Nürnberg gewinnt Sechspunkte-Duell mit den Grizzlys
Ein Duell mit viel Bedeutung und Brisanz stand am 37. Spieltag für die Nürnberg Ice Tigers und die Grizzlys Wolfsburg vor der Tür.
Wieso dieses Spiel so viel Bedeutung hat? Ganz einfach – Die tabellarische Situation macht es klar, die Gäste aus Wolfsburg verwalten ihr Punktekonto im Moment auf Platz acht mit 51 Punkten, drei Punkte dahinter auf Platz zehn stehen die Gastgeber aus Nürnberg. Mit einem Sieg im Frankenland könnten sich die Mannen aus der Autostadt ein wenig Luft zum atmen verschaffen, hingegen Nürnberg kann logischerweise mit einem Dreier gleichziehen und den Kampf um die oberen Plätze der Tabelle wieder ordentlich spannend machen.
,,Alle Mannschaften wissen das es nun in die heiße Phase geht und jetzt hat jedes Hauptrundenspiel Playoff-Charakter” so kürzlich Nürnbergs Constantin Braun.
Spannung pur garantiert also in der ARENA Nürnberger Versicherung.
Nürnberg zieht mit Wolfsburg gleich – Leon Hungerecker ohne Gegentor!
Nürnberg gibt den Ton an
Die Ice Tigers starteten stark in die Partie und setzten die Grizzlys gleich enorm unter Druck und das sollte auch sofort Früchte tragen – Josef Eham spielt die Scheibe tief ins Wolfsburger Drittel, pfeilschnell gewinnt Roman Kechter das Rennen um die Scheibe hinter dem Tor und kann relativ unbeschwert einen Pass vor das Tor von Hannibal Weitzmann spielen, auf diesen Pass wartete Youngster Thomas Heigl sehnsüchtig und dieser musste die Scheibe nur noch über die Schulter des Wolfsburger Goalies zum 1:0 ins Netz drücken.
Alles andere als ein Start nach Maß für die Autostädter, man schaltete sich jedoch nach dem frühen Gegentreffer auch ins Offensivspiel ein, Wolfsburgs Luis Schinko kommt gefährlich von der linken Seite zum Schuss kann jedoch Leon Hungerecker mit seinem zentralen Schuss nicht in Verlegenheit bringen.
Danach traten aber wieder die Franken in Erscheinung und na klar, in Überzahl: Evan Barratt trägt das Spielgerät ins gegnerische Drittel und lässt liegen für Jeremy McKenna, der dann wieder rum den freistehenden Cole Maier sieht, nach 3 schnellen Schritten sucht dieser den Schnellen Schuss und trifft, erneut über die Schulter, zum 2:0 Überzahltreffer in der neunten Spielminute.
Wie kam Wolfsburg nun Zurück? Beinahe mit dem Anschlusstreffer, aber eben nur beinahe. Wieder war es Luis Schinko der die kurze Ecke von Leon Hungerecker testet, zunächst scheitert aber frech von hinter der Torlinie versucht den Rücken des Nürnberger-Keepers anzuschießen, knapp vor der Torlinie kann Cody Haiskanen seine Mannschaft vor dem Einschlag bewahren. Noch Konnte Leon Hungerecker also mit den Ice Tigers die Null halten bis zur ersten Pausensirene.
Wolfsburg drückt, trifft aber nicht
Es entwickelte sich ein kleines Privatduell: Luis Schinko gegen Leon Hungerecker – Wolfsburgs-Stürmer kommt erneut aus dem hohen Slot zum Abschluss und zieht nur haarscharf am linken Pfosten vorbei. Kurz danach gleich die nächste Gelegenheit für die Grizzlys, Leon Hungerecker kommt weit aus dem Tor um die Scheibe aus der Gefahrenzone zu bringen, sein Klärungsversuch bleibt an Darren Archibald hängen, der es dann aus spitzem Winkel versucht, jedoch aus zu spitzem Winkel und ihm damit der Jubel verwehrt bleibt.
Wolfsburg hatte das Momentum nun völlig in eigener Hand: Der zum Verteidiger umgeschulte Fabio Pfohl verschafft sich auf der rechten Seite Platz und probiert es mit einem Schuss auf die kurze Ecke, Leon Hungerecker hatte er bereits überwunden, das Lattenkreuz hatte aber etwas gegen den ersten Wolfsburger Treffer.
Nürnberg trat nur in wenigen Aktionen in diesem Drittel offensiv auf und nun auch das erste Mal in Unterzahl, die große Chance also für Wolfsburg sich auf die Anzeigetafel zu bringen. Und es gab auch die Riesenmöglichkeit, der gebürtige Nürnberger Gerrit Fauser legt vor dem Tor quer auf, na klar wen sonst, Luis Schinko, der den Puck nur noch über die Linie drücken muss, jedoch kläglich scheitert und das leere Tor verfehlt. So ging es ohne weitere Treffer in den letzten Spielabschnitt.
Nürnberg macht den Deckel drauf
Im letzten Drittel sicherten sich die Franken den besseren Start – Aus der Drehung spielt Eugen Alanov blind vor das Tor und findet Charlie Gerard, sein Schussversuch bleibt aber nach starker Parade an Hannibal Weitzmann hängen, der seine Mannschaft im Spiel halten kann.
Wolfsburg auf der Suche nach dem ersten Treffer, ungefähr so kann man das Spiel der Grizzlys beschreiben. Andy Miele spielt einen gefährlich Pass vor das Nürnberger Gehäuse auf Verteidiger John Ramage, doch auch sein Abschluss bleibt am bisher makellosen Leon Hungerecker hängen. In der nächsten Sequenz führen zwei Spieler wieder ihr Privatduell fort – Luis Schinko kommt mit viel Tempo in die Zone vor Leon Hungerecker, im langen Eck versucht es der Grizzly-Stürmer das Spielgerät zum längst überfälligen Anschluss über die Linie zu bugsieren, der Goalie der Ice Tigers machte sich ganz lang und bleibt stabil mit dem Schoner auf dem Eis und kann immer noch seinen möglichen Shotout am Leben halten.
Vier Minuten vor Schluss ging Wolfsburg ,,All-In”, leeres Tor und der Wille den Bann zu brechen. Aber es kam so wie es kommen musste, Nürnberg macht 2:45 vor Schluss den Deckel drauf. Will Graber erobert die Scheibe in der Ecke des gegnerischen Drittels und spielt uneigennützig auf Top-Scorer Evan Barratt, locker netzt dieser zur 3:0 Vorentscheidung ein. Damit aber nicht genug, es sollte nochmal ein echtes Highlight-Tor geben im folgenden Nürnberger Powerplay: Jeremy McKenna bekommt den Puck von Sturmpartner Ryan Stoa vorgelegt und lässt seinen Gegenspieler mit einer Bewegung aus dem Lehrbuch aussteigen und feuert den Puck zum 4:0 Endstand in die kurze Ecke.
Nürnberg kann nach einem überzeugenden offensiven wie defensiven starken Sieg mit dem Gegner aus Wolfsburg gleichziehen. Entscheidend war, wie schon gegen Mannheim, die gnadenlose Effizienz der Franken, wenn man die Chance hatte zu treffen traf man in 90% der Fälle. Wolfsburg hingegen machte sich das Leben selbst schwer und hatte genug Gelegenheiten um selbst das Spielgeschehen in die eigene Hand zu nehmen, wäre da nicht immer dieser Leon Hungerecker zwischen den Pfosten der Ice Tigers gewesen. Mit vielen überragenden Paraden sichert er seiner Mannschaft wichtige drei Punkte im Kampf um die Playoffs.
Die Gäste müssen am Sonntag Zuhause gegen die Augsburger Panther ran, Nürnberg darf zur schweren Auswärtsaufgabe nach Ingolstadt zum Spitzenreiter reisen.
Stimmen:
Mitch O´Keefe(Nürnberg): folgen
Mike Stewart (Wolfsburg): folgen
Nürnberg Ice Tigers – Grizzlys Wolfsburg 4:0
Tore:
1:0|4.|Thomas Heigl (Roman Kechter, Josef Eham)
2:0|9.|Cole Maier (Jeremy McKenna, Evan Barratt)
3:0 (E.N)|58.|Evan Barratt (Will Graber , Samuel Dove-McFalls)
4:0|59.|Jeremy McKenna (Ryan Stoa, Cole Maier)
Zuschauer:6683
Bericht von: Luca Schindler | Foto: Birgit Eiblmaier