Löwen Frankfurt entführen drei wichtige Punkte aus Berlin

20.Dezember 2024DEL

Am 28. Spieltag der PENNY DEL trafen in der Uber Arena die heimischen Eisbären Berlin auf die Löwen Frankfurt.

Die Eisbären Berlin gestalteten von den letzten fünf Partien nur drei erfolgreich. Insbesondere nach dem Aus in der Champions Hockey League gegen den Schweizer Meister aus Zürich wollten die Bundeshauptstädter in der Liga den Anschluss an den Tabellenprimus Ingolstadt nicht abreißen lassen. Headcoach Serge Aubin konnte sich zuletzt auf die Fire Power u.a. eines Leo Pföderl verlassen, der sicher auch in diesem Heimspiel hochmotiviert war.

Der Löwen Frankfurt wollten nach sechs Pleiten in Folge endlich wieder Punkte sammeln, um an den Pre-Playoff Rängen dranzubleiben. Headcoach Tom Rowe beorderte Cody Brenner ins Gehäuse anstelle des Finnen Jussi Olkinuora. Die ersten beiden Begegnungen verloren die Hessen mit dem exakt identischen Ergebnis gegen die Eisbären. Getreu dem Motto ‚aller guten Dinge sind drei‘ sollten heute Abend die ersten Zähler eingefahren werden, auch wenn es bisher auswärts nicht lief.

Dominante Eisbären Berlin: Belohnung durch Byron

Für die Eisbären Berlin war der heutige Gegner aus Frankfurt zuletzt ein dankbarer Gegner, da man die letzten acht Duelle für sich entscheiden konnte. Den inoffiziellen Puck Einwurf übernahm Henry Haase, der viele Jahre für Berlin absolvierte. Blaine Byron verbuchte früh die erste dicke Gelegenheit. Die Löwen Frankfurt waren erleichtert über die Rückkehr von Carter Proft. In den ersten zehn Minuten gab es nur Einbahnstraßen Hockey seitens der Hausherren zu bewundern.

Frankfurt war primär mit Abwehrarbeit beschäftigt und konnte keinen strukturierten Spielaufbau initiieren. Dann wurde eine unnötige Strafe gegen die Gäste wegen zu vieler Spieler auf dem Eis ausgesprochen. Die Hessen leisteten sich bislang die meisten Undiszipliniertheiten in der Liga und hatten Glück, dass der zuletzt bärenstarke Leo Pföderl nicht erneut einnetzte. Pföderl glänzte bekanntlich im letzten Heimspiel gegen die Adler Mannheim. Dann war Frankfurt im Powerplay unterwegs, wobei sich die Unterzahlquote bei den Gastgebern zuhause bisher nicht wirklich meisterlich erwies. Letztlich hatte Berlin wenig Probleme, ließ nichts zu und hielt sich schadlos.

Die Löwen Frankfurt befanden sich zu oft in der Kühlbox und hatten Schwerstarbeit zu verrichten gegen die Offensivkräfte der Hausherren. Goalie Cody Brenner zeigte wieder einmal eine starke Leistung und hielt seine Farben im Spiel. Es dauerte bis zur 20. Spielminute, bis Blaine Byron seine Durststrecke mit dem Führungstreffer beendete. Er münzte einen Pass von Marcel Noebels, der zuletzt auch mit Scorerpunkten geizte, unhaltbar ein.

Schiemenz: „Wir waren oft zu passiv in manchen Spielsituationen, wir müssen deutlich mehr Schüsse aufs Tor bringen. Wir müssen aktiver nach vorne agieren.“

Wissmann mit Jubiläumstreffer, Löwen beißen zwei Mal zurück

Das erste Drittel war noch nicht von aufregenden Highlights geprägt. Die Löwen Frankfurt konnten auf ihr effektives Unterzahlspiel aufbauen und sich auf die Fangkünste von Keeper Cody Brenner verlassen. Julian Napravnik setzte auf die Führungsspieler in seinem Team, die vorbildlich vorangehen müssten, um die Negativserie der Hessen zu unterbinden. Das Mitteldrittel war statistisch betrachtet das Schlechteste bei den Gästen, welche nun forscher zu Werke gehen mussten. Cody Brenner war sofort wieder hellwach auf seinem Posten und seine Mitspieler traten in den Anfangsminuten weitaus konzentrierter und zielstrebiger auf. Nichtsdestotrotz verzeichneten die Hausherren weitere Chancen zum Ausbau der Führung.

Die Eisbären Berlin indes demonstrierten Effektivität und Kai Wissmann markierte seinen 150. DEL Scorerpunkt mit seinem Treffer in der 28. Spielminute. Beim zweiten Frankfurter Powerplay wäre den Hausherren fast ein Shorthander gelungen. Die Gäste aus Hessen verbuchten gute Möglichkeiten und hätten sich den Anschlusstreffer mehr als verdient. Es sah vielversprechend aus, was die Löwen Frankfurt in Überzahl aufs Eis zauberten. Folgerichtig erspielten sich die Frankfurter ihren ersten Treffer auf der Anzeigetafel: Chris Wilkie war in der 34. Spielminute der Torschütze und kurze Zeit später kam Frankfurt erneut in den Genuss eines Powerplays.

Das Momentum lag nun klar bei den Gästen, bei denen Carter Rowney dabei seinen 100. DEL-Punkt ergatterte.  Chris Wilkie visierte dann den Pfosten an und nun befand sich Frankfurt für 30 Sekunden mit zwei Mann mehr auf dem Eis. Fröberg zielte dann bei fünf gegen vier zu genau und traf erneut das Gestänge. Frankfurt war nun richtig on Fire und belohnte sich in Person von Cameron Brace für den hochverdienten Ausgleich. Die Eisbären Berlin standen nun unter Dauerdruck und die Schulter von Jake Hildebrand musste gegen Schiemenz retten. Keeper Cody Brenners Maske verhinderte den dritten Eisbärentreffer.

Wissmann: „Es waren die Strafen die wir zogen, bei so viel Unterzahl ist es natürlich schwer. Wir werden alles tun, um Tore zu schießen.“

Rowney entscheidet das Match

Im Schlussdrittel wurden zunächst statt den Schlägern die Fäuste geschwungen und es gab auf beiden Seiten Strafzeiten zum Abkühlen der Gemüter. Diese Scharmützel waren vor dem tragischen Hintergrund anderer Ereignisse in Magdeburg komplett unnötig. Die Atmosphäre im Stadion kühlte sich verständlicherweise ab und der Eishockeysport war aktuell sekundär. Cameron Brace hatte dann die Führung auf seinem Spielgerät, doch Jake Hildebrand parierte souverän.

Der Frankfurter Neuzugang Andy Welinski fügte sich sehr gut ein. Im Slot vor Cody Brenner war dann einiges geboten, doch mehrfach kamen die Eisbären nicht an ihm vorbei. Die Begegnung plätscherte nun so vor sich hin, wobei beide Teams sich redlich bemühten, den vielleicht spielentscheidenden Treffer zu bewerkstelligen. Es brachen die letzten fünf Minuten an und Cameron Brace stürzte unglücklich in das Gehäuse. In dieser gespenstischen Ruhe mussten beide Mannschaften nach Kräften versuchen, die Partie vernünftig und sportlich zu Ende zu bringen. Die Löwen Frankfurt hätten beinahe durch Carter Rowney getroffen.

Dieses Erfolgserlebnis verdienten sich die Gäste dann in der 58. Spielminute in Person von Carter Rowney zur erstmaligen Führung. Schließlich zeigten die Löwen Frankfurt bemerkenswerte Comeback Qualitäten und holten sich nach einem zwei Tore Rückstand noch drei wertvolle Zähler bei den Eisbären Berlin.

Stimmen zum Schluss:

Pfaffengut: “Es war ein gutes Spiel und endlich haben wir mal die Punkte mitgenommen.

Wiederer: „Es war schwer, weiterzuspielen. So eine Niederlage wird dann unwichtig. Wir haben zwar einen guten Start und hören dann irgendwie auf zu spielen. Niemand wird ein Spiel herschenken, auch wenn wir vorne liegen.

Eisbären Berlin – Löwen Frankfurt 2:3 (1:0|1:2|0:1)

Tore:

1:0 |20.| Blaine Byron (Müller, Noebels)
2:0 |28.| Kai Wissmann (Kirk)
2:1 |34.| Chris Wilkie (Rowney)
2:2 |38.| Cameron Brace (Lauridsen, Pfaffengut) PP1
2:3 |58.| Carter Rowney (Matushkin)

Zuschauer: 14.010

Bericht von: Hermann Graßl | Foto: City-Press GmbH

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