Adler-Durststrecke hält auch in Nürnberg an

12.Januar 2025DEL

Mini-Krisenduell in der ARENA Nürnberger Versicherung zwischen den Nürnberg Ice Tigers und den Adlern aus Mannheim, beide Teams gehen in dieses Duell mit einer kleinen, überschaubaren Durststrecke, die Gäste mit fünf Niederlagen und die Franken mit drei Spielen in Folge ohne Sieg.

Die Adler verloren am Freitag in einem eigentlich guten Spiel 3:9 gegen die Eisbären Berlin, Nürnberg führte schon 0:2 in Iserlohn am Freitag und verlor dennoch mit 6:2 am Ende bei den Iserlohn Roosters.

Für beide geht es heute um viel, vor allem aber darum den Anschluss nicht zu verlieren in der Tabelle. Hart und schnell ist die Partie eh und je, stellt sich nur noch die Frage wer die wichtigen Punkte mitnehmen wird.

Adler mit der sechsten Niederlage in Folge – Leon Hungerecker mit wichtigen Saves!

Mannheim braucht nicht lange

Die Adler starten sehr druckvoll und belohnen sich nach knapp einer Minute gleich mit dem ersten Treffer, Leon Gawanke kommt nach gewonnen Anspiel an die Scheibe und nimmt sich von der blauen Linie ein Herz, wuchtig und genau schlägt die Scheibe in der langen Ecke hinter Nürnbergs Leon Hungerecker zum 0:1 ein.
So richtig fand die Mannschaft von Mitch O´Keefe das Gaspedal noch nicht, ganze fünf Minute dauerte es ehe man das erste Mal am heutigen Abend den Schuss zum Tor brachte.

Doch dieser Torschuss war so ein wenig der Initialzünder für die Gastgeber, denn ab diesem Zeitpunkt spielte man ein völlig offenes Spiel und durfte nach zehn Minuten auch in Überzahl ran und kurze Zeit später auch gleich in doppelter Überzahl weil Lukas Kälble Nürnbergs Jeremy McKenna mit einem hohen Stock im Gesicht erwischte. Doch genau wie die folgende Überzahl der Adler Mannheim blieben diese Gelegenheiten ohne große Gefahr beider Teams erstmal nur eine Randnotitz.

Es war ein eher offener aber träger Schlagabtausch beider Mannschaften bis zur Pausensirene mit Vorteilen für die Gäste aus der Kurpfalz.

Nürnberg dreht die Partie

Das zwei zu null für die Adler lag zu Beginn des zweiten Spielabschnitts gewaltig in der Luft, nach Rückhandschuss von Jordan Schwarz kommt Zac Leslie vor Leon Hungerecker zum Abschluss, Nürnbergs Schlussmann kann jedoch mit einer Mega-Parade die Ice Tigers vor dem Einschlag bewahren.

In die Mannheimer Druckphase hinein dann der Ausgleichstreffer von Ice-Tigers Top-Scorer Evan Barratt: Die Adler gewinnen das Bully in der eigenen Zone verlieren jedoch die Scheibe kurz darauf, Will Graber hat dann das Auge für den freistehenden Barratt, der direkt abzieht und die Scheibe zum glücklichen 1:1 in die Maschen hinter Arno Tiefensee knallt.

Die Mannheimer versuchten es dann immer wieder mit kurzen Steckpässen wie auch in der nächsten Aktion, Jyrki Jokipakka spielt einen Lupfpass auf Markus Hännikainen, mit einem harten Schuss aus dem Handgelenk versucht er sein Glück, scheitert aber letztendlich an der Fanghand von Leon Hungerecker.

Auch Nürnberg fand in dieser Phase wieder ein wenig den Zug zum Tor: Torschütze Evan Barratt spielt einen scharfen Pass hinter die Mannheimer-Abwehrreihen, fast frei vor dem Tor kommt Jeremy McKenna zum Abschluss, sein Schuss ist jedoch zu Zentral auf die Brust von Arno Tiefensee geschossen und dadurch entschärft. Die harte Arbeit in der offensive sollte sich aber kurze Zeit später auszahlen – Ice Tigers Stürmer Samuel Dove McFalls umkurvt das Mannheimer Tor und spielt einen Rückhandpass auf Eugen Alanov, der dann nur noch den Schläger reinhalten muss und den Puck über die Linie bugsieren muss – Spiel gedreht.

Effizienz schlägt Quantität

Und Nürnberg startet gleich furios und auch etwas glücklich in das letzte Drittel: Evan Baratt fängt einen misslungenen Pass der Adler-Offensive ab und schickt Jeremy McKenna auf die Reise, nach ein paar schnellen Schritten zieht er flach auf die Schoner von Arno Tiefensee ab, die Scheibe rutscht durch und trudelt glücklich über die Linie zu ersten zwei Tore Führung in diesem Spiel für die Lebkuchenstädter.

Es wurde auch danach nicht leichter für die Kurpfälzer, Jordan Schwarz stieß mit Goalie Leon Hungerecker zusammen und musste somit für zwei Minuten von Außen zu sehen. Die Adler standen aber auch in dieser Unterzahl-Situation sehr kompakt und konnte dieses Nürnberger Powerplay ohne weiteren Gegentreffer überstehen. Gilmour Michalis

Wie kamen die Adler nun zurück ins Spielgeschehen? John Gilmour versucht es mit einem harten Pass vor das Tor auf Marc Michalis, der die Kelle reinhält jedoch am stark aufgelegten Leon Hungerecker scheitert.

Vorne nutzen die Adler ihre Gelegenheiten nicht ausreichend und kassieren die Tore im Gegenzug hinten – Charlie Gerard erobert die Scheibe von Adler Verteidiger Jyrki Jokipakka und spielt auf Ryan Stoa, der sieht den mitgelaufenen Cole Maier, zuletzt genannter zieht dann per Schlagschuss ab und trifft zum 4:1 in die kurze Ecke.
So sollte dann auch nach 60 Minuten der Endstand lauten.

Die Adler Mannheim waren über weite Strecken des Spiels die dominierende Mannschaft, vor allem im zweiten Drittel hätte man das Ergebnis deutlich in die Höhe schrauben müssen, jedoch ging man mit einem 2:1 Rückstand in das letzte Drittel. Ungewohnt wirkten die Kurpfälzer sehr fahrlässig mit der eigenen Chancenverwertung.
Die Ice Tigers hingegen waren sehr effizient mit den eigenen Mitteln und holten sich so auch verdient die drei Punkte und springen somit wieder auf Platz zehn in der Tabelle.

Für die Gäste aus Mannheim geht es bereits am Dienstag zuhause gegen die Düsseldorfer EG weiter, Nürnberg spielt erst am Freitag wieder, Zuhause gegen die Grizzlys Wolfsburg.

Stimmen:

Dallas Eakins (Mannheim): Nürnberg hat heute sehr strukturiert und geduldig gespielt. Wenn es regnet, schüttet es. Wir haben insgesamt ein sehr solides Spiel gemacht. Am Ende des zweiten Drittels haben wir einen kleinen Fehler gemacht, der direkt bestraft wurde. Im letzten Drittel waren es zwei individuelle Fehler. Das sind frustrierende Spiele. Es wäre mir lieber gewesen, wir hätten schlecht gespielt und verloren.

Mitch O’Keefe (Nürnberg): Nach dem Spiel am Freitag wollten wir gut antworten. Im ersten Drittel war Mannheim besser, das erste Tor hätte Leon gerne wieder zurück. Das hat unserer Bank ein wenig die Energie geraubt. Unser aggressives Spiel ist im zweiten Drittel endlich zurückgekommen, mit einem Block von Thomas Heigl haben wir die Energie gefunden. Es war gut für das Selbstvertrauen, nach drei Niederlagen wieder ein Spiel zu gewinnen.

Nürnberg Ice Tigers – Adler Mannhem 4:1

Tore:
0:1|2.|Leon Gawanke (Kristian Reichel, Luke Esposito)
1:1|26.|Evan Barratt (Will Graber, Jeremy McKenna)
2:1|39.|Eugen Alanov (Samuel Dove-McFalls)
3:1|42.|Jeremy McKenna (Evan Barratt, Cody Haiskanen)
4:1|49.|Cole Maier (Ryan Stoa, Charlie Gerard)

Zuschauer:5830

 

Bericht von: Luca Schindler | Foto: Birgit Eiblmaier

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