Arno Tiefensee bei den Dallas Stars in der NHL
Arno Tiefensee trägt seit 2019 das Trikot der Adler. Zunächst noch das der Jungadler, absolvierte der heute 22-Jährige in der PENNY DEL Saison 2020/21 sein erstes Profispiel. Inzwischen überzeugt der Schlussmann seit zwei Spielzeiten mit Fangquoten von über 90 Prozent.
Wenig verwunderlich, dass der 1,94 Meter große und 96 Kilo schwere Linksfänger im vergangenen Jahr von den Dallas Stars gedraftet wurde. Vergangenen Samstag kehrte der gebürtige Weißwasseraner vom Prospect Camp der NHL-Franchise zurück. Im Interview berichtet er über seine gesammelten Erfahrungen.
Arno, du warst Anfang Juli im Prospect Camp der Dallas Stars. Wie kam es dazu?
Mein Agent und ich haben rund einen Monat vor dem Camp eine Einladung per E-Mail erhalten. Im Anschluss musste ich mich um meine ESTA kümmern, Flüge, Transfers und Hotel waren aber bereits gebucht. Allgemein wurde sich während meiner Zeit in Dallas sehr gut um uns gekümmert. Wir hatten den gesamten Aufenthalt über fünf Equipment-Manager an unserer Seite, die sich um alle Belange gekümmert haben. Es war ein tolles Erlebnis, eine tolle Erfahrung. Ich habe viel von Dallas und der Gegend gesehen.
Wie groß war eure Camp-Gruppe?
Wir waren insgesamt 32 Spieler, drei Torhüter, zehn Verteidiger und 19 Stürmer. Einen Großteil kannte ich schon aus dem vergangenen Jahr. Neu dabei waren unter anderem die diesjährigen Draftpicks der Stars. Es ist erstaunlich, wie schnell man sich auch in dieser Konstellation zusammenfindet und wie gut wir uns untereinander verstehen.
Heißt, es gibt keinen Konkurrenzkampf?
Nein. Warum auch. Meine Leistung wird nicht dadurch besser, dass ich meine Mitspieler schlecht mache. Ich muss die Verantwortlichen und Trainer von mir überzeugen. Das ist mit der Situation zwischen mir und Felix bei den Adlern zu vergleichen. Wir helfen uns, unterstützen uns und werden dadurch auch selbst besser.
Wie sah dein Alltag in Dallas aus?
Insgesamt war ich sieben volle Tage dort, und es war vor allem sehr heiß. Schon früh morgens waren es 35 Grad, im Tagesverlauf bis zu 40 Grad, dazu wolkenfreier Himmel. Ansonsten standen vormittags immer Einheiten im Gym und auf dem Eis an, nachmittags haben wir diverse Ausflüge unternommen. Wir haben uns die Trainings- und Bürogebäude der NFL-Franchise der Cowboys angeschaut, was unglaublich beeindruckend war.
Ein unfassbar großes Areal, quasi eine Stadt in der Stadt. Hier gab es wirklich alles. Der gesamte Komplex hat 1,7 Milliarden US-Doller gekostet. Wir haben aber auch ein Baseball-Spiel der Rangers besucht, waren Gokart fahren und hatten ein gemeinsames BBQ. Ich habe mich außerdem noch auf ein Essen mit Max Gildon getroffen.
Wie liefen die Eiseinheiten im Einzelnen ab? Was wurde euch gezeigt oder mit euch gemacht?
Der Fokus lag stark auf dem Eislaufen. Wir hatten extra einen Skating-Coach mit dabei. Für die Spieler ging es aber auch um Schusstechnik und Bewegungsabläufe. Wir haben mit einem Mental-Trainer über das psychische Element gesprochen, hatten einen Ernährungs-Profi dabei, der uns erklärt hat, welche Lebensmittel wir wann und wie einsetzen können, um bestimmte Ziele zu erreichen.
Auch das Thema Regeneration wurde aufgegriffen, und wir Torhüter hatten unseren eigenen Trainer mit auf dem Eis. Hin und wieder war auch Ex-NHL-Star Ben Bishop dabei. Ich habe in jedem Fall sehr viele unterschiedliche Aspekte und Ansätze kennengelernt und auch einige Übungen mitbekommen.
Bericht von: PM Adler Mannheim | Foto: NHL/Dallas Stars