Die Düsseldorfer EG schenkt Henrik Haukeland drei Punkte zum Geburtstag gegen die Löwen Frankfurt

6.Dezember 2024DEL

Die Düsseldorfer EG empfing im PSD-Dome die Mannschaft der Löwen Frankfurt zum richtungsweisenden Match.

Düsseldorf konnte von den letzten fünf Begegnungen in der Liga nur eines für sich entscheiden. Den ersten direkten Vergleich in dieser Saison gestalteten die Löwen Frankfurt klar für sich und entführten drei Zähler vom Rhein. Die DEG wollte unbedingt Anschluss an Platz 12 halten und näher an die Pre-Playoff Ränge herankommen oder zumindest am Vorletzten Iserlohn vorbeizuziehen. Headcoach Steve Reinprecht vertraute auch heute wieder auf Alexander Blank, der zuletzt richtig aufblühte. Neben ihm agierte der ohnehin bärenstarke Brendan O’Donnell.

Bei den Löwen Frankfurt wechselten sich zuletzt Sieg und Niederlage in schöner Regelmäßigkeit ab. Das Team um Headcoach Tom Rowe spürte momentan den Druck, schielte aber auf die Top Sechs Platzierungen und wollte nahtlos an seinen ersten Auswärtssieg in dieser Arena anknüpfen. Der neu verpflichtete Defender Andy Welinski lief für die Löwen erstmals auf. Trotz einer relativ kurzen Bank versuchten die Hessen was Zählbares mitzunehmen.

Keine Geburtstagsgeschenke für Haukeland

Interessante Randnotiz für das heutige Match: im ersten Powerbreak sollte es den klassischen ‚Teddy Bear Toss‘ geben, bei dem die Fans unzählige Plüschtiere auf das Eis werfen durften, die dann für einen guten Zweck, für bedürftige Kinder, eingesammelt werden. Tyler Gaudet und Alexander Ehl kehrten für die DEG ins Line-Up zurück. Schon nach einer halben Minute verbuchten die Hausherren den ersten Abschluss und blieben druckvoll dran. Im Rahmen des ersten Powerplays erspielte sich Düsseldorf einige gute Möglichkeiten, doch mit Jusso Olkinuora stand ein Top Goalie zwischen dem Frankfurter Gehäuse. Die ersten fünf Minuten gehörten ganz klar den Gastgebern, welche sich nun aber einem Überzahlspiel der Gäste gegenübersahen.

Beste Chance für die Löwen, als die Scheibe in Zeitlupe am Pfosten vorbeitrudelte. Dann wurde es hektisch und nach Videostudium zählte der Führungstreffer für die Löwen Frankfurt: Torschütze war Cedric Schiemenz in der 9. Spielminute. Für das Geburtstagskind Henrik Haukeland war es ein denkbar unglückliches Gegentor an seinem Ehrentag. Dafür feierte Neuzugang Andy Welinski seinen ersten Assist in der PENNY DEL.

Dieser Treffer beflügelte die Gäste sichtlich. Alexander Ehl hatte den Ausgleich auf seinem Schlägerblatt und Bernhard Ebner wollte direkt abschließen, bekam jedoch nicht genug Druck hinter seinen Schuss. Auf der anderen Seite verzog Dennis Lobach nur knapp. Nach Torschüssen entpuppten sich die Löwen Frankfurt als die dominantere Mannschaft. Die Düsseldorfer EG tat sich im ersten Drittel nach gutem Anfangselan schwer, mal längere Zeit in der gegnerischen Zone zu verbringen und sich dort einzunisten. In der 20. Spielminute gab es wieder einen kuriosen Treffer für die Hessen, als der Puck dem norwegischen Keeper erneut denkbar unglücklich über den linken Schoner ins Tor kullerte. Darüber freute sich aus Frankfurter Sicht Linus Fröberg.

Akdag: „Wir haben noch 40 Minuten, wir müssen zuhause aggressiver spielen. Wir müssen mehr Puck Gewinne generieren und die Zonen besser abdecken.“

Ehl und Gaudet begeistern die Fans

Ins Mitteldrittel starteten die Löwen zwar besser, doch wie aus dem Nichts verkürzte der Rückkehrer Alexander Ehl in der 21. Spielminute. Tyler Gaudet, der ebenfalls in diesem Match wieder auflief, sorgte für den wichtigen Assist.  Das war die richtige Antwort der Hausherren nach dem späten Schock Ende des ersten Drittels. Beinahe wäre dem Frankfurter Goalie ein ähnliches Missgeschick unterlaufen wie seinem Gegenüber. Neuzugang Andy Welinski bereinigte aufmerksam die brenzlige Situation, nachdem der Puck über Jussi Olkinuoras Schulter hinunterfiel.

Bislang gelang es der DEG weitaus besser, das Aufbauspiel der Löwen zu unterbinden. Düsseldorf polierte auch seine bislang schlechte Bully Statistik auf und wollte im nächsten Powerplay den Ausgleich erzwingen. Gute Chancen dafür gab es zu vermelden, doch es sprang nichts Zählbares heraus. Nun stand das dritte Überzahlspiel für die Hausherren an, die sich zügig in die Aufstellung brachten und sich schließlich durch den überlegten Treffer von Tyler Gaudet in der 35. Spielminute belohnten.

Das zweite Drittel wurde nun deutlich von der Düsseldorfer EG bestimmt, was sich auch bei den Torschüssen widerspiegelte. Die Löwen Frankfurt mussten sich tunlichst von der Strafbank fernhalten. Die Gäste erlaubten sich zu viele leichtfertige Puck Verluste, was der DEG größere Spielanteile ermöglichte. Das Remis nach 40 Minuten war hochverdient und leistungsgerecht.

Wirth: „Wir wissen auch nicht, was los war im zweiten Drittel. Wir ziehen unnötige Strafen und schenken der DEG das Momentum. Wir sind zu hektisch und müssen Turnover vermeiden.“

Ehl mit Doppelpack für die DEG, Fröberg zum zweiten für Frankfurt – Gogulla jubelt

Welch ein Traumstart im Schlussabschnitt! Alexander Ehl schnürte nach nur 22 Sekunden seinen Doppelpack und wurde erneut von seinem kongenialen Sturmpartner Tyler Gaudet dabei unterstützt. Vorausgegangen war ein Ausflug hinter das Tor des finnischen Top Goalies auf Seiten der Löwen Frankfurt, was von den aufmerksamen Hausherren sofort bestraft wurde. Wie würden sich nun die Gäste von diesem frühen Nackenschlag erholen, nachdem die DEG das Spiel nun komplett gedreht hatte? Gute Nachricht für die Fans, denn Jakub Borzecki kehrte wieder aufs Eis zurück. Die Düsseldorfer EG war nun tonangebend und Frankfurts Keeper hatte viel zu parieren.

Weiterhin litt das kontrollierte Aufbauspiel der Löwen Frankfurt, die sich nur langsam von der Umklammerung der Hausherren befreien konnten. Wegen eines Stockschlags kam Frankfurt mal wieder in den Genuss eines Powerplays, das die Gäste erneut in Person von Linus Fröberg in der 51. Spielminute eiskalt ausnutzten. Dies war ein unnötiger Gegentreffer, weil die DEG in der offensiven Zone diese Strafe zog, was ein Coach gar nicht gerne sieht. Diese Disziplinlosigkeit wurde aus Sicht der Hausherren teuer bezahlt. Kapitän Philip Gogulla ging vorbildlich voran und brachte seine Farben in der 54. Spielminute erneut in Front. Sein emotionaler Jubel war sehenswert und Tyler Gaudet sammelte bereits seinen dritten Scorerpunkt am heutigen Abend.

Dennoch war in diesem wilden Match noch alles möglich, zumal die Löwen Frankfurt 102 Sekunden vor der Schlusssirene nochmals in Überzahl agieren durften: mit sechs gegen vier setzte Headcoach Tom Rowe alles auf eine Karte, doch alles Aufbäumen half nichts und die Düsseldorfer EG verbuchte drei wertvolle Punkte im Kampf um den Tabellenkeller. Alex Ehl mit Doppelpack und Tyler Gaudet mit einem vier Punkte Match.

Stimmen zum Schluss:

Schiemenz: „Wir sind völlig von unserem Spiel abgekommen nach dem ersten Drittel. Wir hatten dumme Scheibenverluste, es gab viele vermeidbare Dinge und wir geben die Spiele leichtfertig aus der Hand. Momentan läuft es nicht optimal, es soll keine Entschuldigung sein, dass bestimmte Spieler fehlten. Jeder muss seine Leistung abrufen.

Gaudet: “Wir sind froh, wie die Jungs gerackert haben. Die Verletzung war frustrierend aber nun fühle ich mich gut, wieder zurückzukommen. Wir bewegen uns in die richtige Richtung, wir müssen noch konsistenter werden. Vier Punkte in einem Spiel passiert nicht zu oft. ”

Düsseldorfer EG – Löwen Frankfurt 4:3 (0:2|2:0|2:1)

Tore:

0:1 |09.| Cedric Schiemenz (Brown, Welinski) PP1
0:2 |20.| Linus Fröberg (Brown, Napravnik)
1:2 |21.| Alexander Ehl (Gaudet)
2:2 |35.| Tyler Gaudet (Cumiskey, Blank) PP1
3:2 |41.| Alexander Ehl (Gaudet)
3:3 |51.| Linus Fröberg (Matushkin, Wilkie) PP1
4:3 |55.| Philip Gogulla (Gaudet)

Haupt-Schiedsrichter: Iwert (GER) / Frano (CZE)

Zuschauer: 6.952

Bericht von: Hermann Graßl | Foto: Ralf Schmitt

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