Eisbären Berlin gewinnen Finalneuauflage gegen die Fischtown Pinguins – Noebels mit 300. Assist

12.Oktober 2024DEL

Am 8. Spieltag der Penny DEL stand ein von den Fans mit Spannung erwartetes Topspiel auf der Agenda: Die Eisbären Berlin treffen als amtierender Meister auf den Vizemeister, die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven. Beide Teams konnten ihre letzten drei Liga-Spiele gewinnen; die Eisbären setzten sich am vergangenen Sonntag mit 6:2 gegen die Nürnberg Ice Tigers durch, während Bremerhaven die Iserlohn Roosters klar mit 5:0 besiegte.

Jedoch mussten beide Mannschaften bei der europäischen Konkurrenz in der Champions Hockey League Federn lassen und Niederlagen einstecken. Mit einer beeindruckenden Tordifferenz von 17:1 aus den letzten drei Spielen reisen die Pinguins voller Selbstvertrauen in die Hauptstadt. Die Eisbären Berlin standen vor der Herausforderung, ihren Status als Titelverteidiger zu behaupten, während Vizemeister Bremerhaven darauf abzielte, die jüngste Erfolgsserie fortzusetzen.

Großchancen-Plus für die Pinguine
Die Fans der Eisbären Berlin durften sich beim Heimspiel gegen die Fischtown Pinguins Bremerhaven gleich doppelt freuen: Neben drei wichtigen Punkten schnürte Eisbären-Knipser Marcel Noebels nach kurzer Verletzungspause wieder die Schlittschuhe in der UBER Arena von Berlin. Die Fischtown Pinguins erwischten im ersten Drittel den deutlich besseren Start und testeten ein ums andere Mal mit gefährlichen Schüssen die Reaktionsfähigkeit von Eisbären-Goalie Jake Hildebrand.

Berlin näherte sich erst nach knapp fünf Minuten dem Gehäuse der Pinguins an; immer wieder wurden sie im Spielaufbau durch das kollektive Forechecken der Bremerhavener gestört. Trotz eines zu Beginn kleinen Chancenübergewichts des Vizemeisters ging der erste Treffer des Abends auf das Konto der Eisbären Berlin. Leo Pföderl war es letztendlich, der den Puck nach einem Fehlpass von Pinguins-Verteidiger Christian Wejse auf Vorlage von Zach Boychuk zur Führung einnetzen konnte. Berlin wirkte nun ein wenig wacher und konnte selbst einige Nadelstiche im gegnerischen Drittel setzen. Drei Minuten später rutschte die Scheibe schon wieder über die Linie, diesmal aber auf der anderen Seite.

Nachdem Berlins Kapitän Kai Wissmann zwei Minuten wegen Beinstellens auf der Strafbank Platz nehmen musste, traf Miha Verlic nach tollem Zuspiel von Ziga Jeglic aus dem Highslot zum bis dato verdienten Ausgleich. Die Gäste waren es dann auch, die sich Chance um Chance herausspielten und auch zweimal das Gestänge trafen. Glück für Berlin, dass die Pausensirene zeitig ertönte.

Bremerhaven mit den Chancen, Berlin mit dem Treffer
Zur 22. Spielminute gab es einen kleinen Gänsehaut-Moment in der UBER Arena: Die Fans der Hauptstädter stimmten Sprechgesänge für den an Krebs erkrankten Tobi Eder an, eine tolle Geste, um diesem Kraft bei der Genesung zu geben. Am Spiel änderte sich wenig; die Pinguins drückten die Eisbären ins eigene Drittel, und so war es wenig verwunderlich, dass nach knapp fünf Minuten das Schussverhältnis bei 2:6 zugunsten der Bremerhavener stand.

Zehn Minuten dauerte es im Mittelabschnitt, ehe die Berliner gefährlich vor Kristers Gudlevskis auftauchten. Nur durch ein Foul an dem vor dem Tor alleinstehenden Ty Ronning konnten die Gäste den unerwarteten Einschlag verhindern, jedoch auf Kosten eines Penaltys. Der Gefoulte trat wie gewohnt selbst an, verlor aber kurz vor dem Torabschluss die Kontrolle über die Scheibe, und somit blieb es zunächst beim ausgeglichenen Spielstand. Vor dem Spiel hatten die Gäste eine hundertprozentige Quote mit einem Mann weniger auf dem Eis, doch auch diese Statistik wurde letztendlich zunichtegemacht.

Entgegen des Spielverlaufs traf Gabriel Fontaine zur erneuten 2:1-Führung und somit auch zum ersten Überzahl-Gegentreffer für die Norddeutschen. Unglücklich für die Nordlichter, da es der eigene Mann in Person von Maxim Rausch war, der den Puck mit dem Schlittschuh über die Linie drückte. In diesem turbulenten Drittel sollte aber dann nicht mehr viel passieren.

Vizemeister fehlt am Ende der entscheidende Moment – Noebels historisch
Noch furioser und spannender als die ersten beiden Drittel sollte der Schlussabschnitt werden. Chance über Chancen auf beiden Seiten, mit Vorteil für Fischtown. Die Gäste erzielten dann ihren zweiten Treffer, genau wie Tor eins in numerischer Überlegenheit. Ebenfalls gleich war der Torschütze: Miha Verlic drückte nach knapp 15 Sekunden im Powerplay von der blauen Linie ab und markierte seinen zweiten Treffer sowie den Ausgleich für sein Team.

Die Mannschaft rund um Cheftrainer Alexander Sulzer war auch danach die tonangebende Mannschaft, scheiterte allerdings immer wieder am gut aufgelegten Schlussmann der Eisbären, Jake Hildebrand. Und dann kam es, wie es kommen musste: Der Vizemeister machte das Spiel, doch der Meister blieb kaltschnäuzig in eigener Überzahl. Der historische 300. Assist von Marcel Noebels sorgte dann für die mögliche Vorentscheidung nach 53 gespielten Minuten. Frederik Tiffels stand viel zu frei vor dem Tor der Pinguins und musste nur noch den Schläger zum 4:2 reinhalten.

Nun warfen die Norddeutschen alles in die Waagschale und versuchten, durch schnelles Aufbauspiel die Berliner Verteidigung zu überlaufen, fanden letztendlich aber immer ihren Meister in Jake Hildebrand. Trotzdem musste auch dieser sich noch einmal geschlagen geben: Nach einem platzierten und verdeckten Schuss von Phillip Brugisser kam noch einmal Hoffnung beim Tabellenzweiten auf. Letztendlich gelang es aber nicht mehr, den Puck ein viertes Mal in die Maschen zu schieben.

Eine Partie, die nicht zu viel als Spitzenspiel versprach, endet am Ende, mit ein wenig Glück auf Eisbären-Seite, mit 4:3. Grundsätzlich muss man sagen, dass die Fischtown Pinguins ein Top-Auswärtsspiel gemacht haben und am Ende doch den einen Treffer zu wenig auf der Habenseite verzeichnen müssen.

Schlussendlich waren es die zwei Überzahl-Treffer der Berliner, die den Unterschied beim Ertönen der Schlusssirene ausmachten. Für die Pinguins geht es am Sonntag weiter im nächsten Topspiel gegen den EHC Red Bull München auf heimischem Eis um 14:00 Uhr; für die Hauptstädter geht die Reise zu den Löwen Frankfurt, dort geht es um 19:15 Uhr im Abendspiel des Spieltages weiter.

Eisbären Berlin – Fischtown Pinguins Bremerhaven 4:3

Tore:
1:0|8.|Leonhard Pföderl (Zach Boychuk, Ty Ronning)
1:1|11.|Miha Verlic (Ziga Jeglic, Jan Urbas)
2:1|36.|Gabriel Fontain (Zach Boychuck)
2:2|46.|Miha Verlic (Nicholas Jensen, Ziga Jeglic)
3:2|49.|Frederik Tiffels (Marcel Noebels)
4:2|53.|Gabriel Fontain (Frederik Tiffels)
4:3|59.|Phillip Brugisser (Jan Urbas)

Zuschauer:
14.014

Bericht von: Luca Schindler | Foto: Citypress

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