Düsseldorfer EG gibt gegen ERC Ingolstadt die rote Laterne ab

2.Januar 2025DEL

Die Düsseldorfer EG empfing im heimischen PSD-Bank Dome den Ligaprimus aus Ingolstadt.

Die DEG als Tabellenletzter gegen den aktuellen Tabellenführer, dies war gleich die erste schwere Aufgabe zum Neujahresauftakt. Auf dem Papier schien dies von Anfang an eine klare Sache zu sein, doch im Eishockey war alles möglich und diese Chance wollten die Rheinländer nutzen. Düsseldorf konnte lediglich ein Spiel der letzten fünf Partien in der PENNY DEL für sich entscheiden. Aktuell rekrutierte das Team um Headcoach Steven Reinprecht mit Laurin Braun aus Wolfsburg einen routinierten Stürmer, um die Offensivpower zu stärken.

Braun: „Ich will endlich wieder spielen und Spaß haben. Als erfahrener Mann soll ich die Jungs führen und mich entsprechend einbringen. Ich bin froh, dass ich hier helfen kann, während für mich in Wolfsburg eher die Reservistenrolle geblieben wäre. Ich möchte, dass wir die Leiter wieder hochsteigen. Wir müssen Schritt für Schritt denken und erstmals aus dem Keller rauskommen. Die DEG hat gute Spieler, aus dem Loch ist es schwierig herauszukommen und Selbstvertrauen zu holen. Wir müssen defensiv gut stehen und die Konter vermeiden. Rausgehen und einfach Spaß haben, wir haben nichts zu verlieren.“

Der ERC Ingolstadt reiste mit einem beeindruckenden Sieg gegen die Adler Mannheim nach Düsseldorf und wollte den Abstand zum Tabellenzweiten ausbauen. Mit bärenstarken sieben Erfolgen aus den vergangenen zehn Spielen in der Liga erwiesen sich die Schanzer als das Team der Stunde.

ERC Ingolstadt früh in Front und tonangebend, DEG gleicht spät aus

David gegen Goliath lautete heute Abend das ungleiche Duell: alle Statistiken sprachen zugunsten der Audistädter. Dank der reichhaltigen Expertise eines Laurin Braun mit 700 Spielen, 99 Toren, 160 Assists und 3 Meistertitel waren die Rheinländer motiviert, eine gute Performance vor heimischer Kulisse hinzulegen. Der Ex-Düsseldorfer Ken Agostino lief mittlerweile für den ERC Ingolstadt auf und Laurin Braun agierte in der vierten Düsseldorfer Formation. Ryan McKiernan konnte für die Gastgeber nicht mitwirken. Die DEG verpasste gleich eine große Gelegenheit, früh in Führung zu gehen bei einer drei auf eins Konter-Konstellation. Dann übten die Ingolstädter mächtig Druck auf Goalie Henrik Haukeland aus. Der ERC Ingolstadt dominierte die ersten Minuten in beeindruckender Manier, was folgerichtig in der 4. Spielminute mit dem ersten Treffer veredelt wurde durch Morgan Ellis. Daniel Pietta visierte zuvor schon den Pfosten an, während die Hausherren dringend nach Entlastung suchten. Die DEG musste seine wenigen Chancen unbedingt verwerten, um gegen den schier übermächtigen Gegner was ausrichten zu können. Das erste Powerplay absolvierten die Gäste gewohnt souverän, ohne sich zu belohnen. Henrik Haukeland wurde intensiv beschäftigt vom Tabellenersten, welcher sich durch ein passsicheres Kombinationsspiel ein dickes Chancenplus herausarbeitete. Das Schussverhältnis von 7:13 für den ERC sprach Bände! Es war im ersten Drittel unschwer zu erkennen, wer Erster und Letzter der Liga waren, doch in der 19. Spielminute netzte Tyler Angle wie aus dem Nichts ein und sorgte wieder für Spannung in dieser bislang einseitigen Begegnung.

Üffing: „In der Defensive standen wir anfangs nicht gut, die letzten fünf Minuten ging das Momentum etwas auf uns über. Wir müssen jede Scheibe zum Tor bringen, dann können wir was mitnehmen.“

Düsseldorfer EG dreht Partie

Die Düsseldorfer EG begann noch mit mehr als einer Minute in einfacher numerischer Überlegenheit, was aber wirkungslos blieb. Im Mitteldrittel war die DEG das statistisch schlechteste Team der Liga. Tyler Angle fälschte die Scheibe dann gefährlich ab in Richtung Devin Williams, der heute im Gehäuse stand. Es entwickelte sich nun eine ausgeglichenere Partie, weil nun mit offenem Visier agiert wurde. Keeper Henrik Haukeland bewahrte seine Mannschaft vor einem höheren Rückstand. Noah Dunhams Schuss landete auf dem Gehäuse, viel Glück für die Gastgeber, die sich mittlerweile erneut einem großen Druck gegenübersahen. Und genau in dieser starken Phase drehte Tyler Gaudet mit seinem Solo die Begegnung komplett. Die Effizienz vor dem gegnerischen Tor war bis jetzt bemerkenswert für die DEG, welche nun mit hoher Einsatzbereitschaft aufwarteten. Die Hausherren witterten nun Morgenluft und erspielten sich selbst Top Gelegenheiten. Der ERC Ingolstadt musste sich nur vorwerfen lassen, mit dem bisherigen Chancenwucher mehr als fahrlässig umzugehen. Neuzugang Laurin Braun prüfte Devin Williams mit einem satten Distanzschuss. Die DEG erwies sich im zweiten Drittel als hellwach und stabil in der Abwehr. Tyler Angle war ein Aktivposten und wollte sein zweites Tor markieren. Im Back Checking waren beide Teams sehr aufmerksam und die Fans waren nicht sehr angetan von der Leistung der Schiedsrichter.

Krauß: „Wir haben mehr Puckbesitz, bringen die Scheibe aber nicht gut genug zum Tor. Wir müssen härter arbeiten, den Zug zum Tor optimieren. Vielleicht haben wir alles hier auf die leichte Schulter genommen. Wir dürfen uns nicht aus der Ruhe bringen lassen.“

Düsseldorfer EG hat Oberwasser und sichert den Sieg

Die Düsseldorfer EG würde sich wohl im Schlussabschnitt einer wütenden Offensive der Gäste entgegenstellen müssen. Der ERC Ingolstadt startete auch druckvoll und zielstrebig. Die Hausherren hielten mit Leidenschaft und Einsatzwillen dagegen und bekamen ihr zweites Powerplay zugesprochen, doch die DEG erhöhte noch vor Aussprache der Strafzeit in Person von Drake Rymsha in der 45. Spielminute auf 3:1. Der Treffer wurde noch final im Videostudium bestätigt. Für den ERC Ingolstadt schien dies Welt verkehrt zu sein, zumal die Gäste wegen der unzähligen Möglichkeiten längst hätten führen müssen. Tyler Angle war richtig on Fire und sein harter Abschluss zischte nur knapp am gegnerischen Gehäuse vorbei. Nun stand plötzlich der ERC Ingolstadt ziemlich unter Druck und die DEG verzeichnete viele gute Einschussgelegenheiten, um die Führung auszubauen. Von den Zahlen her waren die Gäste im Schlussabschnitt die stärkste Mannschaft der Liga, konnten dies bislang aber nicht aufs Eis bringen. Auf ihren ruhigen Keeper Henrik Haukeland konnte sich die DEG verlassen und knapp zehn Minuten mussten seine Teamkollegen noch durchhalten, um den ersten Sieg in 2025 einzufahren. Die heimischen Fans feuerten lauthals ihre Protagonisten an, die sich auf dem Eis gegenseitig nach Kräften unterstützten und eigene Fehler mit viel Willenskraft ausbügelten. Bereits vier Minuten vor der regulären Schlusssirene zog Headcoach Mark French seinen Goalie und brachte einen sechsten Feldspieler. Ingolstadt ging früh All in und riskierte alles, doch dieser frühe Schachzug ging nach hinten los, denn Drake Rymsha schnürte seinen Doppelpack in der 56. Spielminute. Das war Balsam für die Düsseldorfer Seele, die mit einem tollen Sieg ins neue Jahr starteten. Für Laurin Braun war es ein Einstand nach Maß! Die Düsseldorfer EG verbuchte eine sagenhafte 20%ige Schusseffizienz, Hut ab!

Stimmen zum Schluss:

Pietta: „Wenn wir so gespielt hätten, wie wir es vorgehabt hatten, dann hätte es wohl geklappt. Düsseldorf hat zum richtigen Zeitpunkt die Tore gemacht. Deren Wille war heute ausschlaggebend.

Gaudet: “Es war ein toller Sieg für uns. Wir spielten heute einfach und simpel und hielten uns an den Matchplan. Wir machten uns viele Gedanken, um unsere Performance zu verbessern. Wir wollen soweit möglich hochklettern in der Tabelle, müssen aber von Spiel zu Spiel zu denken.

Düsseldorfer EG – ERC Ingolstadt 4:1 (1:1|1:0|2:0)

Tore:

0:1 |04.| Morgan Ellis (Powell, Simpson)
1:1 |19.| Tyler Angle (McCrea)
2:1 |29.| Tyler Gaudet (Cumiskey)
3:1 |45.| Drake Rymsha (Gaudet, McCrea)
4:1 |57.| Drake Rymsha (Cumiskey, Gogulla) EN

Haupt-Schiedsrichter: Schrader (GER) / Anderson (USA)

Zuschauer: 6.474

Bericht von: Hermann Graßl | Foto: Ralf Schmitt

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