Red Bull München strauchelt dahoam gegen Straubing Tigers
Es war ein vogelwildes erstes Drittel, das die über 10.000 Zuschauer im neuen SAP Garden, der zum vierten mal ausverkauft war, zu sehen bekamen. Die beiden Führungen von München konnte Straubing ausgleichen und setzte im zweiten Drittel den Grundstein für den sechsten Auswärtssieg in Folge. Das bedeutet zugleich einen neuen Clubrekord in der DEL Geschichte für die Straubing Tigers. Die Zahl sechs steht auch bei den Red Bulls. Jedoch für die sechste Niederlage im zehnten Heimspiel im SAP Garden, was das eigene Publikum gegen Ende des Spiels sogar mit Pfiffen quittierte.
Einstand nach Maß
München erwischte einen wahren Blitzstart. Nach 21 Sekunden traf Chris DeSousa (1.) zur Führung und in Folge hätten die Oberbayern diese weiter ausbauen müssen. Es kam anders, denn die Tigers schlugen durch Skyer McKenzie (3.) zurück. Da aber die Abwehr auf beiden Seiten Sendepause hatte, ging es munter weiter. Markus Eisenschmid (8.) brachte die Hausherren wieder in Führung und auch hier konnten die Münchner eigentlich nachlegen. Aber Straubing kam besser in die Partie und kam durch Marcel Müller (18.) zum nicht unverdienten Ausgleich.
Straubing Tigers on Fire
Die erste Schrecksekunde gab es auf Seiten der Niederbayern, als Tim Fleischer im Gesicht vom Puck getroffen wurde und am Spiel nicht mehr mitwirken konnte. Es war nicht so, dass sich der EHC Red Bull zwischenzeitlich vom Spielbetrieb abmeldete, aber mit nur zwei Schüssen in zwanzig Minuten, hatte die Offensive keine guten Argumente gebracht. Die Verteidigung ließ bei beiden Gegentoren der Tigers auch einige Fragen offen bei München. Tyler Leier (27.) wurde nicht allzu sehr vor dem Tor gehindert und brachte die Gäste in Führung. Straubing blieb am Drücker und bekam immer wieder den Platz, den sie brauchten. So auch beim 2:4 durch Tim Brunnhuber (40.) der den Rebound bei einer zwei gegen eins Situation nutzen konnte.
Kein Sprit mehr im Tank
Die Vorgabe von Tom Pokel für das letzte Drittel war klar. Seine Mannschaft sollte auf Kunststücke verzichten, ruhig bleiben und auf Fehler lauern. München konnte zwar im letzten Abschnitt die Fehler aus den ersten vierzig Minuten wieder abstellen, aber sie kamen kaum noch in den Slot der Tigers. Florian Bugl parierte die beiden wichtigsten Chancen der Oberbayern und als die Gastgeber Goalie Niederberger bereits vier Minuten vor Ende vom Eis nahmen, ging Coach Max Kaltenhauser All In. Straubing verteidigte gut und erzielte den 2:5 Endstand durch den wieder genesenen Kapitän Mike Connolly (60.). Kurz zuvor wurde Travis St.Denis nach einem Foul frühzeitig in die Kabine geschickt.
Stimmen zum Spiel:
Tim Brunnhuber (Tigers): “Es war nicht so einfach, weil wir auch wegen der Championsleague auf zwei Tage Eis verzichten mussten. Den Rückstand haben wir gut weggesteckt und dann unser Spiel durchgezogen. Mit den Fans hier im Rücken ist es hier auch leichter zu Spielen, denn wie man gesehen hat, waren es gefühlt mehr Straubinger als Münchner im Stadion.”
Maxi Kastner (München): “Wir haben nach unseren Führungen mentale Fehler gemacht, die Straubing gleich gut nutzen konnte. Am Ende haben wir uns schwer getan zurückzukommen und waren nicht aggressiv oder kaltschnäuzig genug heute. So darf uns das hier nicht passieren in einem so schnellen Spiel. Wenn wir unserem System einfach treu bleiben, können wir jeden in dieser Liga schlagen.”
EHC Red Bull München – Straubing Tigers: 2:5 (2:2 | 0:2 | 0:1)
1:0 |01.| Christopher DeSousa (Brooks, Hirose)
1:1 |03.| Skyler McKenzie (Brunnhuber)
2:1 |08.| Markus Eisenschmid (Ehliz)
2:2 |18.| Marcel Müller
2:3 |27.| Tyler Leier (Klein)
2:4 |40.| Tim Brunnhuber (Leier, Brandt)
2:5 |60.| Mike Connolly (Scott) – EN
Zuschauer: 10.796 (Ausverkauft)
Bericht von: Markus Altmann | Foto: Citypress