:1|1:1|0:0|0:1)
Tore:
1:0 |19.| Freddy Tiffels (Noebels, Panocha)
1:1 |37.| Maxi Daubner (Krämmer) SH1
1:2 |43.| Yasin Ehliz (Hirose, DeSousa)
2:2 |48.| Ty Ronning (Pföderl, Veilleux)
2:3 |65.| Chris DeSousa PEN
Zuschauer: 14.022
Schiedsrichter: Gofman (RUS) / Kohlmüller (GER)
Bericht von: Hermann Graßl | Foto: City-Press