58,7 Sekunden vor dem Ende traf Phil Varone für die Grizzlys
58,7 Sekunden waren auf der Uhr, als Phil Varone die Eis Arena zum Beben brachte! Beim Stand von 3:3 gegen die Iserlohn Roosters hatte der Grizzlys-Stürmer zum Solo angesetzt und am Ende auch Andreas Jenike im Kasten der Gäste keine Chance gelassen. Damit gewannen die Niedersachsen eine Partie mit 4:3, in der sie mehrfach zurückgelegen hatten.
Stichwort Drangphase: Schwarz-Orange hatte sich einige Möglichkeiten auf den Ausgleich erarbeitet, doch Ryan O’Connor (11., 13.), Julian Melchiori (12.) und Justin Feser (12.) brachten die Scheibe nicht im Kasten unter. Das gelang dann ausgerechnet Timo Ruckdäschel, der aus dem Slot sein erstes DEL-Tor erzielte (17.). Und damit nicht genug: Andy Miele schlenzte die Scheibe fast von der Grundlinie unter das Dach – 2:2 (19.).
Zu Beginn des Mittelabschnitts sollte gleich zweimal das Gestänge die erstmalige Führung der Grizzlys verhindern. Feser traf aus dem Handgelenk das Lattenkreuz (23.), Julian Chrobot nur wenig später den Pfosten (24.). Branden Troock hatte auf der Gegenseite eine gute Gelegenheit (25.), ehe Hannibal Weitzmann im Kasten der Hausherren gegen Ziegler spektakulär zur Stelle war und die Scheibe an die Latte lenkte (28.).
Es war die beste Phase der Mannen vom Seilersee, dann wurde Schwarz-Orange aber wieder gefährlich. Matt White verzog bei einem Konter (32.), Spencer Machacek (33.) und Ruckdäschel (34.) kamen nicht an den Verteidigern der Roosters vorbei, die für ihren schon geschlagenen Goalie Andreas Jenike retteten. Kurz vor der Pause war Weitzmann noch einmal stark zur Stelle, diesmal gegen Tyler Boland (38.).
Nach einem torlosen zweiten sollte es das Schlussdrittel so richtig in sich haben. White (42.) und Braun, der bei einem Alleingang die Kontrolle über die Scheibe verlor (48.), hätten Wolfsburg erstmals in Führung bringen können, stattdessen legte der Gast wieder vor. Johannes Huss traf zum 3:2 für die Roosters (49.).
In den folgenden Minuten passierte nicht viel, dann holte Chrobot mit einem starken Solo eine Strafe heraus. Und die Hausherren sollten in Überzahl eiskalt bleiben, Darren Archibald erzielte den so wichtigen erneuten Ausgleich (54.). Boland verpasste die prompte Antwort (55.), das letzte Wort des Abends sollte Varone haben…
Am Sonntag um 14 Uhr, und somit keine 48 Stunden nach der Partie gegen die Sauerländer, geht es für die Mannschaft von Mike Stewart bei den Löwen Frankfurt weiter.
Die Stimmen zum Spiel
Mike Stewart (Headcoach): Es ist nicht für uns gelaufen am Anfang. Es stand 0:2, obwohl ich mit unserem Start zufrieden war. Wir haben uns zurück in die Partie gekämpft. Die Strafen im zweiten Drittel haben uns Rhythmus gekostet. Hannibal ein paar super Saves gemacht und uns im Spiel gehalten, Phil Varones Siegtor ist ein Kandidat für Tor des Jahres und dann der Block von Darren Archibald bei Fünf-gegen-Sechs. Das sind die kleinen Momente, die heute den Unterschied ausgemacht haben. Wir sind cool und dran geblieben.
Timo Ruckdäschel (Stürmer): Es war ein spannendes Spiel, wir freuen uns über den Sieg und die drei Punkte. Ich bin überglücklich und erleichtert über meinen ersten Treffer. Ich habe die Scheibe bekommen und habe gedacht, ich bringe sie einfach mal aufs Tor.
Das Spiel im Stenogramm
Torfolge: 0:1 (5.) Ziegler (Jentzsch, Gersich), 0:2 (15.) Ugbekile (Boland, Dal Colle), 1:2 (17.) Ruckdäschel (Varone, Melchiori), 2:2 (19.) Miele (White, Machacek), 2:3 (49.) Huss (Dal Colle, Labrie), 3:3 (54.) Archibald (Caamano, Pfohl), 4:3 (60.) Varone (White, Melchiori).
Strafminuten: Wolfsburg 15, Iserlohn 11.
Schiedsrichter: Schrader, Steingross.
Zuschauer: 2843.
Mehr zum Spiel
Bericht von: PM Grizzlys Wolfsburg | Foto: Citypress