Defensivschlacht gegen Bremerhaven geht an Nürnberg

30.Dezember 2024DEL

Schützenfest Nummer drei? Bisher gab es in dieser Saison insgesamt 22 Treffer wenn die Nürnberg Ice Tigers auf die Pinguine aus Bremerhaven trafen. An die erste Begegnung in der ARENA Nürnberger Versicherung dürfte sich das Team von Gästetrainer Alexander Sulzer nur zu gerne erinnern, denn damals gewann man sehr dominant 9:0. Die Franken wollten sich natürlich für das Heimdebakel revanchieren und entführten mit einem furiosen 7:6 nach Penaltyschießen zwei Punkte aus dem hohen Norden vor knapp zwei Wochen.

Die Fishtown Pinguins hatten nach ihrem souveränen 4:1 Sieg über die Kölner Haie ein wenig mehr Pause als die Ice Tigers, die an Ort und Stelle vor zwei Tagen den EHC Red Bull München verdient mit 4:1 besiegen konnten. Beide Mannschaften wollen in der Tabelle weiter nach oben, deshalb war es wichtig für beide hier Punkte mitzunehmen und auf ihrer Geschwindigkeit und Härte zu basieren.

Nürnberg bezwingt Bremerhaven kämpferisch – Kechter trifft doppelt im Shootout!

wenig bis keine Feher
Die erste Topchance hatte der Vizemeister: Charlie Gerard bringt die Scheibe im Gästedrittel nicht unter Kontrolle und muss die Scheibe dem schnellen Alex Friesen überlassen, mit Sturmpartner Ross Mauerman läuft er einen zwei auf eins Kontor auf das Nürnberger Tor, die Situation kann durch eine tolle Parade von Niklas Treutle gerade noch vereitelt werden. Auch Nürnberg wird dann präsent in der Offensive. Owen Headrick sieht am rechten Bullykreis den freistehenden Josef Eham, der direkt in die kurze Ecke abzieht und letztendlich an der Fanghand vom starken Kristers Gudļevskis scheitert.

Beide Mannschaften schenkten sich keinen Platz auf dem Eis und spielten sich Chance um Chance heraus, der erste Treffer blieb beiden jedoch noch verwehrt, zudem ließen die Nürnberger schon eine Überzahlsituation ungenutzt. Und beinahe war es da, das erste Tor, wenn nicht das Kristers Gudlevskis ein Wörtchen mitzureden hätte. Samuel Dove McFalls ließ alle Gegenspieler stehen und versuchte mit einem schnellen Abschluss erfolgreich zu sein, sein Schuss wird von Nicolas Appendino so abgefälscht, dass die Scheibe im hohen Bogen fast über den Kopf des Bremerhavener Torhüters segelte, blitzschnell riss Gudlevskis die Fanghand nach ob und konnte die Sequenz doch noch entschärfen. Torlos ging es also in die Kabine zum Pausentee.

Gibt es doch noch ein Torfestival?
Es dauerte zunächst einmal bis beide Teams wieder zu ihrem Spiel fanden. Die nächste gute Gelegenheit hatten erneut die Gastgeber, in einer guten und langen Drangphase versuchte es Verteidiger Owen Headrick mit einem Schuss auf die lange Ecke, doch wieder war Kristers Gudlevskis zur stelle und kann stark parieren und die Null halten. Auch die Nordlichter fanden wenig später zu ihrem Spiel – Nicolas Appendino feuerte einen wuchtigen Schuss von der blauen Linie ab, der Apraller findet dann Markus Vikingstad der die Scheibe nicht mehr ganz um Niklas Treutle rumgezogen bekommt und damit scheitert.

Dann war es aber so weit und es durfte ein erstes Mal gejubelt werden: Die Ice Tigers setzten sich erneut im Drittel der Nordlichter fest, Hayden Shaw bekommt die Scheibe hinter dem Tor und versucht es mit einem Bauerntrick, zunächst scheitert er bekommt aber den Nachschuss und überwindet Gudlevskis zum 1:0 in der kurzen Ecke.

Jetzt hatten auch die Pinguine Lust auf das Tore schießen bekommen: Der ligaweite Top-Scorer Evan Barratt vertändelte das Spielgerät an der eigenen blauen Linie, Max Görtz schaltete am schnellsten und überließ Ziga Jeglic die Scheibe der dann weiter auf Ross Mauerman spielt, Niklas Treutle sieht dann beim trockenen Abschluss durch die Schoner weniger gut aus, 1:1. Dann durften die Gäste das erste Mal ihre Überzahlformationen aufs Eis schicken weil Jeremy McKenna für zwei Minuten von Außen zusehen musste. Noch ging es, mit 41 Sekunden Restzeit im Powerplay, ohne weitere Treffer ins letzte Drittel.

60 Minuten reichen nicht
Die Mannschaft von Mitch O´Keefe übersteht auch die fortlaufende Unterzahlsequenz und legt dann los wie die Feuerwehr – Charlie Gerard spielte hinter der Torlinie einen scharfen Pass vor das gegnerische Tor und findet in Justus Böttner einen Abnehmer dessen Direktschuss von Gudlevskis mit der Fanghand vereitelt werden kann. Die Partie entwickelte sich nun zu einer echten Defensivschlacht, geprägt von vielen Zweikämpfen an der Bande und vielen Blocks blieben die Abwehrreihen zunächst die Sieger in der Crunchtime. Keine Mannschaft wollte so recht den entscheidenden Fehler machen und spielte sehr solide und konsequent sowohl vorne als auch hinten – und wie geht es dann weiter? Na klar in der Overtime!

Entscheidung nach Penaltys

In der Verlängerung sollte der Sieger noch nicht entschieden werden also musste das 1 gegen 1 her, Penaltyschießen. Und hier war es dann, wie vor zwei Wochen in Bremerhaven, Roman Kechter der den entscheidenden Penalty mit einem trockenen Handgelenksschuss an Kristers Gudlevskis vorbei befördern kann und den Zusatzpunkt für seine Ice Tigers holen kann.

Die Punkteteilung geht in diesem Spiel völlig in Ordnung, da beide Mannschaften bis auf jeweils einen Gegentreffer nicht viel zuließen und Defensiv absolut ihre beste Leistung abrufen konnten. Nürnberg geht am Ende mit zwei Pluspunkten ins Jahr 2025, Bremerhaven muss sich hingegen mit lediglich einem Punkt zufrieden geben.

Für die Gäste aus Bremerhaven geht es am 05.01.2025 Zuhause gegen die Schwenninger Wild Wings um wichtige Punkte im Kampf um die Spitze. Die Ice Tigers dürfen zwei Tage vorher schon zum Derby nach Augsburg reisen und werden natürlich versuchen in der Tabelle weiter zu klettern.

Stimmen:

Alexander Sulzer (Bremerhaven): Ich denke, wir haben ein sehr gutes, intensives und schnelles Spiel mit Chancen auf beiden Seiten gesehen. Beide Seiten hatten ihre Phasen in der Offensive, beide Torhüter haben sehr stark und solide gespielt und große Chancen vereitelt.

Mitch O´Keefe (Nürnberg): Ich bin sehr glücklich heute mit den zwei Punkten und stolz auf das Team. Unsere Jungs haben 60 komplette Minuten aufs Eis gebracht. Das zweite Drittel war eines unserer besten Drittel der gesamten Saison, da hatten wir nur einen schweren Puckverlust, der sofort bestraft wurde. Wir hatten viele Chancen, konnten aber nur eine davon nutzen. Mit fünf von sechs möglichen Punkten an diesem Wochenende sind wir sehr glücklich.

Nürnberg Ice Tigers – Fishtown Pinguins Bremerhaven 2:1 n.P

Tore:
1:0|30.|Hayden Shaw (Ryan Stoa, Owen Headrick)
1:1|33.|Ross Mauerman (Ziga Jeglic, Max Görtz)
2:1 n.P|65.|Roman Kechter

Zuschauer:7220

Bericht von: Luca Schindler | Foto: Birgit Eiblmaier

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