Nürnberg siegt nach überzeugenden Auftritt gegen Ingolstadt

19.Oktober 2024DEL

Zehnter Spieltag in der Penny DEL und es hieß: Back-to-Back Bayerisches Derby für die Nürnberg Ice Tigers. Die Franken empfingen zuhause als Tabellen-Neunter den aktuellen Spitzenreiter aus Ingolstadt. Die Schanzer kamen mit starkem Rückenwind ins Frankenland: Acht Siege in Serie durfte das Team von Mark French in den letzten Wochen feiern. Die Franken hingegen verfolgte ein roter Faden im negativen Sinne durch die vergangenen fünf Spiele: neun eigene Tore gegen 28 kassierte und nur ein Punkt. Deutlich zu wenig für das, was man in den ersten Spielen zeigte. Was die Aufgabe für die Ice Tigers enorm erschwert, ist die Hiobsbotschaft über die Verletzung von Top-Torjäger Jeremy McKenna; dieser fällt mindestens vier Wochen mit einer Handverletzung aus. Von Anfang an war jedoch klar, dass beide Mannschaften ihren Stiefel runterspielen wollten. Ingolstadt will den neunten Sieg in Folge und Nürnberg die Flaute endlich beenden.

Die Nürnberg Ice Tigers beendeten den Lauf des ERC Ingolstadt nach acht Siegen in Serie – Roman Kechter mit drei Scorerpunkten!

Beide Teams treffen – Nürnberg drückt
Das Spiel war noch keine zwei Minuten alt, da klingelte es schon hinter Ice-Tigers-Goalie Leon Hungerecker. Ein zunächst harmloser Schuss, genommen von ERC-Verteidiger Niklas Hübner von der blauen Linie, wurde gefährlich und rutschte dem Nürnberger Schlussmann unglücklich durch die Schoner. Ein traumhafter Start für die mitgereisten Anhänger der Schanzer. Diese Jubelstimmung sollte aber nur kurz anhalten, denn das Gegentor beflügelte die Mannschaft von Mitch O’Keefe so sehr, dass diese kurze Zeit später selbst ein ums andere Mal gefährlich vor Michael Garteig auftauchte. Und das sollte sich schon in der sechsten Minute auszahlen. Nach guter Druckphase bekam Roman Kechter die Scheibe von Owen Headrick wie auf dem Silbertablett serviert und konnte mit einem platzierten Handgelenkschuss und mit Hilfe des Innenpfostens den Spielstand wieder egalisieren. Kurz darauf hatten die Panther die Chance, wieder mit einem Tor in Führung zu gehen: Eine Zwei-auf-eins-Situation, kombiniert über Daniel Schmölz und Wojtek Stachowiak, wurde jedoch souverän von Nürnbergs Mann zwischen den Pfosten, Leon Hungerecker, entschärft. Zu diesem Zeitpunkt spielten aber eigentlich nur noch die Ice Tigers; Immer wieder war ein Nürnberger vor Michael Garteig aufgetaucht, keiner konnte jedoch eine Chance in einen Treffer umwandeln.

Nürnberg solide – Ingolstadt verzweifelt
Auch im Mitteldrittel ging es weiter mit einem Nürnberger Feuerwerk. Zwar schaffte es der ERC Ingolstadt, sich in den ersten Minuten phasenweise festzusetzen, jedoch nie, sich gefährliche Chancen herauszuspielen. Und das wurde gleich bestraft: Gerade als die Ice Tigers wieder Fahrt aufnahmen, zappelte das Netz erneut hinter Michael Garteig. Nachdem Samuel Dove-McFalls inmitten der Ingolstädter Drangphase den Puck erobern konnte und die Ice Tigers wieder ausschwärmten, war es Roman Kechter, der seinen zweiten Treffer in diesem Spiel erzielen und die erste Nürnberger Führung in der 24. Spielminute besorgen konnte. Doch auch hier dauerte es lediglich vier Minuten, ehe das Spiel wieder von Null begann. Kenny Agostino nutzte die Kufe von Nürnbergs Kapitän Marcus Weber, um diese anzuschießen und Leon Hungerecker zu bezwingen. Ab diesem Tor überschlugen sich die Ereignisse, meistens jedoch in Richtung des Schanzer Gehäuses. Die Ingolstädter hatten in Spielminute 29 zwar noch Glück, dass die Scheibe knapp am eigenen Tor vorbeirutschte und Michael Garteig orientierungslos auf dem Rücken lag, konnten aber zwei Minuten später den Einschlag von Will Grabers Schuss nicht mehr verhindern. Evan Barratt schnappte sich die Scheibe im eigenen Drittel, marschierte ins Drittel des ERC, legte ab auf Ryan Stoa und dieser wiederum auf den heraneilenden Graber, welcher die Scheibe mit einem trockenen Schuss ins lange Eck zum 3:2 traf. Und es kam noch schlimmer für den Spitzenreiter, diesmal in Unterzahl spielend. Ice-Tigers-Duo Eugen Alanov und Evan Barratt konnten sich den Puck einige Male zuspielen, bis Evan Barratt sich ein Herz fasste, abdrückte und Ryan Stoa vor dem Tor noch entscheidend abfälschen konnte, sodass der Puck wieder im Tor landete. Eine Chance gab es aber noch für die Schanzer, wieder auf ein Tor zu verkürzen; der Tap-In-Versuch von Alex Breton konnte jedoch auch hier wieder vom stark spielenden Leon Hungerecker zunichte gemacht werden. Nürnberg spielte seit dem ersten Gegentreffer bis dato solide und extrem fokussiert in der Defensive, was diese Führung überhaupt erst möglich machte.

Ingolstadt rennt an – Hungerecker zur Stelle
Die Ingolstädter wussten, dass sie jetzt investieren müssen, um noch einmal eine Rolle im Punktekampf zu spielen. Die Gäste konnten aber aufgrund einer gut versierten Defensivleistung der Franken immer wieder nur Fernschüsse auf Leon Hungerecker abfeuern und so nie richtig vor den gefährlichen Raum vor Nürnbergs Kasten kommen. Die Ice Tigers wollten das Spiel nun endgültig entscheiden und waren nach dem 5:2 auch auf einem guten Weg, es bis dorthin zu schaffen. Cole Maier konnte einen Passversuch des ERC so abfangen, dass das Spielgerät direkt vor der Nase von Doppeltorschütze Roman Kechter landete, der dann einen cleveren Schuss auf die Schoner von Michael Garteig abfeuerte. Der ERC-Goalie musste in der Folge prallen lassen und gab Cole Maier die Chance, die Scheibe ins verwaiste Tor der Ingolstädter über die Linie zu drücken. Die Panther kamen nur mit Nadelstichen vor das Tor der Lebkuchenstädter; beispielsweise tankte sich Charles Bertrand durch und versuchte mit einem frechen Rückhandschuss, noch einmal Hoffnung aufkommen zu lassen. Diese Situation konnte aber auch von Nürnbergs Verteidigung geklärt werden. Den Schlusspunkt des Spiels setzten dann die Ice Tigers: Auch Ryan Stoa durfte sich nach Roman Kechter doppelt in die Torschützenliste eintragen. Eugen Alanov konnte, weil er zuvor zu viel Raum bekommen hatte, einen präzisen Pass auf die Kelle von Ryan Stoa spielen, der zum 6:2-Heimsieg für die Franken traf.

Ein über weite Strecken enttäuschendes Spiel des Tabellenführers aus Ingolstadt. Immer wieder wurden +, auch wenn es wenige waren, beste Chancen ausgelassen um das Spiel möglicherweise knapper zu gestalten. Nürnberg hingegen kann höchst zufrieden sein mit der eigenen Leistung, mit Toren zur richtigen Zeit und einer fast perfekten defensiven Leistung, beenden sie die fünf Spiele Durststrecke und fahren endlich wieder einen Dreier auf heimischen Eis ein.

Stimmen:
Daniel Schmölz (ING): ,,Das ist natürlich bitter, ich glaube das wir von Anfang an nicht gut ins Spiel gestartet sind und einfach von Beginn an nicht zu unserem Spiel gefunden haben”

Evan Barratt (NIT),,Dieses Team hat ist von Kampf geprägt und genau das haben wir heute gezeigt und wolle wir auch fortsetzen”

Nürnberg Ice Tigers – ERC Ingolstadt 6:2

Tore:
0:1|2.|Niklas Hübner (Daniel Pietta)
1:1|6.|Roman Kechter (Owen Headrick, Samuel Dove-McFalls)
2:1|24.|Roman Kechter (Samuel Dove McFalls)
2:2|28.|Alex Breton (Kenny Agostino, Myles Powell)
3:2|31.|Will Graber (Ryan Stoa, Evan Barratt)
4:2|33.|Ryan Stoa (Evan Barratt, Eugen Alanov)
5:2|44.|Cole Maier (Roman Kechter)
6:2|55.|Ryan Stoa (Eugen Alanov, HaydenShaw)

Zuschauer:5008

Bericht von: Luca Schindler | Foto: Birgit Eiblmaier

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