Bremerhaven steht Kopf ! FIIINAAALE

9.April 2024DEL

Bremerhaven steht Kopf ! FIIINAAALE – Die Bremerhaven Fischtown Pinguins ziehen in das PennyDEL – Finale 2023/2024 ein.

In der Bremerhavener Eisarena fand das Halbfinalmatch Nummer fünf zwischen den Fischtown Pinguins und dem EHC Red Bull München statt.

Die Fischtown Pinguins waren ganz nah dran, ein weiteres historisches Kapitel in der PENNY DEL zu schreiben. Bremerhaven führte in der Serie mit 3:1 und hatte seinen ersten Matchpuck in heimischer Halle. Fischtown lieferte in München ein bärenstarkes Spiel ab und gewann trotz einer Aufholjagd der Hausherren am Ende verdient, nachdem man mit einem furiosen Start den Grundstein zum Sieg legte. Die bisherige Powerplay Effizienz der Seestädter in den Playoffs war grandios.

Der EHC Red Bull München hoffte indes auf die Signalwirkung aus Spiel drei, als man das Team aus dem hohen Norden in deren Halle klar bezwang. Es war ein Do or Die Match für die Landeshauptstädter, wollte man die Serie noch drehen.  Erfahrungsgemäß war der entscheidende vierte Sieg immer der schwerste und auf diese Bürde setzte das Team um Headcoach Toni Söderholm und wollte so mit all seiner Erfahrung den zweiten Erfolg verbuchen, um den Abschied von der altehrwürdigen Olympia Eishalle noch ein wenig hinauszuzögern.

Spannende Partie mit hoher Physis

Der EHC Red Bull München wollte dieses Mal tunlichst vermeiden erneut in Rückstand zu geraten. Deshalb stand von Beginn an der Fokus auf solide Defensivarbeit. Die Fischtown Pinguins kamen gewohnt rasant aus der Kabine und wollten in ihrem Heimspiel den Deckel zu machen auf diese Halbfinalserie. Ihr aggressives Forechecking bereitete den Gästen so manche Probleme. Beide Goalies standen auch heute wieder im Mittelpunkt. Ross Mauerman scheiterte am Schläger von Mathias Niederberger.

Nicolas Jensen verließ nach einem harten aber fairen Check das Eis in Richtung Kabine. Ross Mauerman war der Aktivposten und fand im Gäste Keeper seinen Meister. Eine zwei auf eins Konstellation konnte Mathias Niederberger ebenfalls zunichtemachen, der danach auch einen Schuss von Alex Friesen souverän parierte. Nun stand das erste, bekanntlich gefährliche Powerplay der Gastgeber auf dem Programm: der EHC Red Bull München zeigte ein starkes Penalty Killing und ließ überhaupt nichts zu.

München hielt die Physis konstant hoch. Miha Verlic und Jan Urbas harmonierten hervorragend und verbuchten die nächste hochkarätige Gelegenheit, doch der Puck touchierte nur das Außennetz. Bremerhaven hatte die besseren Chancen, doch München hielt gut dagegen und bewies die nötige Geduld in seinen Aktionen.

 

Special Team von Fischtown erfolgreich, Bruggisser mit Doppelpack

Die Fischtown Pinguins mussten letztlich doch auf Nicolas Jensen verzichten und die Zeit lief gegen den amtierenden deutschen Meister. Schon nach knapp 20 Sekunden musste Mathias Niederberger in höchster Not eingreifen, um Schlimmeres zu vermeiden. Nun erarbeitete sich München sein erstes Powerplay, das in den Playoffs noch viel Luft nach oben hatte. Die Gastgeber froren die Scheibe clever an der Bande ein und überstanden somit die Unterzahl sehr gekonnt.  Preto, Kinder und Büsing bekamen von Headcoach Thomas Popiesch bisher wenig Eiszeit, damit die versierten Kräfte es auf dem glatten Parkett richteten. Toni Söderholm vertraute hingegen allen vier Formationen.

Der EHC Red Bull München rann unaufhörlich an, doch Keeper Kristers Gudlevskis lieferte wie schon in allen Playoff Matches eine famose Leistung ab. Bremerhaven lauerte auf Konter, die stets höchsten Alarm in der Münchener Zone auslösten, doch die Gäste konnten sich weiterhin auf ihren Keeper verlassen. Dann befand sich München sogar 38 Sekunden lang mit zwei Mann in Unterzahl und die Fischtown Pinguins erzielten mit einem Hammer von der blauen Linie in Person von Philipp Bruggisser ihren zweiten Treffer des Abends.

Nun war der Noch-Meister gefordert, denn es waren nur noch knapp 10 Minuten auf der Uhr und die Gastgeber hatten immer noch eine Minute einen Mann mehr auf dem Eis. Die Fischtown Pinguins demonstrierten eine sehr ausgereifte Performance und zauberten des Öfteren vor Niederberger. Die Mannschaft um den besonnenen Headcoach Thomas Popiesch agierte nicht zu passiv sondern wählte den Vorwärtsgang.

Was hatte München noch entgegenzusetzen? Die Seestädter waren ganz nah dran am Final Coup und mussten viereinhalb Minuten vor dem Ende der regulären Partie eine Strafzeit hinnehmen. Dies war nun wohl die letzte Möglichkeit für die Gäste, auf die Uhr zu kommen: exakt vier Minuten vor Schluss ging Niederberger vom Eis. Eisenschmid visierte den Pfosten an, es war schier kein Durchkommen für die Landeshauptstädter, die dann den finalen Empty Netter einstecken mussten durch Phillip Bruggisser.

Fazit: Die Fischtown Pinguins zeigten eine beherzte und reife Leistung und sicherten sich hochverdient den entscheidenden vierten Sieg in der Serie gegen den amtierenden deutschen Meister aus München. Bruggisser war mit seinem Doppelpack der Matchwinner neben dem Top Scorer Jan Urbas. Kristers Gudlevskis feierte erneut einen Shutout und die ganze Stadt befand sich im Ausnahmezustand. Der EHC Red Bull München schied erstmals in einem Playoff Halbfinale aus.

Stimmen zum Schluss:

Urbas: „Das Märchen geht weiter und wir haben es verdient, wir spielten ein tolles Spiel und jeder im Team hat alles gegeben. Ich konnte nicht schlafen, dachte immer über dieses Match nach, weil das vierte immer das Schwierigste ist. Wir zogen alle an einem Strang und benötigen etwas Ruhe vor dem Finale.“

Prey: „Ich weiß gar nicht, wie ich das in Worte fassen kann. Die Stadt lebt und atmet Eishockey. Wir fokussieren uns schon auf Berlin, aber es ist egal, wer unser Gegner sein wird. Auch Straubing wäre ein toller Gegner. Wir haben diese Mannschaft kontinuierlich aufgebaut und merkten, dass in ihr viel drinsteckt. Unser Trainerteam und die Mannschaft waren immer gut eingestellt. Wir müssen weiter am Boden bleiben und von Spiel zu Spiel schauen und am Ende schauen, was der Eishockey Gott am Ende bereithält.“

Kastner: „Wir schossen kein Tor, das ist der Hauptgrund. Bremerhaven steht kompakt und eng in der eigenen Zone, wir fanden keinen Weg durchzukommen, das müssen wir uns vorwerfen. Wir haben allgemein zu wenig Tore erzielt, wir machten nicht die wichtigen Tore. Wir haben es verpasst, die richtigen Treffer zu markieren. Wenn man oft im Rückstand ist, ist es immer schwer. Bremerhaven spielte mit breiter Brust auf, nachdem wir das erste Spiel verschlafen hatten.”

Winkler: “Ich gratuliere Bremerhaven zum Einzug ins Finale, was auch ein großer Verdienst von Alfred Prey ist. Bremerhaven steht zurecht im Finale, weil wir nur ein perfektes Match zeigten. Wir müssen nun erst mal einen Energiecheck vornehmen, analysieren, was wir richtig und falsch gemacht haben.“ Ich muss erst mal selbst in den Spiegel schauen. Wir werden nächste Saison erneut angreifen und die richtigen Schritte vornehmen. Toni Söderholm wird laut Plan weiter unser Coach sein.”

Fischtown Pinguins Bremerhaven – EHC Red Bull München 3:0 (0:0|1:0|2:0)

Tore:

1:0 |32.| Jan Urbas (Verlic)
2:0 |51.| Phillip Bruggisser (Friesen) PP2
3:0 |59.| Phillip Bruggisser  SH1, EN

Haupt-Schiedsrichter: Rohatsch (GER) / Ansons (LAT)

Zuschauer:
4.646 (ausverkauft)

Die Spieler der Fischtown Pinguins feiern den Einzug ins Finale nach dem Spiel zwischen den Fischtown Pinguins und Red Bull MŸnchen am 09.04.2024 in Bremerhaven, Deutschland. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)[/caption]

Bericht von: Hermann Graßl | Foto: City-Press

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