EHC Red Bull München souverän zum DEL Playoff Auftakt
Die Grizzlys Wolfsburg empfingen zum DEL Playoff Auftakt der Viertelfinalserie den EHC Red Bull München.
Bisher gab es jeweils zwei knappe Siege für die beiden Kontrahenten. Beide Teams kannten sich ja schon aus der Playoff Serie der vergangenen Saison, in der es sieben hart umkämpfte Partien gab. Beide Mannschaften trafen mittlerweile zum sechsten Mal aufeinander, wobei die Landeshauptstädter vier von fünf Serien für sich entschieden. Die Playoff Bilanz des EHC Red Bull München lautete:15 Siege und acht Niederlagen. Seit 2015/16 erreichte München sechs Mal das Finale.
Schlitzohr Hager im Fallen erfolgreich, Shorthander folgt nach
Es wurde ein enges Match zwischen diesen beiden Top Teams erwartet und dies bewahrheitete sich von Anfang an. Beide Mannschaften schenkten sich nichts und es wurde hart umkämpft. Der EHC Red Bull München musste nur von der Strafbank fernbleiben, auch wenn sich ihr Penalty Killing als vorbildlich erwies. In der 10. Spielminute beförderte Patrick Hager die Scheibe im Fallen ins Tor, doch die on Ice Entscheidung lautete auf kein gutes Tor. Nun musste der Videobeweis herhalten, der die vorherige Entscheidung revidierte und München somit in Führung brachte. Die Grizzlys Wolfsburg haderten mit ihrem ansonsten stabilen Powerplay, was in der 12. Spielminute komplett nach hinten losging, als zuerst Konny Abeltshauer mit seinem Solo scheiterte, aber dann Chris DeSousa völlig frei vor Goalie Dustin Strahlmeier in Unterzahl zum zweiten Münchener Treffer einnetzte. Die Hausherren schienen von der Rolle zu sein, ihnen gelang herzlich wenig und die Grizzlys waren nicht in der Lage, den Gästen Paroli zu bieten. Die VW-Städter fanden keine geordnete Zuordnung und ermöglichten Red Bull München viel zu viel Raum. Das Schussverhältnis von 2:13 knapp fünf Minuten vor der Sirene sprach Bände! Die Gäste aus Bayern waren tonangebend in diesem ersten Spielabschnitt und nahmen verdient eine zwei Tore Führung mit in die Kabine.
EHC Red Bull München unbeeindruckt vom Ausgleich und erhöht Führung
Wie würden die Grizzlys Wolfsburg den Rückstand wegstecken? Die Jungs von Headcoach Mike Stewart mussten das ihrer Sicht desaströse erste Drittel schnellstmöglich vergessen machen. München knüpfte nahtlos an seiner bisherigen hervorragenden Leistung an und bei den ersten Wechseln war noch keine Verbesserung zu erkennen. Langsam kamen die Hausherren besser in die Partie und folgerichtig belohnten sie sich in Person von Chris Wilkie in der 27. Spielminute mit dem Anschlusstreffer. Die Gastgeber waren nun on Fire und schockten die Gäste mit dem Ausgleichstreffer durch Luis Schinko in der 30. Spielminute. Doch München blieb unbeeindruckt und ging durch Chris DeSousas zweitem Tor nur 21 Sekunden später erneut in Front. Der EHC Red Bull München legte kurz danach den vierten Treffer durch Nico Krämmer nach und stellte den zwei Tore Abstand wieder her. Die Gastgeber zeigten sich weitaus stabiler und trotzdem lagen sie erneut in Rückstand. Die Gäste indes waren eiskalt und effizient in ihrer Chancenverwertung. München blieb hartnäckig und erhöhte in der 37. Spielminute die Führung durch Trevor Parkes bei eigener Überzahl. War dies schon eine Vorentscheidung?
Red Bull München hat alles im Griff trotz Anschlusstreffer
Was hatten die Grizzlys Wolfsburg noch entgegenzusetzen? Wann würden die Hausherren zum Sturmlauf ansetzen und das Ruder noch herumreißen? Die Fans warteten noch auf die Initialzündung ihrer Akteure, die sich weiter sehr schwer taten gegen kompakt auftretende Münchener. Es waren schnell knapp sieben Minuten absolviert aber kein Aufbäumen der Gastgeber zu spüren. Die Physis ließ etwas nach und München kontrollierte weitgehend das Geschehen auf dem Eis. Nichtsdestotrotz verkürzte Ryan O’Connor in der 51. Spielminute und hauchte den Hausherren neue Hoffnung auf einen Schlussspurt ein. Es waren noch acht Minuten auf der Uhr, doch die Grizzlys warfen sich selbst aus der Bahn mit unnötigen Strafzeiten. Nun brach die Crunch Time an: knapp drei Minuten vor der Schlusssirene ging Headcoach Mike Stewart All in und zog den sechsten Feldspieler. Es half nichts, denn Konny Abeltshauser markierte den Empty Netter und München feierte seinen Auswärtserfolg.
Fazit: Die Grizzlys Wolfsburg fanden nie richtig in diese Partie und gaben gegen den EHC Red Bull München ihr Heimrecht leichtfertig her. Bei den VW-Städtern passte nicht viel zusammen und München nutzte eiskalt seine Möglichkeiten zu einem letztlich souveränen Auswärtssieg.
Stimmen zum Schluss:
Stewart: „Wir waren anfangs nervös, es hat wenig geklappt im ersten Drittel, haben dann gekämpft, und hatten das Momentum, aber Kleinigkeiten waren entscheidend. Das Momentum so schnell aus der Hand zu geben, hat weh getan. Wir werden uns besser in München präsentieren.”
Hager: “Über 60 Minuten haben wir sehr konzentriert und souverän gespielt. Die Spiele werden sicher enger werden. Meine Reihe hat viele Chancen kreiert. Grundsätzlich haben wir die Woche sehr gut gearbeitet, jedes Team ist gut gecoacht. Am Dienstag geht es wieder von Null los.”
Grizzlys Wolfsburg – EHC Red Bull München 3:6 (0:2|2:3|1:1)
Tore:
0:1 |09.| Patrick Hager (Kastner, Ortega)
0:2 |12.| Chris DeSousa (Abeltshauser) SH1
1:2 |27.| Chris Wilkie (Pfohl)
2:2 |30.| Luis Schinko (O‘Connor)
2:3 |30.| Chris DeSousa (Ehilz)
2:4 |31.| Nico Krämmer (Abeltshauser, Blum)
2:5 |31.| Trevor Parkes (Hager, Street) PP1
3:5 |51.| Ryan O’Connor (Feser)
3:6 |60.| Konny Abeltshauser (Krämmer) EN
Haupt-Schiedsrichter: Rohatsch/ Schrader
Bericht von: Hermann Graßl | Foto: City-press