Nürnberg gewinnt packendes Duell gegen Frankfurt

24.November 2024DEL

Sechs-Punkte-Duell in der Arena Nürnberger Versicherung: Gastgeber für die Löwen aus Frankfurt sind die Nürnberg Ice Tigers. Was diese Begegnung so brisant macht, ist die aktuelle Tabellensituation beider Mannschaften. Nürnberg rangiert auf dem zehnten Tabellenplatz, während die Löwen auf dem achten Platz stehen. Beide Teams trennen nur drei Zähler. Also war von Anfang an klar, dass es hier um wichtige Punkte gehen würde. Viel läuferische Arbeit und Hitze waren vorprogrammiert.

Nürnberg gewinnt erneut nach Verlängerung – Evan Barratt mit drei Vorlagen!

 

Frankfurt führt – Nürnberg antwortet doppelt
Die Gastgeber aus Nürnberg starteten besser in die Partie. Nach fünf Minuten hatte Frankfurt noch keinen einzigen Torabschluss verzeichnen können. Die Ice Tigers störten die Löwen immer wieder beim Aufbau und fuhren selbst einige gefährliche Angriffe, allerdings ohne Erfolg. Auch bei der ersten Überzahlgelegenheit der Ice Tigers, nachdem die Frankfurter unerlaubterweise mit sechs Spielern auf dem Eis gespielt hatten, konnte man noch keinen Profit daraus schlagen. Trotz sechs Schüssen – einige davon sehr gefährlich – auf Jussi Olkinuora gelang es nicht, ein Tor zu erzielen.

Dann schalteten sich auch die Gäste in die Begegnung ein: Nach einem Schuss aus dem Slot von Verteidiger Kevin Maginot ließ Ice Tigers-Schlussmann Niklas Treutle die Scheibe gefährlich abprallen, doch kein Frankfurter brachte den Schläger an das Spielgerät, um es ins Tor zu schießen. Kurz danach eine ähnliche Situation: Wieder waren es die Gäste in der offensiven Zone. Treutle musste nach einem Fehlpass von Nürnberg-Kapitän Marcus Weber erneut prallen lassen. Die Scheibe sprang Linus Fröberg vor dem Tor auf die Kelle, der dann einen klugen Pass auf Torjäger Dominik Bokk spielte. Dieser musste nur noch über die Linie drücken, um das 0:1 zu erzielen.

Kurz darauf dann das erste Mal numerische Überlegenheit für die Löwen – auch diese blieb jedoch ohne Torerfolg. Es ging weiter mit einem Powerplay für die Franken: Nach einem Crosscheck musste Frankfurts Kapitän Reid McNeill für zwei Minuten auf der Strafbank Platz nehmen. Diesmal wurde die Überzahl bestraft. Owen Headrick spielte einen kurzen Pass auf Bullykreis-Höhe, der dann weiter zu dem freistehenden Cole Maier ging. Dieser überwand Jussi Olkinuora mit einem platzierten halbhohen Schuss zum Ausgleichstreffer. Danach merkte man, wie viel Kraft dieser Treffer bei den Nürnbergern freigesetzt hatte: Frankfurt wurde minutenlang ins eigene Drittel gedrängt. Folgerichtig wurde auch diese Inkonsequenz bestraft, als die Ice Tigers eine Minute vor Ende des ersten Drittels erneut trafen.

Jermey McKenna konnte die Scheibe an der Bande behaupten und weiter zu Topscorer Evan Barratt spielen. Mit einem zweiten Assist in diesem Spiel bereitete er vor für den US-Amerikaner Will Graber, der den tollen Spielzug vollendete und auf 2:1 für die Gastgeber stellte. So viel Action sollte erst einmal genug sein bis zur ersten Pause.

Frankfurt drückt auf den Ausgleich
Nürnberg startete gleich wieder furios in den zweiten Spielabschnitt. Nach knapp 20 Sekunden tauchte Evan Barratt vor dem Frankfurter Tor auf und traf das rechte Gestänge – Glück für Frankfurt. Dann übten die Löwen enormen Druck auf Niklas Treutle aus. Schuss um Schuss nahmen die Löwen, konnten die Scheibe jedoch trotz des am Boden liegenden Nürnberger Goalies nicht im Tor unterbringen. Diesmal hatten die Ice Tigers mehr Glück als Verstand.

Die Börsestädter bestimmten nun das Spielgeschehen und setzten die Franken im eigenen Drittel fest. Doch trotz Frankfurter Dominanz kamen auch die Nürnberger immer wieder gefährlich vor das Tor. So auch in der nächsten Szene: Die Nürnberger spielten sich im Frankfurter Drittel fest und trafen erneut den Pfosten – diesmal Eugen Alanov. Der Puck sprang von dort unter Jussi Olkinuora, der ihn jedoch letztendlich unter seinen Schonern begraben konnte. Zahlreiche Chancen auf beiden Seiten, aber es ging torlos ins Schlussdrittel.

Frankfurt belohnt sich
Frankfurts Mission war klar: Ausgleich, Führung und Punkte holen. Chris Wilkie gab gleich mal den Ton an. Nach einem gewonnenen Bully schloss der Torgarant aus der Drehung ab. Niklas Treutle konnte im letzten Moment reagieren und den Schuss auf das lange Eck parieren. Kurz darauf bot sich die große Chance, das Spiel erneut auf Null zu setzen. Nürnbergs Verteidiger Cody Haiskanen ging jedoch etwas ungestüm in den Zweikampf und musste für zwei Minuten auf der Strafbank Platz nehmen. Doch Nürnberg schaffte es, Frankfurt größtenteils vom eigenen Tor fernzuhalten und überstand die zweite Unterzahl im Spiel ohne Probleme.

Zwölf Minuten vor Ende des Spiels fuhren die Löwen einen Zwei-auf-eins-Konter. Chris Wilkie entschied sich jedoch erneut, selbst zu schießen, anstatt den Pass zu spielen. So blieb auch hier der Sieger der Goalie Niklas Treutle. Der nächste Nürnberger, der zu viel Schläger im Zweikampf verwendete, war Jeremy McKenna. Auch er musste für zwei Minuten Platz nehmen. Das Zittern war absolut berechtigt, denn Dominik Bokk schnappte sich die Scheibe und marschierte bis vor den Nürnberger Kasten. Obwohl er Niklas Treutle schon ausgespielt hatte, scheiterte er an der hochschnellenden Fanghand des Nürnberger Torwarts.

Der Dauerdruck der Löwen sollte sich dann in der 54. Minute auszahlen: Überragend herausgespielt von Top-Verteidiger Maksim Matushkin, landete die Scheibe bei dem völlig freistehenden Chris Wilkie am linken Pfosten, der sie nur noch unter das Dach hinter Treutle einschießen musste. Verdienter Ausgleich für das Team von Tom Rowe. Was kam nun von den Nürnbergern? Die Antwort: Überzahl! Daniel Wirt musste für ein äußerst unglückliches Halten auf die Sünderbank. Glück für ihn, dass die Nürnberger diese Überzahl nicht nutzen konnten und es beim 2:2 Unentschieden blieb. Wie schon am vergangenen Sonntag ging es in Nürnberg in eine verdiente Overtime!

Nürnberg mit dem Schlusspunkt
In der Verlängerung hatten die Ice Tigers klar die Oberhand. Nur zwei kurze Puckbesitzphasen konnten die Frankfurter verbuchen. Wie es im Eishockey so ist, wird Fahrlässigkeit mit eigenen Chancen bestraft. Owen Headrick verlor im eigenen Drittel die Scheibe, holte sie sich jedoch direkt wieder, leitete weiter auf Evan Barratt und dieser spielte einen tollen Pass auf Charlie Gerard, der dann alleine auf Jussi Olkinoura zulief und den umjubelten Siegtreffer mit der Rückhand erzielte.

Die Nürnberg Ice Tigers gewinnen eine hart umkämpfte Partie gegen die Löwen Frankfurt nach Verlängerung. Man muss sagen, dass die Ice Tigers mehr als glücklich über diese zwei Punkte sein können. Die Löwen Frankfurt machten nach dem ersten Drittel das Spiel, konnten aber ihre Chancen, die durchaus eine Vorentscheidung herbeigeführt hätten, nicht nutzen. So liefen sie bis zur 54. Minute dem 2:1 hinterher. Der Ausgleich war längst überfällig, kam aber vielleicht ein paar Minuten zu spät, um weiter Druck aufzubauen. In der Overtime hatten die Hausherren wieder das Zepter in der Hand und konnten hier zumindest verdient den Siegtreffer erzielen.

Eine Punkteteilung wäre durchaus gerecht gewesen. Für die Gäste aus Frankfurt geht es nächste Woche mit zwei Heimspielen gegen den Vorletzten Augsburg und gegen den Vizemeister aus Bremerhaven weiter. Nürnberg hat nach zwei Heimspielen ein schweres Programm vor sich, mit zwei Auswärtsspielen gegen Köln am Dienstag und gegen München im SAP-Garden am Donnerstag.

Stimmen:
Niklas Treutle (Nürnberg): ,,Das war eine fantastische Antwort von den Jungs, wirklich 60 Minuten Kampfgeist, Wille auch die Arbeit nach hinten war heute einfach überragend”

Dominik Bokk (Frankfurt): ,,Nürnberg hat uns im ersten Drittel völlig überrumpelt, damit sind wir nicht klar gekommen. Wir haben dann in den letzten zwei Dritteln gute Chancen kreiert und getroffen, aber Niklas Treutle hat heute einfach ein super Spiel gemacht”

Tore:
0:1|10.|Dominik Bokk (Linus Fröberg)
1:1|16.|Cole Maier (Evan Barratt, Owen Headrick)
2:1|20.|Will Graber (Evan Barratt, Jeremy McKenna)
2:2|54.|Chris Wilkie (Maksim Matushkin)
3:2 (i.OT)|64.|Charlie Gerard (Evan Barratt, Owen Headrick)

Zuschauer:4123

Bericht von: Luca Schindler | Foto: Birgit Eiblmaier

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