Kölner Haie erobern Bremerhavener Festung mit Shutout für Julius Hudacek

26.Oktober 2024DEL

Die Fischtown Pinguins starteten gewohnt schwungvoll und souverän in die neue Spielzeit. Aktuell rangierte Bremerhaven auf Platz drei der Tabelle und wollte mit meinem Sieg zu Ingolstadt aufschließen bei einem Match weniger in den Knochen. Die Neuzugänge wurden schnell integriert und der ligaweit gefürchtete Karawanken Express mit Urbas, Jeglic und Verlic sorgte bislang ebenfalls schon für viel Furore. Von den letzten fünf Partien konnten lediglich zwei Siege verbucht werden.

Demzufolge wollte man heute Abend den Turnaround erzwingen. Defensiv musste die Mannschaft um Headcoach Alex Sulzer auf Eminger und Grönlund verzichten. Dafür war Nino Kinder inzwischen fester Bestandteil bei den Pinguins.

Die Kölner Haie verbuchten einen holprigen Start und finden sich momentan im Mittelfeld auf den Pre-Playoff Plätzen wieder. Aus den letzten fünf Spielen resultieren nur zwei Siege, die jedoch in der Fremde eingefahren wurden. Insbesondere der Derby Erfolg beim rheinischen Rivalen stimmte positiv und auch in München konnten drei Punkte gesichert werden. Somit reisten die Haie selbstbewusst in den hohen Norden, um dort ebenfalls was Zählbares in die Domstadt mitzunehmen.

Köln zählte zu den wenigen Teams, das eine positive Bilanz gegen die Pinguins aufweisen konnte; diese Statistik machte Mut! Headcoach Kari Jalonen ließ Justin Schütz lediglich als 13. Stürmer auflaufen, zumal der Stürmer sich zuletzt leicht verletzt hatte. Mental war der Stürmer eminent wichtig für die Mannschaft. Jalonen war insgesamt mit den zuletzt gezeigten Leistungen zufrieden und strahlte Zuversicht aus. Julius Hudacek war der Gamewinner.

Tuomie staubt ab

Gleich im ersten Angriff kassierten die Hausherren eine Strafzeit: Justin Schütz durfte beim Powerplay mit auflaufen. Ein Schlagschuss von Adam Almquist landete an der Latte und sprang dann auf die Linie, um letztlich schleunigst geklärt zu werden. Um Haaresbreite verpassten die Gäste vom Rhein die frühe Führung. In den ersten Minuten erwiesen sich die Haie als aggressiver und zielstrebiger in ihren Bemühungen. Kölns Top Scorer Gregor MacLeod scheiterte dann am aufmerksamen Goalie Maxi Franzreb, der den Vorzug vor Kristers Gudlevskis erhielt.

Peu á peu kamen die Hausherren immer besser in die Partie und zwangen Keeper Julius Hudacek zu ersten Paraden. Auf der anderen Seite war auch Maxi Franzreb immer wieder gefordert. Es entwickelte sich eine muntere Begegnung zwischen diesen beiden Klasse Teams. In der 15. Spielminute gelang Parker Tuomie sein erster Saisontreffer, als er goldrichtig im Slot auftauchte und die Scheibe verwertete. Dieses Erfolgserlebnis beflügelte die Haie und schockte die Gastgeber ein wenig. Die Kölner Haie absolvierten ein effektives Forechecking und zeigten auch bei den Zweikämpfen eine solide Performance und bis dato ein gutes Auswärtsmatch.

Tuomie: „Ich bin erleichtert über das Ergebnis und natürlich mein erstes Tor. Justin geht es soweit gut, die Rotation ist bisher gut gelungen und die Reihen sehen ganz ok aus. Wir müssen diszipliniert bleiben und die Stürmer müssen einen guten Backcheck durchführen.“

Kölner Haie mit besseren Chancen

Die Fischtown Pinguins kamen rasant aus der Kabine und setzten die ersten Akzente, doch die Kölner Haie befreiten sich stets souverän und starteten ihrerseits gefährliche Vorstöße. Bremerhaven gelang es bisher noch nicht, seine bewährte Heimstärke zu demonstrieren. Köln ließ bisher nicht viel zu und die Hausherren hatten Mühe, ein strukturiertes Aufbauspiel zu generieren. Aubry holte dann die nächste Strafe gegen die Heimmannschaft heraus: die Pinguins betrieben ein gutes Penalty Killing und schon war eine Minute heruntergelaufen. Goalie Maxi Franzreb packte nun einen Monster Save aus, um einen höheren Rückstand zu vermeiden. Köln überstand das erste Unterzahlspiel und hätte fast in Person von Justin Schütz getroffen.

Antonen verbuchte danach eine gute Gelegenheit, doch Hudaceks linker Schoner verhinderte den Ausgleich. Adam Almquist hinderte dann Jan Urbas an der Vollendung und auf der Gegenseite scheiterte Maxi Kammerer. Josh Currie konnte Maxi Franzreb ebenfalls nicht überwinden, der einen Sahneabend erwischte. Köln verzeichnete bislang die klareren Einschussmöglichkeiten und die Gastgeber kamen in den Genuss ihres zweiten Powerplays: Keeper Julius Hudacek wirkte sehr gelassen und souverän und entschärfte alles, was sein Gehäuse kam. Köln wahrte seinen Vorsprung, der weiterhin verdient war.

Appendino: „Die Kölner spielen einen guten Forecheck, und wir kommen hinten nicht gut genug heraus, um gute Angriffe zu kreieren. Manchmal fallen Leute aus, aber Sorgen müssen wir uns keine machen. Wir müssen gradliniger agieren.“

Kölner Haie kontern eiskalt

Das Spiel war weiterhin auf Augenhöhe und vom Ergebnis her sehr eng. Für die Fischtown Pinguins war noch alles drin in dieser Begegnung und die treuen Fans peitschten ihre Helden nach vorne. Dann patzten mal Urbas und Verlic ungewohnt, doch Goalie Maxi Franzreb stellte sein ganzes Können erneut eindrucksvoll unter Beweis. Den Hausherren fehlte heute bislang die Leichtigkeit in eigener Halle, auch weil die Haie sehr bissig agierten und kompakt standen. Beide Goalies zeichneten sich durch bärenstarke Leistungen aus.

Das Spiel lebte von der knisternden Spannung und die Hausherren rannten unermüdlich an. Die Kölner Haie lauerten auf ihre Konter, von denen einer Gregor Macleod einen in der 54. Spielminute zum zweiten Treffer nutzte. Wann würde Headcoach Alex Sulzer seinen Keeper zugunsten eines sechsten Feldspielers ziehen? Es waren nur noch drei Minuten auf der Uhr. Bremerhaven war ja bekannt für seine Comeback Qualitäten, was sich gegen München bewahrheitete. 140 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit ging Maxi Franzreb vom Eis. Parker Tuomie verhielt sich ganz uneigennützig und wollte seinen Sturmpartner in Szene setzen, eigentlich hätte er selbst in viel besserer Position vollenden können.

Die Kölner Haie sicherten sich in einem überzeugenden Match gegen heimstarke Bremerhavener souverän drei Auswärtspunkte, und Julius Hudacek durfte über seinen zweiten Shutout jubeln. Für die Fischtown Pinguins erwiesen sich die Kölner Haie erneut als Angstgegner. Die Gäste vom Rhein zählten zu den drei Teams in der Liga mit einer positiven Bilanz im hohen Norden.

Stimmen zum Schluss:

Urbas: “Köln ist ein starkes Team, vor allem defensiv. Wir waren heute nicht gut genug, manchmal passiert so etwas und am Sonntag werden wir wieder ein anderes Gesicht zeigen. Wir brachten nicht genügend Scheiben zum Tor. Wir werden uns wieder neu justieren.

Schütz: „Heute gaben wir vor allem defensiv unser bestes Spiel, beide Goalies waren super drauf. Anfangs spielten wir eigentlich gutes Eishockey, mittlerweile sind wir gefestigter und es ist uns gelungen, über 60 Minuten konzentriert zu spielen. Wir haben auch nicht viel zugelassen. Ich fühlte mich heute früh ganz gut und der Trainer wollte mir die Gelegenheit geben, aufzulaufen.

Fischtown Pinguins Bremerhaven – Kölner Haie 0:2 (0:1|0:0|0:1)

Tore:

0:1 |15.| Parker Tuomie (Currie, Tyrväinen)
0:2 |54.| Gregor MacLeod

Bericht von: Hermann Graßl | Foto: City-Press/Archiv

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