Die Augsburger Panther sorgen für Münchens nächste Heimpleite

18.Oktober 2024DEL

Der EHC Red Bull München verschenkte am letzten Spieltag in Bremerhaven eine drei Tore Führung und nahm am Ende nur zwei Punkte mit. Der Einstand von neu Headcoach Max Kaltenhauser war trotzdem gelungen und die Landeshauptstädter wollten im bayerischen Derby gegen Augsburg vor heimischer Kulisse den Schwung aus dem hohen Norden mitnehmen und nachlegen. München wollte unbedingt den Anschluss an die Top drei der Liga wahren und Augsburg nicht vorbeiziehen lassen.

Die Augsburger Panther waren bis dato das Überraschungsteam der Liga mit insgesamt fünf Siegen aus neun Partien. Im letzten Wochenende jubelte man sogar über sechs Punkte. Nach zwei Jahren im Ligakeller feierten die Fuggerstädter einen gelungenen Auftakt in die neue Saison und rangieren aktuell stabil im Mittelfeld auf einem Playoff Platz. Das Gehäuse hütete heute wieder Markus Keller, wohingegen Coach Ted Dent weiterhin auf eine komplette Sturmreihe verzichten musste. 

Oblinger verzückt die Fans der Augsburger Panther

Im neuen SAP-Garden war alles bereitet für ein brisantes bayerisches Derby gegen die Augsburger Panther. Vom neuen Headcoach Max Kaltenhauser wurde von den heimischen Fans ein Sieg zuhause erwartet, was den Druck auf ihn erhöhte. Der Gästeblock war voll und die Panther Fans sorgten für eine gewohnt laute Unterstützung. Man war gespannt, ob der EHC Red Bull München seine bisherige Heimschwäche im neuen Stadium beenden konnte und seinem Interimstrainer einen Sieg schenken würde. Die Anfangsphase gehörte weitgehend den Hausherren, doch die Fuggerstädter standen kompakt in der Defensive. Red Bull München musste sich dann dem ersten Powerplay der Gäste erwehren, was sich zu allem Ungemach in eine kurze 3 gegen 5 numerische Unterlegenheit verwandelte. Die Augsburger Panther verbuchten dann zwei Top Chancen, wobei das Gestänge für Keeper Mathias Niederberger rettete, der dann noch mit einem tollen Save parierte. Letztlich hielt sich München schadlos, doch kaum komplett, schlugen die Panther in Person von Alexander Oblinger in der 11. Spielminute zu. Die Hausherren taten sich insgesamt recht schwer, den stabilen Augsburger Verteidigungsverband zielführend zu überwinden. Augsburgs dritte Formation sorgte für gute Entlastung und Goalie Strauß Mann hielt seinen Kasten souverän sauber. München absolvierte seine erste Überzahl recht ordentlich und wollte Chris DeSousa mehrfach in Szene setzen. Schließlich ging der AEV mit einer knappen Führung in die erste Pause.

Elias M.: „Wir sind sehr zufrieden und haben die Kleinigkeiten gut gemacht. Wir haben uns vorgenommen, viel zu laufen und alles was wir haben auf das Tor zu bringen. Wir dürfen München weiterhin keine Luft lassen und müssen weiter gut skaten.“

Wildes Mitteldrittel – EHC Red Bull München gleicht aus

Die Augsburger Panther hatten sich den hauchdünnen Vorsprung redlich verdient, auch weil sie es verstanden, den Gegner vom Slot weitgehend fernzuhalten. Die Panther betrieben bislang ein erfolgreiches Forechecking und verhinderten somit ein strukturiertes Aufbauspiel der Münchener. Die Gäste hielten weiterhin gut dagegen und machten den Hausherren das Leben schwer. Trotz eines guten Starts erspielten sich die Gastgeber keine Highlight Chance. Dann scheiterte Filip Varejcka aussichtsreich an Goalie Strauß Mann. Red Bull München war optisch überlegen, belohnt sich aber nicht für den hohen Aufwand. Im zweiten Powerplay traf Tobias Rieder kurz vor dem Ende der Strafzeit in der 30. Spielminute zum Ausgleich. Zuvor stand der Pfosten im Weg und danach packte Keeper Strauß Mann einen Monster Save aus. Die Partie wurde offener und auch Augsburg verzeichnete gute Gelegenheiten. In der 31. Spielminute stellte der Neuzugang auf Seiten der Gäste, Donald Busdeker die erneute Führung her. Maxi Kastner hätte eigentlich den Ausgleich markieren müssen, doch es war schier zum Verzweifeln für die Münchener Stürmer. Die Augsburger Panther blockten leidenschaftlich viele Schüsse und wenn einer durchrutschte, war der bärenstarke Keeper Mann zur Stelle. Die Begegnung wurde ruppiger und es ging munter hin und her. Dann erlöste in der 38. Spielminute Markus Eisenschmid dank seines Hammers vom linken Bully-Kreis die Fans mit dem zweiten heimischen Treffer im Powerplay. Uns schon stand die nächste Überzahlmöglichkeit für die Gastgeber an: schon wieder musste der Pfosten retten. München kombinierte sich flüssig durch die Box, doch letztlich hatte die Fanghand von Keeper Strauß Mann was dagegen.

Weber: „Wir müssen die Scheibe schneller aus dem eigenen Drittel spielen. Uns fehlt bei fünf gegen fünf der Zug zum Tor. Es könnte einfacher gehen als mit vier oder fünf Pässen.“

Kuriosum durch Busdekers Geniestreich, Damiani erhöht

Wie würden beide Teams aus der Kabine kommen? Wurde der Fokus nun wieder auf die Defensive gelegt oder sollte es wieder eine wilde Fahrt wie im Mittelabschnitt werden? Good news für München: Filip Varejcka, der sich bei einem Check verletzt hatte, kehrte auf die Bank zurück. Und der EHC Red Bull München hatte erneut einen Mann mehr auf dem Eis:  Ehliz Schuss ließ erneut das Gestänge klingeln. Nun kam Augsburg wieder in den Genuss eines Powerplays, weil Yasin Ehliz wegen Torhüterbehinderung in die Kühlbox musste. Es war eine Partie auf Augenhöhe, in der die Augsburger Panther immer wieder gefährlich vor Mathias Niederberger auftauchten. Auch Veit Oswald fand in Keeper Strauß Mann seinen Meister, als er allein vor ihm auftauchte. Aktivposten Chris DeSousa konnte ebenfalls den Gäste Goalie überwinden. Es war nun ein Spiel München gegen Mann, welcher der Fels in der Brandung war. Dann wurde es kurios, als Donald Busdeker beim Klärungsversuch von Eder vor seinem Goalie nur seine Kelle reinhielt und dabei die Scheibe ins Tor flutschte. Nun war der EHC Red Bull München wieder gefordert, um die nächste Heimpleite noch abzuwenden. München verbuchte zahlreiche Gelegenheiten, nur die Effektivität ließ zu wünschen übrig bzw. Strauß Mann schien unüberwindbar zu sein. Nun half dem AEV eine Strafe gegen München, um die Uhr runterzuspielen. Man führte ja und primär galt es, den Vorsprung zu halten und keinen Shorthander zu kassieren. Ganz im Gegenteil, die Augsburger Panther erhöhten durch Riley Damiani auf 2:4. Die Augsburger Panther verdienten sich diesen Auswärtssieg, vor allem weil sie in Strauß Mann einen Wahnsinnskeeper in ihren eigenen Reihen hatten, der München fast allein besiegte dank seiner unzähligen Paraden.  Für München war es bereits die vierte Heimpleite in Folge. Es war der vierte Derby Erfolg in Folge gegen den bayerischen Rivalen und der dritte Sieg in der Liga nacheinander: Chapeau!

Stimmen zum Schluss:

Kastner: “Die Chancenverwertung müssen wir uns alleine anrechnen, wir ließen eigentlich nicht viel zu. Heute war der Pfosten der beste Freund des Torhüters.

Busdeker: „Es war ein großer Sieg, unser Keeper war großartig, bei meinem Tor hatte ich den richtigen Riecher. Unsere Fans sind der Wahnsinn, sie geben uns viel Energie.

EHC Red Bull München – Augsburger Panther 2:4 (0:1|2:1|0:2)

Tore:

0:1 |11.| Alexander Oblinger (Collins)
1:1 |30.| Tobias Rieder (Blum. DeSousa) PP1
1:2 |31.| Donald Busdeker (Zengerle)
2:2 |38.| Markus Eisenschmid (Eder, Lancaster) PP1
2:3 |52.| Donald Busdeker
2:4 |57.| Riley Damiani (Trevelyan, Volek) PP1

Haupt-Schiedsrichter: Anderson (USA) / Cespiva (GER)

Bericht von: Hermann Graßl | Foto: City-Press

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