Tor Spektakel in Bremerhaven mit dem besseren Ende für die Nürnberg Ice Tigers, die den Extrapunkt holen

16.Dezember 2024DEL

In der Eisarena erwarteten die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven die Nürnberg Ice Tigers zum Sonntagabend Duell.

Die Fischtown Pinguins wollten den Anschluss an die Plätze eins und zwei nicht abreißen lassen. Dank eines Erfolges im Penaltyschießen gegen den Ligakrösus aus Ingolstadt konnte man sich wieder in den Top drei festsetzen. Die erste Begegnung entschied Bremerhaven in Nürnberg mit einem Kantersieg für sich. Im aktuellen Kader wiesen bereits 11 Akteure eine bemerkenswerte Bilanz von 200 DEL-Spielen auf.

Die Nürnberg Ice Tigers ergatterten zumindest einen Punkt in Wolfsburg und blieben weiterhin in den Pre-Playoff Rängen positioniert. Das Team um Headcoach Mitch O’Keefe punktete bei den vergangenen zehn Spielen in schöner Regelmäßigkeit und blieb nur in zwei Partien ohne Zähler. Die Ice Tigers wollten bestimmt Revanche nehmen für die peinliche Heimpleite zu Beginn der Spielzeit.

Blitzstart für die Pinguins, die nachlegen

Schon in der ersten Minute kam das Heimteam zur guten Chance, doch Keeper Niklas Treutle packte zu. Im Gegenzug zog Nürnberg die erste Strafe gegen die Gastgeber, welche das beste Penalty Killing in der Liga aufwiesen. Die Nürnberg Ice Tigers zeigten als bestes Überzahlteam der Liga ein sehenswertes Powerplay und ließen die Scheibe sehr gut kreisen, blieben jedoch erfolglos. Kaum wieder komplett netzte Nicolas Appendino postwendend in der 4. Spielminute zur Führung ein.

Es entwickelte sich ein abwechslungsreiches und ausgeglichenes Match mit hoher Geschwindigkeit. Nürnberg war nicht geschockt, sondern erspielte sich gute Möglichkeiten zum Ausgleich. Einmal stand die Latte im Weg. Dann war die beste Powerplaymannschaft der PENNY DEL dran, weil ein Ice Tiger in der Kühlbox Platz nehmen musste. Und das zweite Überzahlspiel stand kurze Zeit später an: Gäste Goalie Niklas Treutle hatte Schwerstarbeit zu verrichten, war aber letztlich beim zweiten Treffer der Hausherren in der 15. Spielminute durch Dominik Uher machtlos, der geschickt abfälschte. Obwohl Nürnberg ein ansehnliches Auswärtsmatch aufs Eis legten, lag der Unterschied wieder mal an der Effektivität der Gastgeber.

Appendino: „Wir haben ein gutes Spiel gemacht, viele Scheiben zum Tor gebracht und sind zufrieden mit dem aktuellen Spielstand. Wir müssen weiter gradlinig und die Scheiben tief spielen.“

Tor Festival im zweiten Drittel

Der Mittelabschnitt begann mit einem frühen Powerplay für die Gäste, welche sich dann schnell mit dem Anschlusstreffer durch Cole Maier belohnten. Das Momentum lag nun deutlich auf Seiten der Ice Tigers, die beinahe das Remis herstellten mit Top Möglichkeiten. Bremerhaven konnte sich bei seinem Goalie Kristers Gudlevskis bedanken, der die Kohlen aus dem Feuer holte und prächtig parierte. Die Hausherren überstanden einen langen Shift mit Glück, Können und viel Leidenschaft. In diese Drangperiode hinein stellte Jan Urbas mit seinem 10. Saisontor in der 25. Spielminute den alten Abstand wieder her.

Dies war bitter für Nürnberg, die so nah am Ausgleich dran waren. Nun ging es Schlag auf Schlag, denn nur 22 Sekunden später verkürzten die Nürnberg Ice Tigers wieder in Person von Jeremy McKenna, der einen Konter perfekt abschloss. Es dauerte wieder nicht allzu lange, bis das brandgefährliche Powerplay der Hausherren erneut stach: in der 29. Spielminute markierte Ziga Jeglic den vierten Bremerhavener Treffer. Auch die Nürnberg Ice Tigers können Powerplay, denn in der 36. Spielminute brachte Samuel Dove-McFalls seine Farben erneut auf ein Tor heran.

Und das nächste Überzahlspiel für die Gastgeber brach an: schon wieder führte ein Distanzschuss zu einem weiteren heimischen Treffer in Person von Miha Verlic. Das Match sorgte für viel Unterhaltung und man musste bis zur letzten Sekunde aufmerksam bleiben, weil ständig was passieren konnte. Nürnberg kam gut zurück, brachte sich aber durch Strafzeiten selbst wieder aus dem Rhythmus.

Maier: „Wir müssen von der Strafbank fernbleiben, was Bremerhaven eiskalt ausnutzt. Wir müssen genauso weiterspielen und Wege finden, die Scheibe ins Tor zu bringen.“

Nürnberg Ice Tigers hartnäckig und torhungrig

Was würde der Schlussabschnitt noch zu bieten haben nach dem furiosen Torreigen im zweiten Drittel? Konnten die Nürnberg Ice Tigers nochmals herankommen und die Partie noch spannend gestalten? Es ging gleich munter weiter mit dem Tore schießen, denn Evan Barratt münzte sein unwiderstehliches Solo in der 42. Spielminute in den erneuten Anschlusstreffer um. Das war der ideale Start für eine weitere Aufholjagd und vielleicht sogar noch mehr. Randnotiz: schon wieder neun Tore zwischen diesen beiden Kontrahenten, doch dieses Mal waren die Treffer bis jetzt weitaus enger verteilt als beim Nürnberger Debakel Anfang Oktober dieser Spielzeit.

Nürnberg war es ja gewohnt, enge Spiele zu absolvieren und dies setzte sich heute nahtlos fort. Die Gäste blieben hartnäckig dran und Eugen Alanov beförderte den Puck durch die Beine von Kristers Gudlevskis zum Ausgleich. In der 49. Spielminute holten sich die Fischtown Pinguins Bremerhaven die Führung erneut zurück dank eines genialen Moves von Ross Mauerman. Es blieb noch genügend Zeit für die tapferen Gäste, das Ruder wieder herumzureißen vor dem Hintergrund, was man am heutigen Abend schon alles hier zu bestaunen bekam. Die Crunch Time brach bald an und Nürnberg würde wohl alles in die Waagschale werfen, um hier von der Nordseeküste was Zählbares mit zu nehmen.

Wann würde Headcoach Mitch O’Keefe volles Risiko gehen und seinen Keeper vom Eis holen? Gut zwei Minuten vor der regulären Schlusssirene agierte Nürnberg mit sechs Feldspielern und dieser Schachzug wurde mit einem genialen Spielzug zum Ausgleich von Evan Barratt belohnt. Somit sicherten sich die Nürnberg Ice Tigers schon mal einen hochverdienten Punkt und mussten schon zum sechsten Mal hintereinander eine Zusatzschicht einlegen.

Die Overtime musste die Entscheidung bringen: die erste Top Chance verbuchten die Gäste aus Franken, als schon drei Minuten vorbei waren. Es wurde hochdramatisch in den letzten Sekunden, da Nürnberg im Powerplay für knapp 17 Sekunden agieren durfte: Kristers Gudlevskis hielt die Scheibe fest und sorgte für den ultimativen Shootout.

Wiliam Graber avancierte zum Matchwinner.

Stimmen zum Schluss:

Hecht: “Wir haben nie aufgegeben und an unserem Spielplan festgehalten, was letztlich zum Erfolg führte. Die Jungs haben eine super Moral und gefightet. Wir halten bei den Großen jederzeit mit, wenn wir hart arbeiten. Wir müssen von der Strafbank fernbleiben, was oft Punkte kostet.

Mauerman: „Wir spielten gegen eine gute Mannschaft mit viel Energie. Wir sind nicht glücklich mit diesem Resultat. Deren Überzahl war super. Wir müssen da mehr Schüsse blocken. Leider nur ein Punkt in einem Heimspiel. Nürnberg hat heute gut gespielt.

Fischtown Pinguins Bremerhaven – Nürnberg Ice Tigers 6:7 n.P. (2:0|3:3|1:3|0:0|0:1)

Tore:

1:0 |04.| Nicolas Appendino (Bruggisser)
2:0 |15.| Dominik Uher (Bruggisser, Görtz) PP1
2:1 |21.| Cole Maier (Stoa, McKenna) PP1
3:1 |25.| Jan Urbas (Verlic, Rausch)
3:2 |25.| Jeremy McKenna (Barratt)
4:2 |27.| Ziga Jeglic (Verlic, Abt) PP1
4:3 |36.| Samuel Dove-McFalls (Alanov,McKenna) PP1
5:3 |38.| Christian Wejse (Verlic, Bruggisser) PP1
5:4 |42.| Evan Barratt (Maier, Braun)
5:5 |46.| Eugen Alanov (Dove-McFalls)
6:5 |49.| Ross Mauerman (Görtz, Vikingstad)
6:6 |59.| Evan Barratt (Gerard, Headrick)
6:6 |65.| Will Graber PEN

Haupt-Schiedsrichter: Janssen / Schrader

Bericht von: Hermann Graßl | Foto: City-Press Archiv

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