Ice Tigers gewinnen dank Chancenverwertung gegen Schwenningen

27.Oktober 2024DEL

Spieltag 13 steht an. Die Schwenninger Wild Wings reisen nach drei Siegen in Serie zu den Ice Tigers nach Nürnberg. Beide Teams gehen mit knappen Siegen vom vergangenen Freitag in dieses Spiel. Ebenfalls ist es ein Spiel der Tabellennachbarn: Die Gäste stehen mit 14 Punkten auf dem elften Tabellenplatz, während die Nürnberger eine Position weiter vorne auf Platz zehn rangieren. Von Anfang an war klar, dass beide Teams mit viel Tempo und Härte in dieses Spiel gehen wollen, um die nächsten Punkte einzufahren.

Erst Abtasten, dann Vollgas

Das Spiel begann mit wenigen Höhepunkten. Beide Mannschaften tasteten sich die ersten fünf Minuten eher ab und waren darauf besonnen, die Defensivarbeit zu fokussieren. Die erste „Halbchance“ hatten dann die Gastgeber aus Nürnberg, nachdem Josef Eham an der blauen Linie für Lukas Ribarik durchgesteckt hatte. Dieser konnte die Scheibe fast zum mitgelaufenen Evan Barratt durchstecken, aber eben nur fast, da die Scheibe zuvor abgefangen und geklärt wurde. Acht Minuten dauerte es, ehe sich die Wild Wings ins Spielgeschehen einschalteten. Eine gute und lange Druckphase im Nürnberger Drittel konnten die Schwarzwälder jedoch nicht zu ihren Gunsten nutzen.

Und dann kam es, wie es kommen musste: Wenn du vorne die Dinger nicht machst, machen es die anderen. Und genauso kam es. Nürnberg bringt die Scheibe in Person von Cody Haiskanen ins gegnerische Drittel und gewinnt durch Evan Barratt den darauf folgenden Zweikampf. Der Top-Scorer der Franken kann dann unbedrängt seitlich auf das Tor zufahren, ehe er einen gezielten Rückhandpass auf Charlie Gerard spielt, der mit einem Direktschuss abschließen kann und Schwenningens Schlussmann Joachim Erricson über der Schulter überwinden kann.

Auch danach war Nürnberg wie beflügelt und bekam sechs Minuten später die Möglichkeit, ihre Führung auf zwei Treffer in Überzahl auszubauen. Alexander Karachun musste für zwei Minuten auf die Sünderbank wegen eines Hakens. Und wie am Freitag ließen sich die Franken diese Gelegenheit nicht entgehen. Eine knappe Minute hatte das Team von Steve Walker das Unterzahl überstanden, bis Hayden Shaw einen präzisen und harten Pass vor das Gehäuse der Wild Wings spielen konnte. Davor lauernd, musste Samuel Dove Mc-Falls nur die Kelle zum 2:0 reinhalten. Eine Führung, die zu diesem Zeitpunkt durchaus verdient war für die Lebkuchenstädter.

Schwenningen überlegen – Nürnberg effizient

Schwenningen erwischte den besseren Start in den zweiten Spielabschnitt und war gleich mal Millimeter vom Anschlusstreffer entfernt. Thomas Larkin kommt von der blauen Linie laufend zum Schuss und lässt das Gestänge ein erstes Mal in diesem Spiel ertönen. Doch genau wie im ersten Abschnitt lässt Schwenningen gute Chancen liegen, während die Nürnberger die Möglichkeiten, die sie haben, eiskalt nutzen. Ein Premieren-Treffer durfte in den Reihen von Ice-Tigers-Coach Mitch O’Keefe gefeiert werden. Nach gutem Kampf konnten die Franken den Puck im gegnerischen Drittel halten. Will Graber spielte, wie schon oft in dieser Spielzeit, einen starken Pass auf den besser positionierten Owen Headrick. Der Nordamerikaner konnte mit ein wenig Glück am Schläger an Joachim Erricson vorbeischießen und seinen ersten DEL-Treffer feiern.

Nun waren die Wild Wings gezwungen, mehr zu investieren, um diesen Rückstand – wie auch vergangenen Freitag schon – aufzuholen. Und das wurde auch prompt in die Tat umgesetzt. Nach etlichen Chancen, unter anderem zwei Riesenchancen von Kyle Platzer, die Hungerecker mit zwei Monsterparaden vereiteln konnte, sowie einem weiteren Pfostentreffer von Teemu Pulkkinen aus ähnlicher Position wie Teamkollege Larkin zuvor, war es Tyson Spink, der nach einem Schuss von Zwillingsbruder Tylor den völlig orientierungslosen Leon Hungerecker auf dem falschen Fuß erwischte und den Puck zum 3:1 nur noch einschieben musste. Auch danach war Schwenningen dem zweiten Treffer näher als Nürnberg dem vierten. Doch die Geschichte von zuvor sollte sich auch noch ein drittes Mal wiederholen. Nürnberg traf ebenfalls nach einer erneuten Druckphase der Gäste. Nachdem es viel Gewusel beim Anspiel vor dem Schwenninger Kasten gab, konnte Eugen Alanov den Überblick im Durcheinander behalten und allein vor dem Tor das Spielgerät an Joachim Erricson durch die Schoner befördern. Bitter für die Wild Wings: Es hätte laut Chancenverteilung unentschieden stehen können, stattdessen stand es nun 4:1 für die Ice Tigers aus Nürnberg.

Nürnberg bringt Führung souverän über die Zeit

Zu Beginn des letzten Spielabschnitts gab es einen Torhüterwechsel bei den Schwenninger Wild Wings: Michael Bitzer übernahm die letzten 20 Minuten anstelle von Joachim Erricson. Bitzer konnte sich gleich im Duell gegen Charlie Gerard auszeichnen. Nach einem Fehlpass der Schwarzwälder war Gerard auf und davon, konnte aber den gut aufgelegten Backup mit seinem Schussversuch nicht bezwingen. Dann das 5:1 für die Ice Tigers – oder doch nicht? Will Graber stochert den Puck für die in Überzahl spielenden Ice Tigers über die Torlinie. Jedoch war die Scheibe bereits unter dem Schoner von Michael Bitzer begraben; der Treffer zählte somit nicht. Das Spiel wurde nun zu einem ständigen Hin und Her mit Chancen auf beiden Seiten. Die große Chance, sich noch einmal an der Punktevergabe zu beteiligen, hatten die Schwenninger Wild Wings: Acht Minuten vor Schluss durften die Gäste noch einmal in numerischer Überlegenheit spielen. Die Ice Tigers schafften es jedoch, wie im Spiel gegen Wolfsburg, clever zu verteidigen, und falls dann doch mal ein Schuss durchkam, konnte man sich stets auf den bärenstarken Leon Hungerecker verlassen. Das sollte auch die letzte richtig große Möglichkeit bleiben, um Ergebniskosmetik zu betreiben.

Die Nürnberg Ice Tigers bestätigen die gute Defensivleistung von Freitag und gehen aus diesem Wochenende mit einer Tordifferenz von 6:2, ein gutes Zeichen für die bisher Gegentor gefährdeten Ice Tigers. Für Schwenningen hingegen blieb die nächste Comeback-Sensation aus, im großen und ganzen ließ man zu viele Chancen liegen und war hinten nicht konsequent genug um die Gegentreffer zu verhindern. Für die Ice Tigers geht es bereits schon am Mittwoch im Gastspiel bei den Straubing Tigers an den Start. Schwenningen hat eine längere Ruhepause bis Freitag, dann spielt man Zuhause gegen den nächsten Tabellennachbarn, die Iserlohn Roosters.

Stimmen:
Steve Walker (SWW): ,,Wir hatte einen langsamen Start ins Spiel, Nürnberg hat uns dann sofort unter Druck gesetzt und getroffen. Wenn du zehn Minuten lang das Momentum auf deiner Seite hast und dann ein Tor bekommst wird es schwer hier in Nürnberg.”

Mitch O´Keefe (NIT): ,,Mir hat unser Start sehr gut gefallen, aber nach dem dritten Tor, haben wir viele falsche Entscheidungen mit der Scheibe getroffen, da hatten wir Glück dass Leon uns im Spiel gehalten hat.”

Nürnberg Ice Tigers – Schwenninger Wild Wings 4:1

Tore:
1:0|10.|Charlie Gerrard (Evan Barratt, Cody Haiskanen)
2:0|16.|Samuel Dove-McFalls (Charlie Gerard, Hayden Shaw)
3:0|26.|Owen Headrick (Will Graber , Evan Barratt)
3:1|33.|Tyson Spink (Tyler Spink, Ben Marshall)
4:1|36.|Eugen Alanov (Ryan Stoa, Thomas Heigl)

Zuschauer:4402

Bericht von: Luca Schindler | Foto: Birgit Eiblmaier

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