DEL FINALE 2024 – Ross Mauermann dreht für Bremerhaven auf
Endlich ging es los im DEL Finale 2024. Nach einer Woche Vorbereitung trafen mit den Fischtown Pinguins Bremerhaven und Eisbären Berlin die beiden ersten der Vorrunde aufeinander. Die große Überraschung waren natürlich die Gastgeber aus Bremerhaven. Nicht nur eine bravouröse Hauptrunde , sondern auch beeindruckende Playoffs mit Siegen gegen Ingolstadt und München, bei nur einer Niederlage in neun Spielen, standen auf dem Konto von Tomas Popiesch. Auf der anderen Seite stand der DEL Rekordsieger. Nach einer verkorksten Saison 22/23, meldeten sich die Eisbären wieder eindrucksvoll zurück. Hinter Bremerhaven nach der Vorrunde folgten Playoff Siege gegen Mannheim und Straubing, bei insgesamt zwei Niederlagen.
Überragendes erstes Drittel im DEL Finale
Passenderweise stimmte der Marine Chor das Publikum mit der deutschen Nationalhymne traditionell aufs Finale ein. Kaum war das Finale gestartet, gingen die Gäste überaschend mit 0:1 in Führung. Ein Bremerhavener Verteidiger fälschte den Puck unglücklich vors eigene Tor ab, wo Zach Boychuk geduldig wartete und ins Tor traf, während Kristers Gudlevskis schon im anderen Eck war. Nachdem Fischtown sich langsam ins Spiel spielte und durch Markus Vikingstad eine gute Gelegenheit hatte, kassierten sie im direkten Gegenzug die kalte Dusche. Leo Pföderl traf seinen eigenen Rebound zur 0:2 Führung. Tobias Eder hätte Mitte des ersten Drittels fast noch das dritte Tor nachgelegt, als er den Pfosten traf. Dann aber kamen die Gastgeber aufs Scoreboard. Lukas Kälble traf zum Anschlusstreffer, der nicht unhaltbar schien. Bremerhaven legte sofort nach und wie… Ross Mauermann kam vor dem Tor an den Puck, legte sich diesen zwischen die Beine und schloss mit einem absoluten Highlight Tor zum Ausgleich ab. Das Tempo und die Intensität ging nach dem Ausgleich noch einmal ein Stückchen weiter nach oben. Für den neutralen Zuschauer war es ein absolut sehenswertes erstes Drittel. Am Ende entwickelte sich im Zuge einer Überzahl noch einem viel Druck auf das Berliner Tor, doch es blieb beim 2:2 nach dem ersten Drittel.
Fischtown legt nach
Beide Teams nahmen mit Beginn des zweiten Drittel direkt wieder Tempo und Intensität auf. Bremerhaven diktierte nun das Geschehen auf dem Eis und war optisch überlegen. Berlin agierte aber ruhig aus einer sicheren Defensive heraus und wartete auf seine Chancen. Zwei Leichtsinnsfehler bescherte den Eisbären zwei dicke Chancen, die Kristers Gudlevskis in höchster Not verhinderte. Danach verloren die Pinguins etwas den Faden. Ein Powerbreak zur rechten Zeit brachte die Nordmänner wieder in die Spur und es folgte die 3:2 Führung. Ziga Jeglic kam am langen Pfosten an den Puck, legte mit viel Übersicht auf den freien Miha Verlic, der nur noch ins leere Tor einschieben musste. Die Hauptstädter meldeten sich mit drei guten Chancen zurück ins Spiel, aber sowohl Noebels, als auch Eder und Ronning scheiterten am starken Goalie auf der gegenüber liegenden Seite. Kurz darauf zeigte Bremerhaven seine ganze spielerische Klasse. Von hinten über außen, dann von Mauermann per Rückhand hinter dem Rücken in den Slot auf den Torschützen Alex Friesen zum 4:2. Was für ein weiterer Traumtreffer zur zweiten Pause.
Bremerhaven lässt nichts mehr anbrennen
Berlin war nun gefordert im Schlussabschnitt, um noch einmal in Spiel eins zurück zu kommen. Direkt nach Wiederbeginn bekamen die Gäste das erste Powerplay zu gesprochen. Ein Treffer sollte jedoch nicht heraus springen, so dass Berlin weiterhin mit zwei Toren in Rückstand lag. Mittlerweile verlegte sich Fischtown immer mehr auf die Defensive und versuchte über Konter den fünften Treffer zur Entscheidung nachzulegen, während die Zuschauer ihr Team mit aller Macht nach vorne peitschten. Eisbären Coach Serge Aubin stellte natürlich auf drei Reihen um, kassierten jedoch knapp vier Minuten vor dem Ende ihre dritte Strafe. Natürlich spielten die Pinguins dieses nur mit wenig Druck, sondern wollten eher möglichst viel Zeit von der Uhr holen. Berlin nahm dann ihren Torhüter vom Eis, um mit sechs Feldspielern zu agieren. Am Ende blieb es nach einem hochklassigen ersten Finale beim ersten Finalerfolg der Bremerhavener.
Stimmen zum Spiel:
Thomas Popiesch: Wir sind unglücklich in Rückstand geraten, waren dann etwas zu passiv. Nach dem 0:2 haben wir wieder unser Eishockey gespielt. Positiv war dass unser Anschlusstreffer von der vierten Reihe gemacht wurde, die uns Energie gebracht hat. Wir müssen die Zweikämpfe gewinnen und aufmerksamer sein.
Tobias Eder: Wir haben sehr gut angefangen und sind dann von unserem Spiel weg gekommen. Wir hatten zwar genügend Chancen, aber die waren eher glücklich und nicht von uns heraus gespielt.
Kai Wissmann: Bremerhaven hat die Chancen genutzt und wir nicht. Wir müssen schneller hinten raus spielen, so wie in den ersten zehn Minuten. Das haben wir gemacht, aber dann den Faden verloren und wollten es ein wenig zu schön machen.
Fischtown Pinguins Bremerhaven – Eisbären Berlin 4:2 (2:2;2:0;0:0) Serie 1:0
Tore:
0:1 |01.| Zach Boychuk (Pföderl)
0:2 |06.| Leo Pföderl
1:2 |12.| Lukas Kälble (Bruggisser, Büsing)
2:2 |13.| Ross Mauermann (Kälble)
3:2 |30.| Miha Verlic (Jeglic, Jensen)
4:2 |36.| Alex Friesen (Mauermann, Kälble)
Zuschauer: 4647
Bericht von: M_H | Foto: City-press