3 weitere Top Akteure von Bremerhaven bei der WM 2024
Im Teil II geht es um den lettischen Torhüter Kristers Gudlevskis, den deutschen Verteidiger Lukas Kälble, und den norwegischen Stürmer Markus Vikingstad aus Bremerhaven.
Kristers Gudlevskis
Der lettische Goalie Kristers Gudlevskis, der am 31.7.1992 im baltischen Aizkraukle geboren wurde, feierte bei der letztjährigen Weltmeisterschaft mit seinem Land den bisher größten Erfolg auf internationaler Bühne, die Bronzemedaille, obwohl er im Turnier nicht zum Einsatz kam. Das nächste Highlight war der Gewinn der Vize-Meisterschaft mit den Fischtown Pinguins Bremerhaven in der abgelaufenen Spielzeit, ein historischer Meilenstein des Clubs an der Nordsee.
Bei den Seestädtern steht Gudlevskis seit dem Juni 2023 wieder im Line-Up, nachdem der großgewachsene Goalie schon im Dezember 2019 für die Nordlichter unter Vertrag stand und damals 26 Einsätze verbuchen konnte. Die vergangene Hauptrunde schloss Bremerhaven auf dem ersten Platz ab und der Keeper wurde als bester Goalie der Liga im Rahmen der alljährlichen DEL-Gala prämiert.
Seine bisherigen Stationen waren die MHL (2011 Nominierung ins All-Star-Game, 2012 MHL-Torwart des Monats Oktober) und die KHL bei Dinamo Riga und HK Riga. In der American Hockey League (AHL) absolvierte Kristers Gudlevskis fast 200 Spiele und wurde im NHL Entry Draft 2013 in der 5. Runde an 124. Position gezogen.
Die Wahl fiel auf den Club Tampa Bay Lightning, wo er eine Zwei-Wege-Vertrag über drei Jahre fixierte, den er auch noch verlängerte. Bis zum Sommer 2017 stand er im Aufgebot der Syracuse Crunch in der AHL. Für Tampa kam er nur zu zwei Einsätzen, von denen zwei in den Stanley-Cup-Playoffs 2014 stattfanden.
Beim VSV Villach hütete er 2020/21 und bei Slovan Bratislava 2021/22 das Gehäuse. 2023 jubelte Gudlevskis über die Meisterschaft bei Allsvenskan und den Aufstieg in die Svenska Hockeyligan mit MODO Hockey.
Kristers Gudlevskis partizipierte bei der U18-Junioren-WM 2010, der U20-Junioren WM Division I 2011 (Aufstieg in die Top-Division) sowie der U20-Junioren WM im Jahr 2012. Beim letztgenannten Turnier avancierte Kristers Gudlevskis zum Stammtorhüter bei fünf Einsätzen und vermied den Abstieg. Bisher kam Gudlevskis bei fünf A-Weltmeisterschaften zum Einsatz: 2013, 2014, 2018, 2019, 2023. Auch Olympia zählte zu seinen Höhepunkten: Event 2014, Qualifikationsturnier für die Olympischen Winterspiele 2018 und olympische Spiele 2022.
Lukas Kälble
Lukas Kälble wurde am 13.10.1997 in Mannheim geboren. Er hat einen jüngeren Bruder Jannis, der sich auch dem professionellen Eishockey verschrieb. Nach einem einjährigen Gastspiel in Bremerhaven wechselt der hochgewachsene Verteidiger ab nächster Saison in seine Heimatstadt zu den Adlern.
Seine erste Erfahrung auf dem glatten Parkett sammelte Lukas Kälble in der Quadratestadt und spielte dort im Nachwuchsbereich des Mannheimer ERC. In 2012 feierte Kälble mit dem ERC den Titel in der Schülerklasse. Ab 2013/14 agierte er mit den U19-Jungadlern in der DNL, der deutschen Nachwuchsliga, wo er binnen drei Jahre zwischen 2014 und 2016 drei Meisterschaften feierte.
In der Spielzeit 2016/17 zog es Lukas Kälble nach Übersee: zuerst verbrachte er die Saison in der Juniorenliga USHL und fokussierte sich parallel auf seine akademische Ausbildung an der Lake Superior State University. Mit der universitären Hockeymannschaft agierte er bei der National Collegiae Athletic Association (NCAA) und machte sich schon früh dort einen Namen als zuverlässiger Defender. Mit dem Uni-Team holte er sich 2021 im Rahmen der Western Collegiate Hockey Association (WCHA) die Broadmoor-Trophy.
Mit dem Team der Florida Everblades holte Lukas Kälble sowohl 2022 als auch 2023 den renommierten Kelly Cup. In der American Hockey League (AHL) lief Kälble für die Charlotte Checkers in der Saison 2022/23 auf und ergatterte mit seinen Kollegen erneut den Kelly Cup.
Beim deutschen Eishockey Bund (DEB) sammelte Lukas Kälble erste Meriten ab 2012/13. Die Teilnahme am World U17 Hockey Challenge 2014 stellte sein erstes Highlight dar. Bei der U18 Junioren WM 2015 wurde ebenfalls der zehnte Platz am Ende erreicht. Dabei markierte der Defender sogar 2 Treffer. Bei der U20-Junioren WM Division IA 2017 kam er auf zwei Scorerpunkte.
In der deutschen A-Nationalmannschaft debütierte Lukas Kälble im November 2023 beim Deutschland Cup in Landshut, wo er drei Einsätze bejubeln durfte. Aktuell ist er fester Bestandteil des Abwehrkaders bei der Weltmeisterschaft in Tschechien und erzielte im Auftaktspiel seinen ersten Treffer gegen die Slowakei. Ein weiteres Tor ließ Kälble gegen Kasachstan folgen und steht derzeit bei drei Scorerpunkten.
Markus Vikingstad
Bei Markus Vikingstad handelt es sich um einen norwegischen linksschießenden Stürmer. Der Name Vikingstad ist Programm, lebte doch schon sein Vater Tore diesen Sport professionell bei den beiden deutschen Clubs Düsseldorf und Hannover. Mit den Scorpions feierte der Vater sogar die Meisterschaft. Sein Sohn Markus wurde am 27.10.1999 in schwedischen Karlstad geboren und spielt seit Mai 2021 bei den Seestädtern, mit denen er in der Spielzeit 2023/24 die Vizemeisterschaft feierte.
Markus Vikingstads Karriere begann in der Jugend der ESC-Wedemark Scorpions und ab 2014 war er bei den Stavanger Oilers unter Vertrag, wo er 2016 sein Debüt beim dortigen Erstligisten gab. 2019 ergatterte er den U21-Vizetitel mit den Oilers. In der Saison 2020/21 begeisterte der linksschießende Vikingstad seinen Club in 24 Spielen mit acht Treffern und drei Assists.
Im internationalen Eishockey überzeugte der mit seinen stattlichen 1,91 m hünenhaft wirkende Markus Vikingstad 2017 bei der U18-Weltmeisterschaft. 2018 absolvierte er mit den Stavanger Oilers in der Champions Hockey League zwei Spiele.
Er wurde dann zum ersten Mal für die norwegische U20-Nationalmannschaft bei der WM-Division IB nominiert. Er bejubelte dabei den Aufstieg in die Division IA. Sein Debut in der heimischen A-Nationalmannschaft feierte er 2021/22 und wirkte erstmals bei der WM 2023 mit. Bei der diesjährigen IIHF-WM in Tschechien gelang Markus Vikingstad schon ein Treffer im Auftaktspiel gegen die Schweiz während der Vorrunde.
Bericht von: Hermann Graßl | Foto: Guntis Läzdans