Fischtown Pinguins Bremerhaven entscheiden das Nord-Süd-Duell gegen München knapp für sich

10.Januar 2025DEL

Am 35. Spieltag kam es zum Duell zwischen dem EHC Red Bull München und den Fischtown Pinguins aus Bremerhaven im SAP Garden.

Der EHC Red Bull München wollte gegen die Seestädter drei wertvolle Punkte einfahren, um am Tabellentrio weiter dranzubleiben. Maximilian Kastner wurde vor dem Spiel besonders beehrt, weil er mit 514 DEL-Einsätzen den internen Clubrekord eingestellt hatte.

Die Fischtown Pinguins konnten in diesem Match nicht auf Jenssen und Appendino setzen, dafür kam ihr defensiver Neuzugang Ludwig Byström erstmals zum Einsatz; er nahm genau die Position vom gesperrten Maxi Rausch ein. Bremerhaven reiste dank eines Sonderzuges mit 1.100 Fans an und wollte den Anschluss an den Tabellenzweiten aus Ingolstadt nicht abreißen lassen.

Spitzenduell zweier disziplinierter Teams

Im ausverkauften SAP-Garden war alles angerichtet für ein spannendes Spitzenspiel dieser beiden Kontrahenten auf Rang drei und vier. Die Gäste aus dem hohen Norden verbuchten die erste gute Gelegenheit. Nico Krämmer verzeichnete kurz danach eine gute Abschlussmöglichkeit für die Hausherren, die von Anfang an sehr zielstrebig auftraten. Beide Teams waren darauf bedacht, ihre eigene Zone gut zu verteidigen und dem Gegner wenig Raum zu überlassen. Defender Les Lancaster hatte dann den Führungstreffer auf seinem Schläger und auch Jonathan Blum hätte beinahe eingenetzt.

Der EHC Red Bull München übte zwar mehr Druck aus, doch Phillip Bruggisser packte seinen bärenstarken Distanzschuss aus, um Simon Wolf im Gehäuse der Münchener zu prüfen. Jan Urbas sorgte dann auch für eine Parade des jungen Hausherren Keepers. Bremerhaven demonstrierte bisher eindrucksvoll, dass es die bei weitem beste Abwehr der Liga hat, auch wenn München ein Chancenplus aufweisen konnte. Der Pinguin Dominic Uher scheiterte allein vor Simon Wolf, was die bislang beste Möglichkeit für die Gäste war, welche in der letzten Spielminute des ersten Drittels nochmals gefährlich vor dem Münchener Kasten auftauchten.

Byström: „Es ist toll, wieder in der DEL zu sein. Es ging sehr schnell mit der Verpflichtung, als ich von der Organisation von Bremerhaven kontaktiert wurde. Bisher ist das Spiel sehr von Disziplin geprägt.“

Jan Urbas verzückt die mitgereisten Fans der Fischtown Pinguins Bremerhaven

Die Ausgeglichenheit zeigte sich insbesonders bei den Torschüssen, bei denen der Gastgeber mit 9 zu 8 nur hauchdünn vorne lag. Die Fischtown Pinguins starteten sehr beherzt in den Mittelabschnitt und sorgten für viel Unruhe vor Goalie Simon Wolf, der dann mit einem großartigen Save gegen Miha Verlic rettete. Die Hausherren konnten sich auf ihren Goalie verlassen, der die Null hielt. Es wurde über die gesamte Partie um jeden Zentimeter auf dem Eis gerungen. Trotz der hohen Physis war die Begegnung sehr fair geführt seitens beider Mannschaften. Dann stand der Pfosten der Münchener Führung im Weg, als Chris DeSousa schon jubeln wollte. Die Schlagzahl wurde bei beiden Teams stetig erhöht und hochkarätige Chancen wurden im Minutentakt kreiert. Es gab sehr wenige Unterbrechungen und die Zuschauer kamen voll auf ihre Kosten, obwohl noch keine Treffer auf dem Würfel auftauchten.

Dies änderte sich dann in der 34. Spielminute, als Jan Urbas gedankenschnell die Scheibe zur Gästeführung versenkte. Ein Tor hatte sich schon angedeutet nach dem chancenträchtigen Auftakt beider Teams im zweiten Drittel. Der EHC Red Bull München war erpicht, schnell den Ausgleich zu erzwingen, fand aber immer wieder in Maxi Franzreb seinen Meister. Unfassbar, als in der letzten Spielminute der Puck wie am Schnürchen der Münchener lief, aber die geniale Stafette nicht mit dem Treffer gekrönt wurde. Mathew Abt verhinderte mit seinem Schläger Schlimmeres.

Bittner: „Ein sehr gutes Spiel von beiden Mannschaften, es hätte schon der eine oder andere Schuss reingehen können. So wie wir gespielt haben, müssen wir weiter agieren. Wir haben noch 20 Minuten dafür Zeit.“

Hirose gleicht spät aus für EHC Red Bull München

Früh im Schlussabschnitt musste Ross Mauerman in die Kühlbox, es war die erste Strafe im gesamten Match. Bremerhaven wies das beste Unterzahlspiel in der Liga auf mit nur acht Gegentreffern. Dieses starke Penalty Killing erwies sich auch jetzt famos. Kaum von der Sünderbank zurück marschierte Mauerman selbst in Richtung Simon Wolf. Anders Grönlund hätte dann eigentlich den zweiten Gästetreffer markieren müssen, doch er blieb glücklos. Ebenso hatten auch die Hausherren kein Fortune, als Chris DeSousa erneut das Gestänge anvisierte. Dann befand sich München wieder im Powerplay: die Stürmer des EHC Red Bull München verzweifelten schier am Abwehrbollwerk der Pinguins. Die Gäste blockten leidenschaftlich alles, was auf Maxi Franzreb zukam und hielten sich weiter schadlos. Defensiv schien Bremerhaven unüberwindbar zu sein, schon die gesamte Saison boten die Jungs um Headcoach Alexander Sulzer eine bärenstarke Performance.

Endlich war es soweit, denn Taro Hirose brach in der 54. Spielminute den Bann und gab den Fans Grund zum Jubeln. Im letzten Drittel war der EHC Red Bull München klar tonangebend und gegen Ende der Partie war der Youngster wieder gefordert, als Bremerhaven den Druck erhöhte und beinahe den Lucky Punch setzte. Die Fischtown Pinguins waren schon in Feierlaune, doch das Videostudium musste angefordert werden: die Scheibe war nicht mit vollem Umfang hinter der Torlinie und demzufolge ging es in die Overtime. Der 20-jährige Simon Wolf rettete seine Farben in die Verlängerung dank seiner grandiosen Monsterparade kurz vor der regulären Schlusssirene. In der Verlängerung ging es auch hoch her, wobei die Gäste mehr Scheibenbesitz verbuchten. Das Penalty Schießen musste die Entscheidung bringen: Veit Oswald scheiterte, Ziga Jeglic traf wie Andy Eder das Gestänge, Wolf parierte auch gegen Jan Urbas, Filip Varejcka mit viel Pech, Cedric Schiemenz sorgte für das Game Winning Goal.

Stimmen zum Schluss:

Kastner: “Es ist eine große Ehre, so viele Spiele für den Verein zu machen. Ich bin stolz auf die erreichte Summe. Wir mussten über 60 Minuten sehr konzentriert spielen, wir waren die bessere Mannschaft. Wir hätten uns dafür belohnen müssen. Wir sind mit dem Punkt zufrieden. Wir hatten genügend Chancen.

Schiemenz: „Mit dem gleichen Move hatte ich schon mal getroffen und deshalb wählte ich ihn. München machte ein super Spiel, wir waren solide, es macht viel Spaß mit den Jungs zu spielen. Im letzten Drittel waren wir zu passiv, standen aber kompakt hinten drin. Es ist eine schöne Halle, heute fühlte es sich wie ein Heimspiel an.

EHC Red Bull München – Fischtown Pinguins Bremerhaven 1:2 n.P. (0:0|0:1|1:0|0:0|0:1)

Tore:

0:1 |34.| Jan Urbas (Jeglic, Bruggisser)
1:1 |54.| Taro Hirose (Blum, Rieder)
1:2 |65.| Cedric Schiemenz PEN

Haupt-Schiedsrichter: Iwert / Schrader

Zuschauer: 10.796 (ausverkauft)

Bericht von: Hermann Graßl | Foto: City-Press

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