Winter Game 2025: Löwen Frankfurt klarer Outdoor Derby Sieger gegen Adler Mannheim

4.Januar 2025DEL

Der 27. Spieltag wurde mit dem Winter Game zwischen den Löwen Frankfurt und den Adlern Mannheim abgeschlossen.

Im Fußballstadion Deutsche Bank Park zu Frankfurt wurde das diesjährige Outdoor und Winter Game vor einer bemerkenswerten Kulisse ausgetragen. Die Löwen Frankfurt verbuchten in den vergangenen fünf Partien drei Siege, während die Adler Mannheim in den letzten beiden Spiel punktlos blieben. Tabellarisch wollten die Löwen zu den Pre-Playoff Rängen aufschließen und die Adler wollten sich unter den Top drei der Liga festsetzen.

Das Spektakel, das im Rahmen der PENNY DEL alle zwei Jahre stattfindet, begann bereits mit etlichen Stunden Vorlauf: es gab Music Acts, ein Spiel des Nachwuchses und Eis-Fußball zweier Allstar  Promi Teams. Die Adler Mannheim durften bereits das dritte Mal bei einem Winter Game mitwirken. Die Löwen Frankfurt sammelten schon zwei Mal Outdoor Erfahrung, nämlich 2016 ein Summer Derby gegen die Kassel Huskies und 2019 das Winterderby gegen Bad Nauheim. Für die Adler Mannheim war es bereits das dritte Mal, dass man bei einem Winter Game agieren durfte. Dank dieses ganz besonderen Ereignisses würden bestimmt auch neue Fans für den Eishockeysport gewonnen werden.

Eakins: „Es ist mein zweites Outdoor Game nach Hamilton in Ontario in der AHL. Hier fühlt man die Energie und es wird sicher ein unglaubliches Spiel werden. Meine Jungs waren begeistert, schon gestern beim Training erwies sich die Eisqualität als hervorragend. Man muss so ein Spiel gar nicht großartig vorbereiten, sondern nur rausgehen und Spaß haben. Es wird sehr laut sein, die Kommunikation auf dem Eis und an der Bande wird eine Challenge sein. Wir sind weder über die Vergangenheit noch über die Zukunft besorgt, auch wenn wir die ersten beiden Spiele gegen Frankfurt verloren hatten.“

Kühnhackl: „Das ist ein fantastisches Gefühl. Sowas darf man nicht verpassen, das muss man genießen. Das vergisst du in deiner Karriere nicht, das wird ständiger Erinnerung bleiben.“

Rowe: „Es ist mein erstes Winter Game, ich bin sehr aufgeregt. Wir wollen es genießen und natürlich das Spiel gewinnen. Ich bin vom Eisservice begeistert und von der Bandenperformance. Das Eis wird sehr gut sein und die Scheiben kommen von der Bande schnell zurück. Punkte sind natürlich sehr wichtig, aber dies ist heute auch ein unvergesslicher Event, den die Spieler auskosten sollen. Die Kommunikation wird eminent wichtig werden. Vor allem, wenn der Puck hochfliegt, wird es interessant werden.“

Pfaffengut: „Es wird riesig Spaß machen, hier zu spielen. Wir wollen es wie in den bisherigen Partien gegen Mannheim wieder recht einfach halten und die Emotionen wirken lassen.“

Adler Mannheim dominanter

Randnotiz: Die einzige Regeländerung bestand in diesem speziellen Match darin, im Schlussabschnitt nach exakt 10 Minuten Spielzeit die Seiten zu wechseln, um für beide Mannschaften identische Bedingungen zu gewähren. Eine Drohne beobachtete das Match aus der Vogelperspektive und lieferte perfekte Bilder. Die Adler Ikone Matthias Plachta absolvierte neben Moritz Müller bereits sein drittes Outdoor Match. Für die Adler Mannheim galt es, nach den beiden Pleiten zuvor den ersten Ligaerfolg gegen die Löwen Frankfurt einzufahren. Historisch herrschte eine große Rivalität zwischen diesen beiden Mannschaften, was die hessischen Hausherren noch mehr anstachelte.

Der offizielle Puck Einwurf wurde vom Headcoach der deutschen Para-Hockey-Nationalmannschaft vorgenommen und dann konnte das ‚Once in a Lifetime‘ Erlebnis starten. Man durfte gespannt sein, wie die Teams die ungewohnten Abpraller von der Bande verarbeiten würden. Zumindest was die Emotionen anging, wurde es gleich mal physisch an der Bande. Am Ende des Tages stand primär der Fokus auf drei Zähler, was für viel Spannung und Leidenschaft sorgte.

Die Löwen mussten schnell in Unterzahl ran und die Adler Mannheim standen sofort für 90 Sekunden in der Aufstellung mit guten ersten Möglichkeiten. Die Adler verbuchten dank mehr Puck Besitz bislang die besseren Chancen. Der finnische Olympiasieger und Weltmeister Jussi Olkinuora, für den dieses Outdoor Match eine Premiere darstellte, hatte im Frankfurter Gehäuse mehr zu tun als sein Gegenüber Arno Tiefensee. Die Hessen erwiesen sich bei Kontern als gefährlich, doch bei der Torschussstatistik lag Mannheim klar vorne, das gegen Ende des Drittels einen Pfostentreffer verzeichnete.

Maginot: „Es ist ein schnelles Spiel auf beiden Seiten, es war ein guter Start, aber wir wollen mehr Scheiben zum Tor bringen. Die Atmosphäre hier ist gigantisch mit Gänsehautfeeling. Ein Derby gegen Mannheim ist was ganz Besonderes.“

Löwen Frankfurt eröffnen Derby

Die Löwen Frankfurt kamen sehr gut aus der Kabine und verbuchten dicke Gelegenheiten, um selbst in Führung zu gehen, was dann in der 25. Spielminute tatsächlich gelang: Torschütze war Daniel Wirth mit seinem Distanzschuss. Diese frühe Drangphase wurde letztlich belohnt. Mittlerweile konnten sich die Hausherren besser entfalten und setzten den Wunsch ihres Headcoaches Tom Rowe aus der Kabinenansprache effektiv in die Tat um. Die Frankfurter hielten ihr Spiel einfach und den Kontrahenten vom eigenen Tor fern. Die Löwen agierten zielstrebiger und selbstbewusster. Mannheim konnte sich auf seinen Keeper Arno Tiefensee bedanken, der einen Monster Save auspacken musste, um den zweiten Gegentreffer zu verhindern. Die Adler Mannheim wirkten angeschlagen und kamen von ihrer souveränen Linie aus Drittel Nummer eins komplett weg. Im ersten Adler Powerplay vergab Reichel kurz vor der Sirene eine Top Chance zum Ausgleich. 2,2 Sekunden vor dem Ende zog Headcoach Dallas Eakins sogar seinen Goalie, doch dies blieb erfolglos. Insgesamt ging die knappe Frankfurter Führung in Ordnung.

Kälble: „Wir hatten unsere Chancen, sind nicht so gut rausgekommen. Die Verteidiger müssen mehr nach vorne agieren, mehr Torschüsse kreieren.“

Löwen Frankfurt brillieren

Mannheims Powerplay hatte noch Bestand zu Beginn des Schlussabschnitts und Goalie Jussi Olkinuora musste gleich hellwach sein. Dann befand sich Frankfurt in erneuter numerischer Überlegenheit, die jedoch wirkungslos blieb. Arno Tiefensee parierte grandios bei einem drei auf eins Konter Konstellation der Löwen. Defensiv blieb der Abwehrverbund der Hessen sehr stabil, was bisher in der Liga nicht selbstverständlich war. Die Löwen Frankfurt setzten die Mannheimer nun gehörig unter Druck und folgerichtig krönten sie diese Drangphase mit dem zweiten Tor in der 47. Spielminute durch Cameron Brace.

Nun galt es im ‚größten Derby aller Zeiten‘ für die Adler, eine schnelle Reaktion aufs Eis zu zaubern. Mannheim ließ sich ab dem zweiten Drittel die Butter vom Brot nehmen, vor allem weil die Löwen handlungsschneller und willensstärker unterwegs waren. Nach einer kurzen Eiskorrektur markierte Dennis Lobach binnen 57 Sekunden sogar den dritten Frankfurter Treffer. Diesen Doppelschlag mussten die Adler Mannheim erstmal verkraften, zumal sie nun auch in Unterzahl agieren mussten. Diesen Vorteil nutzten die Löwen Frankfurt schnell zum vierten abendlichen Tor in Person von Maksim Matushkin.

Nach genau 10 Minuten im letzten Drittel wurden absprachegemäß die Seiten gewechselt und Mannheim musste sich was einfallen lassen. Die Gelegenheit gab es mit dem nächsten Powerplay: jetzt oder nie, denn es entwickelte sich sogar eine doppelte numerische Überlegenheit für die Adler. Tatsächlich netzte Matthias Plachta in der 53. Spielminute zum ersten Mannheimer Tor ein. Es blieb noch genug Zeit auf der Uhr, doch die Adler schwächten sich selbst durch eine weitere Strafzeit, welche wohl mit der Entscheidung zugunsten der Löwen Frankfurt veredelt wurde, denn Linus Fröberg verwertete den Rebound eiskalt.

Dann bekamen die Adler erneut ein doppeltes Überzahlspiel zugesprochen, wobei die zweite Strafzeit mehr als fragwürdig erschien. Das ganze Stadion bebte und die heimischen Fans feierten diesen Derby Sieg. Die Treffer der Hessen verteilten sich auf drei Sturmreihen und die Löwen Frankfurt rückten zu Nürnberg auf Platz zehn bis auf einen Punkt heran. Die Adler Mannheim verpassten es, auf Rang drei vorzurücken.

Als Spieler des Tages wurde bei Mannheim Luke Esposito und bei Frankfurt Jussi Olkinuora ausgezeichnet. Beide erhielten den traditionellen Frankfurter Bembel.

Stimmen zum Schluss:

Eakins: “Primär vielen Dank an Frankfurt an die tolle Organisation. Wir konnten uns von den drei schnellen Toren nicht mehr erholen.

Rowe: „Es war ein großartiger Abend, wir spielten ab dem zweiten Drittel super. Wir vermieden die Turnovers und kreierten viel Offensivpower. Wir waren geduldig in unserem Spiel.

Löwen Frankfurt – Adler Mannheim 5:1 (0:0|1:0|4:1)

Tore:

1:0 |25.| Daniel Wirth (Wilkie)
2:0 |45.| Cameron Brace (Lauridsen, Pfaffengut)
3:0 |48.| Dennis Lobach (Burns, Schweiger)
4:0 |50.| Maksim Matushkin (Wilkie, Napravnik)
4:1 |53.| Matthias Plachta (Fischbuch, Gawanke) PP2
5:1 |55.| Linus Fröberg (Wilkie, Matushkin) PP1

Haupt-Schiedsrichter: Kohlmüller (GER) / Anderson (USA)

Zuschauer: 45.110

Bericht von: Hermann Graßl | Foto: City-Press

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