Bremerhaven dank seiner Top Reihe deutlicher Sieger gegen München

17.November 2024DEL

Die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven empfingen den EHC Red Bull München zum zweiten Mal in ihrer heimischen Eisarena. Bremerhaven gewann die letzten fünf Spiele und festigte aktuell den zweiten Tabellenplatz hinter dem Champion Berlin. Für Top Stürmer Jan Urbas war München ein besonderer Gegner: bei schon 37 Begegnungen erzielte Urbas 15 Tore, verbuchte 15 Assists und freute sich über vier Game Winners. Bei den Gästen, die im bayerischen Derby gegen Straubing eine bittere Heimpleite kassierten, konnte Tobias Rieder nicht mitwirken. München hoffte auf den positiven Effekt des ersten erfolgreichen Auftritts im hohen Norden, als man in einem torreichen Match im Penalty Schießen den Extrapunkt holte.

Abeltshauser: „Wir haben im zweiten Drittel den Faden verloren, wir hatten es im ersten Drittel in der Hand. Eine Derbyniederlage zuhause tut immer weh, gerade vor den heimischen Fans. Wir haben das Spiel aufgearbeitet. Wir wollen härter agieren, die Checks zu Ende fahren und für den Gegner unangenehm sein. Alle sechs Spieler sind verantwortlich, die auf dem Eis stehen. Wir erinnern uns gerne an unseren ersten Auftritt hier zurück, wo wir über 58 Minuten gutes Eishockey gespielt hatten.“

Urbas: „Wir konnten uns gut regenerieren und wir haben an verschiedenen Dingen gearbeitet. Unsere Special Teams machten zuletzt den Unterschied. Unsere Defensive war schon letztes Jahr super, dieses Jahr ist sie noch besser. Wir haben schon oft gegeneinander gespielt und es macht viel Spaß. Es macht immer Freude gegen München zu scoren.“

Torlos aber hohe Qualität

Der EHC Red Bull München legte fast wieder so einen furiosen Start aufs glatte Parkett wie beim ersten Auftritt hier vor einigen Wochen und erspielte sich früh eine sehr gute Gelegenheit. Beide Teams waren schnell unterwegs und forcierten die Offensive ohne die Defensive zu vernachlässigen. München kam dann in den Genuss eines ersten Powerplays gegen einen Gegner, der ein bärenstarkes Penalty Killing in der Liga vorweisen kann. Anfangs taten sich die Gäste schwer in die Aufstellung zu gelangen.

Letztlich hielt sich der Gastgeber schadlos und untermauerte seinen bemerkenswerten Gegentorschnitt in der PENNY DEL. Die Stimmung in der ausverkauften Halle war ausgezeichnet und die Fans unterstützten ihre Akteure gewohnt lautstark und unaufhörlich. Goalie Mathias Niederberger musste bisher nur wenig eingreifen, es gab auf beiden Seiten noch keine Highlight Momente. Beide Mannschaften neutralisierten sich weitgehend im ersten Abschnitt. Maxim Rausch fälschte einen Schuss von Dominik Uher brandgefährlich ab. Dies war mit Abstand die größte Chance für die Hausherren, die dann gleich nachlegten mit einer weiteren Möglichkeit.

Hirose: „Ich fühle mich gut nach dem harten Check am Freitag. Bremerhaven spielt defensiv sehr gut, wir müssen mehr Pucks vor das Tor bringen. Wir wollten den Fokus auf die Defensive legen.“

Powerplay der Fischtown Pinguins sticht, später trifft Urbas

München nahm den Schwung aus dem ersten Drittel mit und Kapitän Patrick Hager setzte mit seinem Check einen ersten Akzent. Wie erwartet entwickelte sich von Beginn an eine Begegnung auf Augenhöhe zwischen diesen beiden Top Teams. Nach gut fünf Minuten hatten die Hausherren einen Mann mehr auf dem Eis und versuchten ihr herausragendes Überzahlspiel aufzuziehen, das ligaweit zweitbeste. Schon wieder netzte man im Powerplay ein dank eines genial herausgespielten Treffers in Person von Ziga Jeglic in der 27. Spielminute.

Nun kochten die Emotionen hoch und es wurde nickliger auf dem Eis. Taro Hirose scheiterte dann am aufmerksamen Goalie Kristers Gudlevskis und Markus Eisenschmid verbuchte die nächste Möglichkeit. Im Powerplay hätte Hirose erneut fast getroffen. Bremerhavens Verteidiger Anders Grönlund kratzte die Scheibe dann haarscharf von der Linie und Maxim Rausch ‚rauschte‘ in Richtung gegnerisches Gehäuse, kam aber nicht an den Puck. Wieder komplett jubelte Jan Urbas in der 34. Spielminute schon wieder über ein Tor gegen seinen Lieblingsgegner aus München. Die Gäste standen nun unter Druck und mussten aufpassen, dass sie nun nicht noch einen Treffer kassierten.

Bei eigenem Powerplay parierte Keeper Kristers Gudlevskis in höchster Not, und Münchens Spieler schienen schon zu verzweifeln an der kompakten Hintermannschaft der Fischtown Pinguins. Die Red Bulls haderten wieder mit ihrer ineffektiven Chancenverwertung und gingen mit einem zwei Tore Rückstand in die zweite Pause.

Jensen: „Es ist ein Spitzenspiel, und wir wussten, dass heute die Special Teams wichtig sind. München ist eine starke Mannschaft und wir müssen genauso weiterspielen.“

Blitzstart durch Verlic, Görtz erhöht

Laut Statistik absolvierte der EHC Red Bull München bis dato ein gutes Auswärtsspiel, doch die fehlende Effizienz bedeutete bisher den Unterschied. Es dauerte nur 29 Sekunden im Schlussabschnitt, als Miha Verlic frei im hohen Slot zum Schluss kam und den dritten Bremerhavener Treffer markierte. Der Karawanken Express zeichnete heute für die ersten drei Treffer verantwortlich. Wie würde München auf diesen frühen Schock reagieren? Es musste schnell ein Anschlusstreffer bewerkstelligt werden.

München war zwar sehr bemüht und hatte viele Abschlüsse, doch so richtig gefährlich wurde es noch nicht.  Die Fischtown Pinguins waren inzwischen Herr im eigenen Haus und ließen wenig zu. Kaum war München nach einer erneuten Strafe wieder komplett, netzte Max Görtz zum vierten Bremerhavener Treffer ein. Die Partie war mit diesem Tor wohl entschieden, da nur noch knapp fünf Minuten auf der Uhr waren. Nun ging es nur noch um einen weiteren Shutout für den heimischen Goalie Kristers Gudlevskis, der weiterhin großartig parierte und sich dieses Erfolgserlebnis redlich verdiente.

Der EHC Red Bull München musste seine zweite Niederlage am Wochenende einstecken, die gegen eine souveräne Spitzenmannschaft aus Bremerhaven deutlich ausfiel. Die Fischtown Pinguins düpierten die Red Bulls und blieben mit ihrem fünften Erfolg in Folge am Tabellenführer aus Berlin dicht dran dank ihrer zweitbesten Offensive und der stärksten Defensive. Der Karawanken Express präsentierte sich grandios, wobei Jeglic, Verlic und Abt ein zwei Punkte Spiel feierten.

Stimmen zum Schluss:

Bittner: “Der Start von uns war gut mit ein wenig Wut aus dem letzten Match am Freitag, wir hatten gute Chancen herausgearbeitet. Letztlich hat Bremerhaven es heute gut gemacht. Wir müssen einfach weitermachen und auf den berühmten Ketchup Effekt warten. Trotz der letzten beiden Niederlagen muss man positiv bleiben und gegenseitig puscht. Das Talent in unserem Team ist vorhanden. Solange die Chancen da sind, ist es ein gutes Zeichen.

Görtz: „Wir dachten nicht an das letzte Heimspiel gegen München. Wir haben ein tolles Team und zeigten dies auch auf dem Eis heute. Wir haben zwei tolle Goalies, die uns toll unterstützen. Das System hier ist gut für mich und deshalb fühle ich mich hier sehr wohl.

Fischtown Pinguins Bremerhaven – EHC Red Bull München 4:0 (0:0|2:0|2:0)

Tore:

1:0 |27.| Ziga Jeglic (Jensen, Verlic) PP1
2:0 |34.| Jan Urbas
3:0 |41.| Miha Verlic (Jeglic, Abt)
4:0 |53.| Max Görtz (Bruggisser, Abt)

Haupt-Schiedsrichter: MacFarlane (USA) / Iwert (GER)

Zuschauer: 4.647

Bericht von: Hermann Graßl | Foto: City-Press

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