Personalentscheidungen aus München, Ingolstadt, Augsburg und Mannheim
Die sportliche Leitung des viermaligen deutschen Meisters EHC Red Bull München hat nach dem Halbfinal-Aus gegen die Pinguins Bremerhaven Gespräche mit allen Spielern geführt und erste Weichenstellungen vorgenommen.
Demnach werden vier Akteure in der kommenden Saison nicht mehr das Trikot der Red Bulls tragen. Mit Ben Street und Austin Ortega verlassen zwei Spieler die bayerische Landeshauptstadt, die 2023 mit den Red Bulls den Meistertitel an die Isar geholt haben. Zudem gehen die Red Bulls und Adam Almquist getrennte Wege. Auch Thomas Heigl gehört in der kommenden Saison nicht mehr zum Kader. Mit mehreren Spielern dauern die Gespräche an. Voraussichtlich Ende dieser Woche informieren die Red Bulls über weitere Personalentscheidungen.
Der EHC Red Bull München bedankt sich bei allen Spielern der Saison 2023/24 für ihren Einsatz und die gezeigten Leistungen. Der Club wünscht jenen Profis, die in der nächsten Spielzeit nicht mehr für die Münchner auflaufen werden, sowohl im sportlichen wie auch im privaten Bereich alles Gute und viel Erfolg.
Ingolstadt verstärkt Offensive
Der ERC Ingolstadt aus der PENNY DEL (Deutsche Eishockey Liga) verstärkt seine Offensive mit dem DEL-Stürmer der Saison 2021/22. Riley Sheen, der in der abgelaufenen Saison für Rögle BK und den EV Zug auflief, unterschreibt bei den Oberbayern einen Einjahresvertrag.
Dank 64 Scorerpunkten in 55 Spielen zweitbester Scorer der DEL und mit herausragenden 40 Treffern nicht nur Stürmer, sondern auch Spieler des Jahres in der Saison 2021/22. Die Zahlen in Sheens erster Spielzeit in der deutschen Eliteliga sind beeindruckend. Nachdem er die Bietigheim Steelers mit seinen Treffern zum Klassenerhalt geschossen hatte, verließ der Kanadier die DEL als Top-Torjäger nach Skandinavien und schloss sich Rögle BK an. Für den südschwedischen Top-Club sammelte er 32 Punkte in 52 Spielen, ehe er sich in der abgelaufenen Saison rund um den Jahreswechsel dem EV Zug anschloss (zehn Spiele, drei Scorerpunkte).
„Wir erhoffen uns natürlich, dass wir mit Rileys Verpflichtung unsere Torproduktion ankurbeln können. Er ist ein ausgewiesener Torjäger, kennt die Liga und hat seine Qualitäten nicht nur während seiner eindrucksvollen ersten DEL-Saison unter Beweis gestellt“, charakterisiert Sportdirektor Tim Regan den 29-Jährigen, der sich durch den Stürmer außerdem „eine Verstärkung für unser Powerplay“ verspricht.
Bevor der Linksschütze im Sommer 2020 nach Bietigheim wechselte und als einer der Leistungsträger mit den Schwaben den Aufstieg in die DEL perfekt machte, begann er seine Profi-Karriere bei OGR Peking in der VHL, dem Unterbau der multinationalen KHL. Ausgebildet wurde Sheen in diversen nordamerikanischen Nachwuchs- und Universitätsligen.
„Die Gespräche mit Tim waren sehr überzeugend und ich kenne Ingolstadt ja auch noch als Gegner. Sie waren schon während meiner ersten DEL-Saison ein starkes Team, das schnelles Eishockey gespielt hat. Und auch darüber hinaus habe ich viel Positives gehört. Nicht nur über die Organisation an sich, sondern auch über Mark, der einige meiner Freunde in Nordamerika gecoacht hat, die voll des Lobes über ihn waren“, sagt Sheen über seine Entscheidung für den ERC. Der Angreifer möchte seine „Qualitäten für den Teamerfolg einbringen. Ich will meine ganze Energie ins Spiel bringen, meine offensiven Instinkte ausspielen und in jedem Spiel alles reinwerfen. Davon abgesehen spiele ich ja erst seit fünf Jahren als Profi, konnte dementsprechend in den vergangenen beiden Spielzeiten nochmal dazulernen und bin physisch stärker geworden.“
CLUBLEGENDE T.J. TREVELYAN IST NOCH LANGE NICHT FERTIG – STÜRMER STEHT VOR SEINER 14. SAISON IM TRIKOT DER PANTHER
Der neue Sportdirektor Larry Mitchell hat die erste Personalentscheidung für die kommende Saison getroffen: Der Vertrag mit Clublegende T.J. Trevelyan wurde um eine Saison verlängert. Damit geht der 40-jährige Angreifer bereits in seine 14. Spielzeit im Panthertrikot.
Mit der Rückkehr von Larry Mitchell nach Augsburg schließt sich auch für T.J. Trevelyan ein Kreis. So ließ sich Mitchell bei der Verpflichtung Trevelyans im August 2011 mit folgenden Worten zitieren: “Ich bemühe mich um T.J. seit ich Trainer der Augsburger Panther bin. In den letzten Jahren habe ich ihn oft spielen sehen und viel mit ihm sprechen können. Ich bin davon überzeugt, dass er uns sehr weiterhelfen wird. Er hat im College und der AHL immer seine Tore geschossen. Obwohl er ein kleiner Spieler ist, arbeitet er immer hart. Er spielt furchtlos und geht auch dorthin, wo es weh tut. Dass er sich jetzt trotz anderer Anfragen für ein Engagement bei den Augsburger Panthern entschieden hat, ist für mich persönlich ein gutes Gefühl.”
Und dieses Gefühl täuschte nicht. 13 Jahre später ist Trevelyan immer noch ein wichtiger Teil der Organisation, mit seiner Familie in der Fuggerstadt heimisch geworden und berechtigterweise absoluter Liebling der Pantherfans. In 510 Spielen in der PENNY DEL markierte der Deutschkanadier 146 Tore – kein Spieler erzielte in der Geschichte des Augsburger Erstliga-Eishockeys mehr Treffer.
“T.J. Trevelyan war vergangene Saison mit 14 Treffern drittbester Torjäger der Panther, 22 Scorerpunkte sind sein persönlicher Bestwert seit 2017. Er ist ein absoluter Vorzeigeprofi, der auch für unser neues Team eine Bereicherung sein wird. Von seiner Erfahrung und seiner Energie können alle profitieren. Dass sich unsere Wege in Augsburg nach all den Jahren nochmals kreuzen, ist auch für mich etwas Besonderes. Seine Vertragsverlängerung war für mich selbstverständlich”, so Sportdirektor Mitchell über die Clubikone.
Auch T.J. Trevelyan freut sich, dass seine aktive Karriere eine Fortsetzung findet: “Ich werde nie vergessen, wie sehr Larry über Jahre bemüht war, mich von einem Wechsel nach Augsburg zu überzeugen. Dafür bin ich ihm sehr dankbar, denn es war die beste Entscheidung meines Lebens. Ich bin hier zuhause und trage den AEV fest in meinem Herzen, das wird sich auch nie mehr ändern.”
Zwei weitere Abgänge der Adler Mannheim
Die Adler Mannheim arbeiten weiter an der Zusammenstellung des Kaders für die Saison 2024/25. Demnach werden die beiden Angreifer Tyler Gaudet und Markus Hännikäinen nicht mehr nach Mannheim zurückkehren.
Gaudet kam im Sommer 2022 aus Wolfsburg zu den Adlern. In zwei Spielzeiten und insgesamt 91 Partien in der PENNY DEL brachte es der 31-jährige Kanadier auf 18 Tore und 33 Vorlagen. In der Champions Hockey League lief der Linksschütze achtmal im Trikot der Adler auf, dabei verbuchte er fünf Scorerpunkte (zwei Tore / drei Assists).
Hännikäinen, der bereits in der Saison 2021/22 23 Spiele für die Adler absolvierte, heuerte vor dem abgelaufenen Wettbewerb ein zweites Mal in Mannheim an. Der 1,86 Meter große und 91 Kilogramm schwere Linksschütze, der auf beiden Seiten des Eises als harter Arbeiter bekannt ist und von den Fans zum Spieler des Monats Dezember 2023 gewählt wurde, bestritt 51 Hauptrunden- sowie zwei Playoff-Partien, in denen er sieben Tore und 16 Vorlagen verbuchen konnte.
„Tyler und Markus sind gute Teamkollegen und hervorragende Menschen. Sie haben extrem hart für unsere Fans und unseren Club gearbeitet. Wir wünschen beiden Jungs viel Glück bei ihren nächsten Aufgaben“, so Sportmanager und Cheftrainer Dallas Eakins.
Bericht von: PM | Foto: City-press