Fischtown Pinguins souverän gegen die Grizzlys Wolfsburg – Max Görtz mit Hattrick

3.November 2024DEL

In der Bremerhavener Eisarena waren bei den Fischtown Pinguins die Grizzlys aus Wolfsburg zu Gast. Die Fischtown Pinguins heimsten drei wichtige Punkte in Düsseldorf ein und wollten gegen die Grizzlys weitere wertvolle Zähler holen, um unter den Top drei drin zu bleiben und die Verfolger in Schach zu halten. Max Görtz glänzte mit einem Hattrick.

Die Grizzlys Wolfsburg brauchten unbedingt wieder ein Erfolgserlebnis nach zuletzt fünf Niederlagen in Folge, eine für Wolfsburger Verhältnisse ungewöhnlich lange Durststrecke. Headcoach Mike Stewart vertraute im Tor auf Hannibal Weitzmann und Dustin Strahlmeier sowie Luis Schinko bekamen eine schöpferische Pause. Man wollte beim heutigen Gegner endlich mal wieder gewinnen, nachdem Wolfsburg die letzten neun Begegnungen dort verloren hatte. Der letzte Sieg datierte vom April 2022.

Fischtown Pinguins gehen durch Doppelpack von Max Görtz in Führung

Das Nord-Derby stand heute ganz unter dem Zeichen 50 Jahre Krebshilfe und die Hausherren liefen mit einem ganz speziellen Jersey beim Warm-up auf. Als Puck Kind lief die kleine Henrietta auf und freute sich über den tollen Zuspruch von den Rängen. Die Gastgeber starteten gewohnt furios und übten gleich mal gehörig Druck auf die Wolfsburger Defensive aus. Die Grizzlys Wolfsburg konnten sich dann etwas von der Umklammerung befreien und ihrerseits mal Angriffe vorzutragen. Es stand nun das erste Powerplay für die Fischtown Pinguins auf dem Programm, welches die Hausherren gut aufzogen doch am effektiven Penalty Killing der Gäste scheiterten.

Nach gut acht Minuten kam Wolfsburg besser in die Partie und erspielte sich gute Chancen, die alle von Kristers Gudlevskis zunichte gemacht wurden. Nach einem katastrophalen Fehlpass an der gegnerischen blauen Linie zog Ross Mauermann auf und davon, brachte aber die Scheibe nicht im Gehäuse unter. Nichtsdestotrotz war die Situation noch nicht geklärt und Max Görtz netzte nach tollem Zuspiel von Markus Vikingstad in der 11. Spielminute zur Führung ein. Dies beflügelte die Pinguins und Goalie Hannibal Weitzmann musste sein ganzes Können aufbieten, um den nächsten Treffer zu verhindern.  Wolfsburg wackelte nun sehr und Bremerhaven war klar tonangebend.

Beim zweiten heimischen Powerplay musste der Gästekeeper wieder Schwerstarbeit verrichten, um gegen die Chancenflut dagegenzuhalten. Die Pinguins waren einem hochverdienten zweiten Tor zu diesem Zeitpunkt sehr nah. Dustin Strahlmeier musste nun eingreifen, nachdem Hannibal Weitzmann verletzt aufgeben musste. Welch ein Pech bei seinem Einstand: den ersten Schuss konnte Strahlmeier zwar noch abwehren, doch der Rebound wurde in der 18. Spielminute erneut von Max Görtz verwertet.

Button: „Ich hoffe, Hannibal (Weitzmann) geht es gut. Die Pucks fielen für uns nicht so wie wir es planten. Wir müssen mehr investieren und deren Breakaways vermeiden. Wir müssen kompakter stehen und dürfen nicht so offen spielen.“

Shorthander von Kinder, Grizzlys Feser verkürzt, Bettahar erhöht

Bisher sprach das Schussverhältnis von 20 zu 9 eine klare Sprache zugunsten der Fischtown Pinguins. Die Grizzlys Wolfsburg mussten unbedingt von der Strafbank fernbleiben wohlwissend um das bärenstarke Powerplay von Bremerhaven, das zu Beginn des Mittelabschnitts schon zum dritten Mal anstand. Die Fischtown Pinguins agierten schnell in ihrer Formation und setzten ihre bewährten OneTimer von der blauen Linie in Szene. Nun war Dustin Strahlmeier gefragt, der mit seinen Paraden Schlimmeres vermied. Jetzt war Wolfsburg zum ersten Mal mit einem Mann mehr auf dem Eis unterwegs, doch die Hausherren markierten in Person von Nino Kinder in der 24. Spielminute einen Shorthander, der erste in dieser Saison für Fischtown.

Dem Ganzen ging ein fataler Scheibenverlust voraus und der Torschütze ließ sich dieses Geschenk nicht entgehen. Wie würden die Grizzlys nun reagieren? Noch im gleichen Powerplay konnte Justin Feser nur 44 Sekunden danach verkürzen. Dies war wichtig, wollte man das Spiel nicht zu früh herschenken. Nun wollten die Gäste nachlegen und zeigten sich stark verbessert. Flüchtigkeitsfehler beim Spielaufbau mussten seitens der Wolfsburger aber tunlichst vermieden werden. Die Grizzlys Wolfsburg leisteten sich auch weiterhin zu viele Strafen, was dieses Mal nicht zu einem Gegentor führte. Nino Kinder war hochmotiviert und zielte auf ein weiteres Erfolgserlebnis.

Rayan Bettahar blieb es dann vorbehalten, in der 36. Spielminute den vierten Bremerhavener Treffer und sein Premierentor zu erzielen. War damit das Match schon entschieden? Wolfsburg war in numerischer Überlegenheit: wenn nicht jetzt, wann dann, so lautete die Devise! Ein Anschlusstreffer zum Ende des Drittels wäre nun Gold wert, doch es blieb beim drei Tore Vorsprung der überlegenen Hausherren.

Kinder: „Wir hoffen, es geht so weiter. Es läuft heute so richtig gut. Wenn wir genauso weitermachen, dann holen wir uns auch den zehnten Erfolg in Serie gegen Wolfsburg. Alle unsere Jungs sind sehr fit und wir geben immer Vollgas. Wir müssen Turnovers vermeiden, einfach spielen, dann gewinnen wir.“

Fischtown Pinguins verwalten souverän: Görtz mit Hattrick

Welche Lösung hatte Headcoach Mike Stewart noch im Köcher, um den scheinbar deutlichen Vorsprung noch aufzuholen oder auch wettzumachen? Die Fischtown Pinguins strotzten nur so vor Selbstvertrauen und stellten auch heute im Nord-Derby ihre bärenstarke Defensive unter Beweis, ligaweit mit Abstand die Beste.  

Die Uhr lief für die Hausherren runter und die Grizzlys Wolfsburg waren weiterhin auf der Suche nach einem lösungsorientierten Rezept. Vielleicht ergab sich ja jetzt die Gelegenheit, da Bremerhavens Grönlund auf der Sünderbank Platz nehmen musste: insgesamt wurde zu kompliziert agiert und das Überzahlspiel näherte sich dem Ende, ohne hochkarätige Chancen zu verbuchen. Alles sprach zu diesem Zeitpunkt für einen souveränen Heimsieg von Bremerhaven, das sich sieben Minuten vor der regulären Schlusssirene einem Wolfsburger Powerplay gegenübersah.

Es musste nun ein Treffer her, sonst war die Messe hier gelesen. Kristers Gudlevskis war gewohnt gelassen und stets Herr im Haus. Just in dem Moment, als Dustin Strahlmeier vom Eis ging zugunsten eines sechsten Feldspielers, netzte Dominik Uher in der 55. Spielminute ins verlassene Gehäuse ein. Es war bereits heute der zweite Shorthander. Und es kam noch bitterer für die Gäste, denn Max Görtz schnürte seinen Hattrick in der 56. Spielminute.

Die Fischtown Pinguins dominierten von Anfang an gegen anfällige Grizzlys Wolfsburg und fuhren einen souveränen deutlichen 6:1 Heimsieg ein. Für Wolfsburg war es bereits die sechste Pleite in der Liga hintereinander und die zehnte Niederlage im hohen Norden.

Stimmen zum Schluss:

Möser: “Sehr schwierig, sind fast 60 Minuten hinterhergerannt, zu viele Strafen genommen, wir hatten in den beiden ersten Dritteln unsere Momente. Bremerhaven hat seine Tore gemacht. Die Pause kommt für uns zu einem richtigen Zeitpunkt. Wir haben bisher nie schlecht gespielt, wir haben paar Tage Zeit darüber nachzudenken.

Görtz: „Es war mein zweiter Hattrick, den ersten hatte ich in Schweden. Ein toller Sieg vor der Pause, der sich super anfühlt. Wir spielen als Team und haben ein gutes System. Unsere Defensive hilft uns dabei sehr.

Fischtown Pinguins Bremerhaven – Grizzlys Wolfsburg 6:1 (2:0|2:1|2:0)

Tore:

1:0 |11.| Max Görtz (Vikingstad, Mauerman)
2:0 |18.| Max Görtz (Friesen, Bruggisser) PP1
3:0 |24.| Nino Kinder SH1
3:1 |25.| Justin Feser (Schinko, Caamano) PP1
4:1 |36.| Rayan Bettahar (Friesen)
5:1 |55.| Dominik Uher  SH1
6:1 |56.| Max Görtz (Vikingstad, Rausch)

Zuschauer: 4.647

Bericht von: Hermann Graßl | Foto: Citypress

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