EHC Red Bull München klarer Derby Sieger gegen Nürnberg

20.Oktober 2024DEL

Der EHC Red Bull München duellierte sich im zweiten bayerischen Derby nacheinander vor eigenem Publikum mit den Nürnberg Ice Tigers. Ein Sieg war Pflicht für das Team um Headcoach Max Kaltenhauser!

Die Landeshauptstädter hatten sich ihren ersten Heimauftritt am Wochenende gänzlich anders vorgestellt. Letztlich standen die Münchener erneut mit leeren Händen da, weil sie reihenweise am bärenstarken Augsburger Goalie schier verzweifelten. Der EHC Red Bull München stand im heutigen Match gegen hoch motivierte Nürnberger stark unter Druck, wollten sie den Anschluss an die Top sechs nicht abreißen lassen. Die Ausfälle von etlichen Leistungsträgern wie Trevor Parkes, Patrick Hager, Filip Varejcka und Emil Johansson mussten weiterhin verkraftet werden.

Ehliz: „Wir haben uns enorm viele Chancen herausgearbeitet, Pfosten und Latte getroffen. An den Chancen liegt es nicht, irgendwann müssen die Scheiben auch mal reingehen. Wegen der neuen Halle habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Wir müssen 60 Minuten durchspielen und unser Spiel aufdrücken. Wir müssen von Anfang an Gas geben.“

Die Nürnberg Ice Tigers reisten mit stolzer Brust zum SAP-Garden, gelang es Ihnen tatsächlich, dem Tabellenführer aus Ingolstadt dessen erste bittere Niederlage beizubringen. Nach vier Pleiten in Folge präsentierten sich die Franken gegen die bislang einzig ungeschlagene Mannschaft der Liga in hervorragender Form und sammelten auf diese Weise wertvolle Pluspunkte im Kampf um die Pre-Playoff-Ränge.

Münchens Führung dank Bogenlampe von Bittner, die von Eisenschmied veredelt wurde

Interessante Randnotiz: beide Heigl Brüder, Nikolaus bei München und Thomas bei den Ice Tigers, trafen heute aufeinander.  Der EHC Red Bull München begann gewohnt rasant, um gleich mal die Richtung vorzugeben und endlich mal wieder in Führung zu gehen. Die ersten fünf Minuten gehörten ganz klar den Hausherren und Nürnbergs Offensive fand bislang noch nicht statt. München war sichtlich bemüht, die Scharte vom Freitag auszumerzen und den Fans eine bessere Performance zu bieten.

Und in der 10. Spielminute war es dann soweit, als Dominik Bittners Schuss von Andi Eder irgendwie abgefälscht wurde, so dass der Puck für Keeper Leon Hungerecker gänzlich unglücklich ins Tor fiel. Dem EHC Red Bull München gelang es dann eine knapp 100 Sekunden andauernde 3 gegen 5 Unterzahl recht souverän zu überstehen und sich schadlos zu halten. Das wäre die gute Gelegenheit für die Ice Tigers gewesen, den Ausgleich herbeizuführen, doch die Box der Hausherren stand stabil und ließ wenig zu.

Beide Teams zeichneten sich noch durch viele Unzulänglichkeiten im Passspiel aus. Kaum war Nürnberg nach der Strafzeit wieder komplett, markierte Markus Eisenschmied den zweiten Münchener Treffer in der 18. Spielminute. Bereits zum achten Mal ergatterte Andi Eder schon einen Scorerpunkt. Im ersten Drittel verbrachte Goalie Mathias Niederberger einen recht ruhigen Abend, da er nicht oft eingreifen musste.

Eham.: „Wir sind nicht gut aus der Kabine gekommen. Die Führung war recht unglücklich. Trotz guter Arbeit beim penalty killing kassieren wir dann den zweiten Treffer. Wir haken das Drittel ab und machten genauso weiter.“

Shorthander durch Tobias Rieder und Solo Treffer durch Yasin Ehliz

Der EHC Red Bull München machte genau dort weiter, wo er zuvor aufgehört hatte, nämlich mit viel Speed und Druck aufs gegnerische Gehäuse. Mit geschickten Flip Pässen wollten die Nürnberg Ice Tigers besser in die Partie kommen, so die Devise von Co-Trainer Jochen Hecht. Veit Oswald hätte bei seinem Solo für den dritten heimischen Treffer sorgen können, doch Headricks Schläger war hier eminent wichtig für die Gäste, welche weiterhin viel investieren mussten, um gegen die Leichtigkeit der Red Bulls anzukommen. Die Hausherren legten in der 27. Spielminute durch Tobias Rieder einen Shorthander nach. Das war mehr als bitter für die Nürnberg Ice Tigers, die sich ausgerechnet im Powerplay einen katastrophalen Fehlpass leisteten, den die Gastgeber eiskalt verwerteten.

Jetzt sah es nach einem souveränen Heimsieg für die Landeshauptstädter im neuen SAP-Garden aus. Im Unterzahlspiel erwiesen sich die Franken bislang als herausragend, kassierten sie auch bei zwei hintereinander stattfindenden Powerplays von München kein Gegentor. Die Nürnberg Ice Tigers suchten noch nach einem Rezept, um auf die Anzeigetafel zu kommen. Nürnberg war bemüht, doch der enorme Aufwand wurde nicht belohnt. Ganz im Gegenteil, erneut nutzte München eine Unaufmerksamkeit der Ice Tigers und Yasin Ehliz verwertete sein Solo bravourös in der 39. Spielminute. Der EHC Red Bull München hatte nun die Begegnung im Griff und für Nürnberg war es nun ein weiter Weg.

Bittner: Heute war sehr viel Gutes dabei, ab und zu ist die Vorwärtsbewegung noch etwas verbesserungswürdig. Es geht darum, dass wir als Team weiter zusammenwachsen. Fehler können immer mal passieren, wir müssen uns gegenseitig aus der Patsche helfen.“

Hager: „Mir geht es soweit ganz gut, ich bin schon wieder auf dem Eis und hoffe bald am Mannschaftstraining wieder mitzuwirken. Jeder weiß um die Qualitäten von Tobias Rieder und solche Typen wünscht du dir in der eigenen Mannschaft. Max (Kaltenhauser) ist ein junger hungriger Trainer, der viel Energie mitbringt und die Tendenz mit ihm geht in die richtige Richtung. Bis jetzt hat die Stadt die neue Halle sehr gut angenommen.“

EHC Red Bull München problemlos zum Sieg

Wie würde Nürnberg nach dem doch recht deutlichen Rückstand in den Schlussabschnitt starten? Bisher sprach der Puck Besitz zugunsten von München eine klare Sprache. Die Ice Tigers mussten sich steigern, um hier noch was zu bewirken. Aktuell hatte man nicht das Gefühl, dass diese Partie noch eng werden würde.

Dann gab es plötzlich mehrere gute Einschussmöglichkeiten für die Franken, doch es schien heute nicht das Glück auf Seiten von Nürnberg zu sein. Darüber hinaus leistete der Münchener Abwehrverbund solide Arbeit. Es verblieben nur noch zehn Minuten auf der Uhr und der EHC Red Bull München agierte weiterhin recht überlegen. Es wollte einfach kein Puck hinter die Linie, nun hatte der Außenpfosten was dagegen. Zumindest einen Ehrentreffer hätte sich die Mannschaft um Headcoach Mitch O’Keefe verdient gehabt.

Der EHC Red Bull München verwaltete seinen Vorsprung ohne jedoch zu vergessen, sich weitere Top Gelegenheiten herauszuspielen. Was auch immer Nürnberg unternahm, es wollte einfach kein Treffer gelingen. Die Effizienz sprach klar für die Gastgeber, welche nun nur noch den ersten Shutout für ihren Goalie Mathias Niederberger sichern wollten.

Stimmen zum Schluss:

DeSousa: “Es war ein großer Sieg, Shutout für Mathias. Wir hoffen nun genauso weiterzumachen. Hier zu gewinnen war extrem wichtig, es ist immer gut, zuhause zu siegen vor den eigenen Fans.

Braun: „Das erste Tor war unglücklich abgefälscht, wir haben uns heute selbst geschlagen. Wir müssen da hingehen, wo es weh tut. Du musst vor dem Torhüter stehen, sonst geht keiner rein. Wir hatten uns heute viel vorgenommen nach dem Sieg gegen Ingolstadt.

EHC Red Bull München – Nürnberg Ice Tigers 4:0 (2:0|2:0|0:0)

Tore:

1:0 |10.| Andi Eder (Bittner)
2:0 |18.| Markus Eisenschmied (Eder, Ehliz)
3:0 |27.| Tobias Rieder (Daubner) SH1
4:0 |39.| Yasin Ehliz (Kastner)

Bericht von: Hermann Graßl | Foto: City-Press

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